Wenn möglich, so viel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden

Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden.

(Röm 12,18)

Diese Aufforderung bildet zusammen mit den beiden Aufforderungen des Apostels im vorhergehenden Vers eine Einheit, um nicht zu sagen: einen Drilling. Wir wollen uns Vers 17 in Erinnerung rufen:

„Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar [o. gut] ist vor allen Menschen." Wenn wir Böses nicht mit Bösem beantworten und darauf sinnen, anderen Gutes zu tun, ist das die beste Voraussetzung dafür, mit allen Menschen in Frieden zu leben.

Mit allen Menschen. Paulus schließt die uns umgebenden Menschen mit ein, die nicht an Gott glauben. Kann er nicht voraussetzen, daß wir mit unseren Brüdern und Schwestern in Frieden leben? Doch wenn wir ein Zeugnis der Liebe und Gnade Gottes gegenüber Ungläubigen sein möchten, dann ist es wichtig, mit ihnen in Frieden zu leben. Zum Streit gehören jedenfalls zwei. Wenn jemand streiten will, und der andere geht nicht darauf ein, dann kommt es nicht zum Streit.

Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten.

Soviel an euch liegt. Wir setzen alles daran, daß es nicht zu einem Streit kommt. Vielleicht bedeutet das im konkreten Fall, daß wir uns übervorteilen lassen. Mögliche Anfeindungen sind Gelegenheiten, den Herrn zu bekennen. Es gibt allerdings Menschen, mit denen niemand aus-kommt. Die lassen wir dann ihrer Wege gehen. Oder beten wir dennoch für sie?

Schade wäre es allerdings, wenn wir selbst den Streit beginnen. Das wäre eine Mißachtung obiger Aufforderung. Ein solches Verhalten wäre auch eine Leugnung all dessen, was wir selbst an Vergebung der Sünden, Frieden mit Gott usw. empfangen haben. Wie soll der Herr uns gebrauchen, jemand den Weg zum Heil zu zeigen, mit dem wir nicht in Frieden leben?

Mußt du da vielleicht etwas regeln? Dann schieb es nicht auf.

Jemand hat geschrieben: „Bezüglich seiner eigenen Interessen ist der Christ ein Pazifist, für Christus ist er ein Militarist." Wenn wir Anfeindungen erfahren, weil wir uns zum Herrn bekennen und für Ihn eintreten, so können wir Ihm getrost die Folgen überlassen, vorausgesetzt, daß wir in Sanftmut aufgetreten sind.