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Bild - oder etwa nicht? Überprüfen unseres Medienverhaltens

2 Minuten von unserem Haus entfernt steht ein Kiosk. Jeden Morgen komme ich daran vorbei – und fast immer kommt gerade jemand heraus, der diese bekannteste Zeitung Deutschlands in der Hand hält: BILD. Wenn man einmal ein paar Minuten vor dem Eingang des Kiosks stehen bleibt, stellt man fest: Rund 80% der Käufer kommen mit dieser Zeitung heraus. Sie muss etwas Faszinierendes haben.

Jeder weiß, dass die Menge an Informationen, die in der BILD zu lesen sind, sicher nicht den Ansturm auf diese Zeitung ausmacht – denn die Informationsdichte ist nicht sonderlich hoch. Es ist bestimmt wahr, dass es die Journalisten von BILD – im Übrigen herausragende Profis auf ihrem Gebiet – verstehen, Texte zu formulieren, die jeder verstehen kann, auch der „einfache Mann“ von der Straße. Aber das alleine kann es wohl auch nicht sein, was den „Run“ auf diese Zeitung auslöst.

 

Was macht den Reiz der BILD eigentlich aus?

Wir wissen wohl alle, dass es insbesondere die Bilder – die großen Photos – sind, die viele zu diesem Blatt greifen lassen. Und diese Bilder gibt es eben vergleichsweise günstig. Auch Umfragen haben – nebenbei bemerkt – ergeben, dass gerade das Nacktfoto auf der ersten Seite dazu geführt hat, dass sich BILD einer äußerst hohen Leserbindung erfreut.

Ich weiß nicht, ob es auch Leser von „Folge mir nach“ gibt, die mehr oder weniger regelmäßig zur BILD greifen: Ob BILD eine geeignete Lektüre für Christen sein kann?

Diese eher rhetorische Frage sollte uns alle zu einer Überprüfung unserer Lesegewohnheiten führen. Sind wir uns der ungeheuren Gefahr der inneren Beschmutzung bewusst, wenn wir solche Medien in die Hand nehmen oder ins Auge fassen? Dabei ist nicht nur die BILD im Blickfeld. Auch andere Zeitungen, Zeitschriften und Medien wenden sich an unsere Begierden! Und die Bibel macht deutlich, dass das bewusste Hervorrufen von Begierden unvereinbar ist mit Gott. „Alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen ... ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit“ (1. Joh 2,16-17).

 

Hände weg von verführerischen Medien(inhalten)!

Es ist schon mancher junge Mensch – vor allem junge Männer –, durch Zeitschriften, Illustrierte und auch pornographische Medien auf Irr- und damit Abwege gekommen. Auch die permanente Aufnahme falscher, d.h. unbiblischer Vorstellungen über Recht und Unrecht (z.B. Raubkopien als Volkssport anzusehen), Mode und moderne Lebensformen werden uns „umprägen“. Es ist unmöglich, sich persönlich in der Woche mit solchen Dingen zu beschäftigen und daran zu erfreuen, zugleich aber ein Christenleben in Übereinstimmung mit dem Herrn Jesus zu führen. Es kann nicht gut gehen, in den Zusammenkünften der Gläubigen als gottesfürchtiger Christ zu erscheinen, im Herzen und im tagtäglichen Leben jedoch anderen Begierden „Tür und Tor“ zu öffnen.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass diese Kioske, Tankstellen und Bahnhofszeitschriftenhändler sehr gefährliche Orte sein können. Heute kommt natürlich noch das Internet hinzu, bei dem man mit einem einzigen „Klick“, der nur den Bruchteil einer Sekunde und damit auch den Bruchteil einer „schwachen“ Sekunde in unserem Leben benötigt, um auf eine gefährliche und sündige Bahn zu kommen. Es kommt darauf an, diesen einen Klick zu vermeiden. Wenn man darin versagt, kann es sein, dass man sich nicht mehr losreißen kann.

 

Der Mensch ist, was er isst.

Auch in unserer Gesellschaft wird schon mal das Sprichwort genannt: „Der Mensch ist, was er isst.“ Das gilt ganz besonders für die Literatur und die Filme, mit denen man sich beschäftigt! In etwas anderem Zusammenhang sagt Paulus – und man kann seine Worte hier sicher anwenden: „Lasst euch nicht verführen: Böser Verkehr verdirbt gute Sitten. Werdet rechtschaffen nüchtern und sündigt nicht“ (1. Kor 15,33- 34).

Eine solche Verführung kann auch der Gang ins Kino oder – falls vorhanden – der Knopfdruck auf das Fernseh-/Videogerät sein. Vielleicht wurde es zunächst nur angeschafft, um selbst aufgenommene Filme anzusehen. Und auf einmal fand der erste ausgeliehene oder gekaufte Film Eingang ... Gerade, wenn ein Jugendlicher seine Eltern in der Ferne weiß, steht er in Gefahr. Der eine oder andere von euch vielleicht auch – sogar „in der Nähe“ der Eltern? Aber eines sollte dir klar sein: Es gibt heute außer manchen Kinderfilmen wohl kaum noch Filme, die moralisch nicht unanständig – das heißt im Klartext sündig – sind. Die letzten zehn Verse aus Römer 1 und auch 2. Timotheus 3 sprechen hier eine eindeutige Sprache. Solche Spielfilme sind mit einem reinen und gottesfürchtigen Lebenswandel nicht in Übereinstimmung zu bringen.

Es ist allgemein bekannt, dass wir heute in einer Mediengesellschaft leben und von den vorhandenen Medien stark geprägt und auch manipuliert werden. Und es ist vollkommen wahr, dass so genannte christlich- und konservativ-orientierte Zeitungen auch nicht zur Gottesfurcht anregen und führen. Zwar sind Zeitungen wie zum Beispiel die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ von ihrem Qualitätsgehalt teilweise anspruchsvoller als die BILD. Aber auch in diesen Zeitungen finden sich immer wieder objektiv falsche Dinge, oder solche, die aus biblischer Sicht nicht haltbar sind – und man wird ebenfalls oft einseitig „informiert“.

Aber darum geht es mir an dieser Stelle nicht. Wir brauchen uns nicht von den Informationen in dieser Gesellschaft abzuschotten, wir sollen sie nur in der rechten Weise benutzen.

 

Aktuell informiert sein – nicht auf Kosten der Moral!

Wir alle haben uns der Herausforderung zu stellen, auf der einen Seite auf einem aktuellen Informationsstand zu sein, um bei unseren Aufgaben – in der Schule, in der Ausbildung oder dem Studium, im Beruf, und auch zu Hause in der Nachbarschaft – in der rechten Weise „aufgeklärt“ zu sein. Und dazu sind durchaus nicht nur Fachzeitschriften nützlich. Aber auf der anderen Seite darf dieser Anspruch nicht dazu führen, dass wir die moralischen Schranken, die uns die Bibel eindeutig zeigt, überschreiten.

Dazu gibt es kein Patentrezept – und auch keine ausdrückliche Vorschrift, die du in der Bibel finden kannst. Hier musst du in Eigenverantwortung vor dem Herrn Jesus, und sicher auch unter Berücksichtigung von Hilfestellungen deiner Eltern oder geistlicher Geschwister einen Weg suchen und einschlagen, den du in der Gemeinschaft mit Christus gehen kannst.

Es geht mir in diesem Artikel nicht darum, Alternativen zum Lesen einer Zeitung vorzustellen. Natürlich weißt du selbst, dass die beste Lektüre immer (noch) in der Bibel besteht. Aber es wäre zumindest für junge Menschen, die nach aktuellen Informationen gefragt werden, unnüchtern, grundsätzlich nur in der Bibel zu lesen, alle anderen „Medien“ aber zu ignorieren.

Es kommt auf die richtige Wahl an!  Keiner von uns kann sich aller Informationen erwehren, die täglich auf uns einstürmen. Aber wir können unter den massenhaften Angeboten geeignete Medien auswählen. Und wir dürfen, ja wir sollen unseren Herrn dazu im Gebet befragen. Auch diese Entscheidungen haben wir mit Ihm zu treffen. Das bedeutet im Übrigen auch, dass wir von Ihm immer wieder die Kraft erbitten, nicht auf verlockende Attraktionen auf moralisch schlüpfrigem Boden hereinzufallen oder ihnen nachzugehen.

Das bedeutet für uns „Leiden“. Petrus schreibt: „Wer im Fleisch gelitten hat, ruht von der Sünde, um die im Fleisch noch übrige Zeit nicht mehr den Begierden der Menschen, sondern dem Willen Gottes zu leben“ (1. Pet 4,1-2). Nicht den Begierden zu leben bedeutet auch für den geistlichsten und erfahrensten Christen nach wie vor „Leiden“, denn das Fleisch werden wir erst los sein, wenn wir im Himmel sind. Aber wer bereit ist, diese Leiden auf sich zu nehmen, der hat mit der Sünde im Leben abgeschlossen. Und dieses Neinsagen zum „zeitlichen Genuss der Sünde“ (Heb 11,25) wird belohnt durch die Freude und das Glück eines reinen Herzens und eines Lebens zur Ehre des Herrn Jesus. Und das wünscht der Herr bei uns, damit nicht die Begierden, sondern allein der Wille Gottes und seine Wünsche im Mittelpunkt stehen.

„Lasst auch uns, indem wir jede Bürde und die leicht umstrickende Sünde ablegen, mit Ausharren laufen, den vor uns liegenden Wettlauf, hinschauend auf Jesus ... Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit, ohne die niemand den Herrn schauen wird“ (Heb 12,1.14).