Entscheidungen

Entscheidungen

Es ist Nacht. Ein Mann hat einen weiten Weg vor sich, der durch eine Gegend führt, die er nicht so gut kennt. Er weiß, daß er an einigen Kreuzungen aufpassen muß, um nicht eine falsche Richtung einzuschlagen. Aber die Wegweiser werden ihm helfen, die richtige Abfahrt zu finden und sich nicht zu verfahren. Selbstverständlich schaltet er die Scheinwerfer an seinem Auto ein. Nie würde er auf die Idee kommen, diese Strecke ohne Licht zu fahren. Wie sollte er sonst die Straßenschilder erkennen können!

Doch manche Menschen verhalten sich im Leben wie ein Autofahrer, der nachts ohne Licht fährt. Die Bibel vergleicht unser Leben nämlich mit einem Weg. Sich in Situationen zu entscheiden ist vergleichbar mit einer Kreuzung bei einer Fahrt durch unbekanntes Gebiet in der Dunkelheit. Wer jetzt kein Licht hat, kann die Umgebung nicht ausleuchten und damit nicht erkennen, in welche Richtung ein Schild zeigt.

Auf welcher Grundlage treffen wir Entscheidungen im Alltag? Wie versuchen wir, die „Hinweisschilder auszuleuchten" das heißt, die Umstände richtig zu beurteilen? Gott gibt uns eine ganz einfache „Laterne" in die Hand: „Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad" (Ps 119,105) und: „Denn das Gebot ist eine Leuchte, und die Belehrung ein Licht" (Spr 6,23). Gottes Wort, regelmäßig gelesen, ist eine gesunde Grundlage für alle unsere Entscheidungen. Jeder Christ, der seine Bibel liest und Gott dabei bittet, daß sein Wort deutlich spricht, lernt kennen, wie Gott über die Dinge denkt. Wenn wir nun eine Entscheidung zu treffen haben und wissen, wie Gott denkt, fällt es uns viel leichter, hier keinen Fehler zu machen.

Sehen wir uns aber zunächst einmal an, welche Basis Menschen ohne Gott grundsätzlich für ihre Entscheidungen haben: „Stolz der Augen und Hochmut des Herzens, die Leuchte der Gesetzlosen, sind Sünde" (Spr 21,4). Die eigene Sichtweise, die „Augen", und die eigenen Überlegungen und Maßstäbe, das „Herz" , sind also die „Leuchte".

Der Unterschied wird jetzt klar. Für jede Entscheidung haben wir Menschen offenbar zwei verschiedene Alternativen: Gottes Sichtweise und Maßstäbe oder unsere eigenen. Gott sagt unmißverständlich, daß die zweite Alternative Sünde ist. Er betont auch, daß die Konsequenz davon Dunkelheit ist. Zweimal heißt es in den Sprüchen: „die Leuchte der Gesetzlosen wird erlöschen" (Spr 13,9; 24,20), während es heißt „das Licht der Gerechten [derer, die Gott angehören und ihre Entscheidungen mit Ihm treffen] brennt fröhlich." Das bedeutet: Menschen, die ohne Gott ihre Entscheidungen treffen, stehen irgendwann im Dunkeln und wissen dann gar nicht mehr, wie es weitergehen soll.

Doch unser Gott will, daß wir uns nicht „verfahren". Jedesmal, wenn sich ein Autofahrer verfährt, verliert er Zeit oder kommt nie ans Ziel. Erst einmal dauert es vielleicht eine Weile, bis er es überhaupt merkt. Und dann muß er wieder zurückkehren, um auf die richtige Straße zu gelangen.

Gott lädt uns ein, sein Wort und damit seine Gedanken und Maßstäbe kennenzulernen. In Einzelfällen werden wir durch das Lesen der Bibel ganz deutlich die Richtung für eine Entscheidung erkennen, die wir heute zu treffen haben. Insgesamt aber wird uns das Lesen der Bibel das richtige Fundament für die vielen scheinbar „kleinen" Entscheidungen bilden.

Mancher Christ hat schon gesagt: „Wenn ich nicht weiter weiß, frage ich mich: Was würde der Herr Jesus jetzt tun? Dann wird mir klar, wie ich mich entscheiden muß."