Bibelstudium

Christus im Buch Jesaja


Kapitel 45:  In den Versen 1-7 sprach der HERR zu Kores, seinem Gesalbten, der sein Wohlgefallen tun und überall Gelingen haben würde. Kores würde die sich daraus ergebende Ehre nicht empfangen, denn überall auf der Erde wird man dann wissen, daß Gott ihm die Macht und das Gelingen verliehen haben wird. In Verbindung mit dem doppelten Gottesbegriff ,der Perser wird gesagt, daß der HERR der einzige Gott ist und daß sowohl Friede als auch Unheil von Ihm bewirkt werden.

In Vers 8 bittet Jesaja um das Kommen der Regierung des Messias. Die Verse 9-13 enthalten eine Rechtfertigung Gottes im Blick auf die Kores anvertraute Aufgabe, die darin bestand, die Gefangenen aus Babel zu erlösen, was eigentlich nicht nach dem Sinn der Juden ,war. Doch Juda braucht nicht mit dem zu rechten, der es gebildet hat. In Vers 14 heißt es, daß die Völker mit ihrem Reichtum das wiederhergestellte Israel suchen werden. In Vers 15 heißt es, daß Gott sich vor Israel verborgen hält bis zur Zeit der Segnungen Israels. Die Verse 16-21 handeln von der Beschämung des Götzendienstes. Die Schlußverse (22-25) enthalten eine allgemeine Aufforderung an ferne Völker, die vor den Gerichten bewahrt werden, sich dem Messias zu unterwerfen.

Kapitel 46: Der Prophet gibt in diesen Versen eine eindrucksvolle Beschreibung von der Ohnmacht und Hilflosigkeit der babylonischen Götzen, die von Menschen oder Tieren getragen werden mußten. Er verglich damit den starken Gott Israels, der sein Volk trug (V. 1-4). Gott kann mit nichts und niemand verglichen werden. Von Ihm kann kein Abbild gemacht werden (V. 5-7). Das sollte Israel sich vor Augen halten, denn das Volk hatte sich ebenfalls sehr des Götzendienstes schuldig gemacht. Kores war der „Mann des Ratschlusses Gottes", der das Gericht an Babel und seinen Götzen vollziehen würde (V. 8-13).

Kapitel 47: Babel wird niedergeworfen werden. Die Wut Babels gegen Juda wird gerächt werden. Gott war zwar auf sein Volk zornig und hatte es der Macht Babels übergeben, doch das war kein Grund, Juda derart barbarisch zu behandeln (V. 1-6). Der Hochmut und das Selbstvertrauen Babels waren sehr groß. Babel dachte, daß es ewig an der Macht bleiben würde. Es gab noch weitere Gründe für das Gericht Babels (V. 7-1 1). Die Weisen Babels würden das Gericht nicht aufhalten können (V. 12-15). 

Kapitel 48: In diesem Kapitel sah der Prophet das Volk Judas in der Gefangenschaft. Die Ursachen dafür werden uns hier sehr klar vor Augen gestellt, nämlich verschiedene Sünden und eine völlig falsche Gesinnung des Volkes (V.1-8). Es würde daher allein die freie Gnade Gottes sein, wenn Er sich dennoch wieder über Juda erbarmen würde, und zwar um seines Namens willen. Er würde das Volk durch Elend läutern (V. 9-11). Das Mittel zu ihrer Erlösung aus Babel würde Kores sein (V. 12-16). Wenn Juda auf den HERRN gehört hatte, wurde es ein nie gekanntes Glück auf der Erde erfahren haben (V 17-19), Die letzten Verse 20-22 handeln von dem Auszug aus Babel nach einer entsprechenden Proklamation durch Kores. Für die Gottlosen gibt es jedoch keinen Frieden.

Kapitel 49: Dieses Kapitel handelt von der Verwerfung des Messias, aber auch von seiner Erhöhung. Er ist Thema und Inhalt der gesamten Prophetie. Menschlich gesehen hat der Messias vergeblich in Israel gearbeitet, da es Ihn verwarf. Doch Gott verkündigt, daß Er den Messias auch zum Licht der Nationen gesetzt hat (V.1-7). Israel soll noch etwas wissen: Gott wird diesen verworfenen Messias zu einem Bund für das Volk setzen, das bedeutet, daß in dem Messias und durch ihn alle Verheißungen Gottes erfüllt werden (V. 8-13). Während der Zerstreuung, die als Folge der Verwerfung des Messias über die Juden gekommen ist, ist das Volk ungläubig, sieht nicht, hört nicht und ist verhärtet (V. 14-17). In Zukunft wird einem wiederhergestellten Volk: das aus den Überresten der beiden und der zehn Stämme gebildet werden wird, großer Segen zuteil (V. 18- 23). Das frühere Israel war in der Macht des Teufels. Doch aus diesem früheren Israel würden Überreste aus der Macht Satans befreit werden, und Satan würde gerichtet werden. Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen diesem Gericht über den Teufel und der Wiederherstellung Israels (V. 24-26).


Kapitel 50: Die Züchtigungen und das anschließende zeitlich begrenzte Beiseitesetzen Israels waren gerechtfertigt. Das Volk hatte Götzendienst, geistliche Hurerei, verübt (V. 1.2a). Doch der HERR kann wieder zurechtbringen. Seine Hand ist dazu nicht zu kurz. Er ist der Allmächtige (V. 2b.3). Dem Ungehorsam Israels wird der Gehorsam des Messias gegenübergestellt. Im vorigen Kapitel war die Rede davon, wie dieser Knecht des HERRN verachtet und angefeindet worden war. Hier wird über das Leiden gesprochen, das das Volk Ihm angetan hat. Er ertrug jedoch das Ihm zugefügte Unrecht und diese Leiden. Innerlich litt Er als der vollkommen Gerechte. Die Leiden, die Ihm von seiten der Menschen zugefügt wurden, waren Leiden um der Gerechtigkeit willen. d. h., weil Er als Gerechter inmitten Ungerechter lebte, konnte es nicht anders sein, als daß Er litt. Doch der HERR würde seinen Dienst unter diesen Ungerechten anerkennen. Wer das bestritt, sollte durch das Gericht getroffen werden (V. 4-9). Die Schlußverse dieses kurzen Kapitels enthalten eine Ermahnung, sowohl für die, die den HERRN fürchteten. als auch für die Gottlosen, dem Knecht des HERRN doch zu gehorchen (V. 10.11).


Kapitel 51: Im vorigen Kapitel wurde der Knecht des HERRN als der vollkommen Gehorsame vorgestellt.Dort haben wir auch ein Wort gefunden, das sich an die richtete, die den HERRN fürchteten und auf den Knecht des HERRN hörten. In Kapitel 51 werden nun die, die der Gerechtigkeit nachjagen und den HERRN suchen, aufgefordert, an die für sie so segensreiche Zukunft zu denken. Diese Zukunft ist nicht auf den Bund vom Sinai gegründet, sondern auf die bedingungslosen Verheißungen Gottes (V. 1-4). Dieser Zukunft gehen allerdings die Gerichte voraus, vor denen die Treuen sich jedoch nicht zu fürchten brauchen (V. 5-8). Das Nachdenken über das zukünftige Heil ließ den Propheten um eine Abkürzung der Wartezeit bitten (V. 9-11). Als Antwort auf dieses Gebet versicherte der HERR ihm, daß Er es ist, der den Treuen Trost gibt. Sie brauchen die Bedränger nicht zu fürchten, sondern sollten den HERRN vor Augen haben. Er wird sie befreien (V. 12-16). Der damalige Zustand des Volkes Juda war jedoch traurig: ein Zustand völliger Ungerechtigkeit. Deshalb wird Juda den Becher des Zorns des HERRN trinken müssen. Die Völker würden sie unterdrücken (V. 17- 20). Doch Tage würden kommen, wo der HERR den Becher von Israel wegnehmen und diesen den Völkern geben wird, damit diese den Becher austrinken (V. 21-23). 

Ich, ich bin es, der euch tröstet.   51,12

Kapitel 52:  Die ersten zwölf Verse dieses Kapitels führen das Thema von Kapitel 51,21-23 weiter und beenden es. Die letzten drei Verse gehören bereits zu Kapitel 53. Der Prophet sah im Geist die Zeit des Endes, wenn Jerusalem bereits erlöst sein wird. Er rief die Stadt auf, sich entsprechend dieser großen Heilstatsache zu bekleiden. Von nun an würde sie eine heilige Stadt sein (V. 1.2). Assyrien hatte Israel ohne einen Anlaß, der sich bei Israel gefunden hätte, wieder bedrängt, wie es das auch in der Vergangenheit getan hat. Deshalb würde Jerusalem in der Endzeit ohne Geld erlöst werden. Der Zorn Gottes über Assyrien würde dann auch größer sein als seinerzeit über Ägypten (V. 3-5). Als Folge der Gerichte des HERRN wird der Überrest aus Israel Jahwe-Jesus kennen und Ihn in ihrer Mitte haben (V. 6). Die frohe Botschaft von der Erlösung Jerusalems wird überall verkündigt werden (V. 7-10). Die treuen Israeliten, die sich noch unter den Völkern befinden, sollen ihre Länder verlassen (V. 11.12). Die Verse 13-15 handeln von dem Knecht des HERRN, der verständig handeln wird, erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein wird.

Kapitel 53: In diesem besonders zu Herzen gehenden Kapitel werden keine zukünftigen Ereignisse vorhergesagt (mit Ausnahme der Verse 11 und 12, wo die Rede ist von der zukünftigen irdischen Herrlichkeit des Messias). Die Aufmerksamkeit gilt allein der Person des leidenden Messias. Es ist gleichsam so, als hätte Jesaja in den Tagen dieses Mannes der Schmerzen gelebt, so genau ist diese Jahrhunderte zuvor aufgeschriebene Prophetie. Alles, was in Zukunft noch geschehen wird, das gesamte Heil, das jetzt noch zukünftig ist für Israel, gründet sich auf das hier beschriebene Leiden. Als der Prophet dieses Kapitel schrieb, konnte der Name des Verachteten, des Leidenden, noch nicht erwähnt werden. Der Prophet hat das Volk in diesem Kapitel als ein Volk vor Augen, das von einem leidenden Messias nichts wissen wollte. Deshalb stellte der Prophet als Mund all derer, die unter diesem Volk den Messias verkündigen würden, die Frage: „Wer hat unserer Verkündigung geglaubt?" Immer wieder wird in diesem Kapitel der Frage nachgegangen, wer der Messias ist oder was Er getan hat. Dem wird dann gegenübergestellt, wie Israel sich Ihm gegenüber verhalten hat. Dies ist ein Bekenntnis des zukünftigen Überrests aus den beiden Stämmen. Die zehn Stämme sind nicht an der Verwerfung des Messias schuldig geworden, weil sie zu der Zeit nicht im Land waren. Der leidende Messias wird jedoch Frucht sehen, Er, der seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod, wird aufs höchste auf der Erde erhöht werden.


Kapitel 54: Dieses Kapitel spricht über die herrlichen Ergebnisse des Todes Christi. In Kapitel 53,10 hieß es, daß der Messias, wenn Er seine Seele als Schuldopfer gegeben haben wird, Samen sehen würde. Das sind die erhabenen Folgen seines Werkes sowohl für Ihn selbst als auch für die Menschen. Der Hauptgedanke in Kapitel 54 ist die Wiederannahme Israels, d. h. eines Überrests aus Israel. Dieser Überrest wird sich zu einem neuen Volk ausbreiten. Deshalb wird das Volk bereits in Vers 1 aufgefordert zu jubeln. Alle Furcht und Schmach wird von Israel weggenommen werden. Es war ein kleiner Zorn, der zuvor über das Volk kam, doch das Erbarmen des HERRN, des Erlösers, ist groß und ewig. Israel wird von dem HERRN belehrt werden. Der praktische Zustand des Volkes wird damit in Übereinstimmung sein. Keine feindliche Macht wird mehr in der Lage sein. Israel etwas Boses anzutun. 

Keiner Waffe, die wider dich gebildet wird, soll es gelingen.  54,17

Kapitel 55:  Nachdem in Jesaja 53 von den Leiden des Messias die Rede war und in Kapitel 54 die Belohnung beschrieben wird, nämlich daß der Messias Samen sehen wird, also das Ergebnis seiner Leiden sehen wird (die Segnungen des wiederhergestellten Israel, das in Sicherheit und Ruhe im Friedensreich Christi wohnen wird), wird in Jesaja 55 jetzt eine Aufforderung an alle dann noch bestehenden Völker gerichtet, das Heil des Königs und des Herrschers über die gesamte Erde anzunehmen. Diese Aufforderung wird dann nicht mehr an Landesgrenzen gebunden sein. Unter allen Völkern wird ein Zeugnis über Christus verkündigt werden, dem Zeugen an alle Nationen. Er ist der von Gott gesandte Fürst und Gebieter. Aus allen Völkern wird durch dieses Zeugnis. durch diese Predigt, ein Überrest erweckt werden, der sich, angezogen durch die Herrlichkeit und Macht dieses Königs, zu Ihm wenden und sich Ihm unterwerfen wird (V. 1- 5). Dieses Zeugnis, diese Predigt, wird auch noch die Gottlosen der beiden Stämme in den Tagen der Erscheinung des Herrn Jesus erreichen. Sie werden aufgefordert, den HERRN zu suchen, ihre eigenen gottlosen Wege und Vorstellungen zu verlassen und sich zu Gott zu bekehren. Er wird vielfältig vergeben (V. 6-1 1). Die Verse 12 und 13 handeln von der Rückkehr des an Gott gläubig gewordenen Überrests aus den zehn Stämmen, der mit Freuden aus der Gefangenschaft zurückkehren und in Frieden nach Palästina geleitet werden wird. Die gesamte Schöpfung wird im Friedensreich Christi von dem Fluch befreit sein.

Kapitel 56: Die Rettung des HERRN und die Offenbarung seiner Gerechtigkeit wird als nahe bevorstehend beschrieben. Im Zusammenhang damit wird die Notwendigkeit eines gottesfürchtigen Wandels hervorgehoben (V. 1.2). Während des Friedensreichs wird es einen Platz im Haus des HERRN und einen Zugang zum Tempel geben für den treuen Fremden, den Nicht-Israeliten, und sogar für einen treuen Verschnittenen. Außer den Überresten aus den beiden und den zehn Stämmen wird es dann in Jerusalem auch eine Versammlung (,,Gesammelte") von Überresten aus den Völkern geben (V. 3-8). In den Versen 9-12 beklagt der Prophet die Verdorbenheit der damaligen Führer Judas. Diese Klage wird im nächsten Kapitel fortgesetzt, dann jedoch in Verbindung mit dem damaligen ungerechten Volk.

Kapitel 57:  Am Schluß des vorigen Kapitels war die Rede von den falschen Führern in Juda. Der Hauptgedanke in Kapitel 57 ist dieser: Was soll man von einem Volk erwarten, das untreue, von Gott abgefallene Führer hat? Prophetisch ist hier die Rede von der Endzeit, wenn die nach Palästina zurückgekehrte Masse der Juden sich unter der Führung des Antichristen und der auf ihn hörenden übrigen Führer durch den gröbsten modernen Götzendienst verdirbt: die Anbetung eines Menschen. Solche, die in dieser schrecklichen Zeit noch an Gott festhalten - ein treuer Überrest -, werden verfolgt werden. Viele von diesem Überrest werden dann getötet. Der Segen besteht darin, daß sie vor den Tagen der entsetzlichen Endgerichte des HERRN weggenommen werden. Bei der Errichtung des Friedensreichs Christi werden sie aus den Toten auferweckt werden und zusammen mit dem noch auf der Erde lebenden Überrest die Segnungen der Wiederherstellung Israels empfangen.

Kapitel 58:  Mit diesem Kapitel beginnt der letzte Teil der Prophetie Jesajas. In Kapitel 58 sprach der Prophet über den toten Formalismus unter dem Volk Juda als Ganzes, über das verkehrte und richtige Fasten (V. 1-12) und über die rechte Beachtung des Sabbats (V. 13-14).

... und du wirst genannt werden: Vermaurer der Lücken, Wiederhersteller bewohnbarer Straßen.     58,12

Kapitel 59: Dieses Kapitel kann in drei Teile unterteilt werden: Die Sünden des Volkes Juda (V. 1-8), das Elend des Volkes und das Bekenntnis des Überrests, der sich einsmachen wird mit den Sünden des gesamten Volkes (V. 9-15a), und schließlich die Erlösung des Überrestes (V.15b-21).

Kapitel 60: Dieses Kapitel hat man auch das ,,Herrlichkeits-Kapitel" der Prophetie Jesajas genannt. In Jesaja 59 haben wir gesehen, daß der Messias sich bereitete, dem Überrest Recht zu verschaffen. Wenn Christus in Macht und Herrlichkeit erschienen sein wird, die in Palästina versammelten Heeresmächte vernichtet haben wird, den gläubigen Überrest erlöst haben wird, dann bricht eine neue Zeitspanne an, die des tausendjährigen Friedensreichs. Er wird in der Mitte seines Volkes sein, des erneuerten Israels. Jerusalem wird fortan die Stadt sein, die voller irdischer Herrlichkeit ist, der Mittelpunkt der Erde. Alle Rechtsvorschriften, die gesamte Gesetzgebung, alle Verordnungen werden von Jerusalem ausgehen. Die Völker werden sich mit Ehrerbietung und völliger Bereitschaft dem Königtum Christi unterwerfen. Sie werden nach Jerusalem kommen, das dann die Hauptstadt der Welt sein wird. Niemals hat es bis dahin solch eine Weltherrschaft gegeben.

Kapitel 61: Der Prophet führt in diesem Kapitel die Beschreibung der Herrlichkeit fort, die sich im Friedensreich offenbaren wird. Der Geist des HERRN war auf dem Messias, weil der HERR Ihn gesalbt hatte, damit Er eine frohe Botschaft verkündigen sollte (V. 1-3). Die verwüsteten Städte des Landes werden wieder aufgebaut werden. Fremde, Ausländer werden die Hirten-, Acker- und Weinbergarbeiten im Land tun, da die Kinder Israel Priester des HERRN sein werden (V. 4-6). Israel hatte früher zweifach gesündigt und deshalb auch doppelte Vergeltung und Schande empfangen. Nun würde Israel im Land das Doppelte, einen doppelten Segen, empfangen (V. 7-9). Der Prophet beschließt dieses Kapitel mit einem Lobgesang (V. 10.11).

Kapitel 62: Dieses Kapitel setzt das Thema des vorigen Kapitels fort. Der Messias aus Jeseja 61,1-3 spricht auch hier, nämlich Christus. Die Herrlichkeit Zions wird als nahe bevorstehend gesehen. Deshalb spricht der Messias über das Heil und schweigt solange nicht, bis diese Herrlichkeit tatsachlich sichtbar geworden ist (V 1-3) Jerusalem wurde „Verlassene" genannt und das Land „Wüste" .Der neue Name Zions ist ,,Meine Lust an ihr", das Land heißt fortan ,,Vermählte" (V 4.5). Nur die, denen das Heil Jerusalems zu Herzen geht, sollen daher zu Gott rufen (V.6.7). Niemals mehr werden die Erträge des Landes von anderen,  den Feinden, geraubt und verzehrt (V. 8 .9). Alle Hindernisse, die sich der weiteren Wiederherstellung Israels in den Weg stellen, werden weggenommen (V .10-12).

Kapitel 63: Dieses Kapitel wirft einen Rückblick auf die Erscheinung Christi, des Sohnes Gottes, in Macht, Stärke und großer Herrlichkeit, und auf die Zeit davor. In einem Gesicht sah der Prophet Jesaja den Untergang der feindlichen, militärischen Mächte, die der HERR nach Palästina versammelt hatte, obwohl die Herrscher dieser Mächte keine Ahnung von der eigentlichen Bedeutung dieses Versammelns hatten und eigene Ziele verfolgten. Das war jedoch nach Gottes Gedanken der Tag des Zorns, des gerechten Gesetzes der Vergeltung. Nun zertritt der erschienene Messias die feindlichen Mächte der Völker, sowohl die des wiederhergestellten Römischen Reichs als auch die des prophetischen Assyrers, des Königs des Nordens (V. 1-6). Mit Vers 7 beginnt ein langes Gebet, das in Kapitel 64 weiter fortgesetzt wird. Jesaja beginnt als Mund des treuen Überrests aus den beiden Stämmen in der Endzeit einen Lobgesang (V. 7-9), um dann mit einem demutigen Schuldbekenntnis fortzusetzen (V. 10-14), und einem innigen Flehen (V. 15-19).

Kapitel 64: Das in Kapitel 63,7 aufgezeichnete Gebet des Überrests aus den beiden Stämmen in der Endzeit wird in Jesaja 64 weiter fortgesetzt und abgeschlossen. Das Gebet nimmt noch an Tiefe zu Zu Beginn ging es hauptsächlich  in diesem Gebet um die verlorenen Segnungen Israels. Und obwohl das auch in Jesaja 64 zuerst noch das Thema ist, richten sich die Bitten zunehmend auf das Kommen des Messias Auf dieses Kommen wartet der Überrest. Davon hängt ihre Errettung ab, ihre Erlösung, ja, davon hängt alles ab. Hier findet sich jedoch ebenfalls eine Anerkennung der Tatsache, daß all das Elend Israels durch die Ungerechtigkeiten des Volkes verursacht worden ist. 

Willst du schweigen und uns ganz und gar niederbeugen?     64,12

Kapitel 65:  Die Kapitel 65 und 66 enthalten die Antwort des HERRN auf die Demütigung und das Flehen des Überrests aus den beiden Stämmen in der Endzeit. Wenn Gott dann den Völkern Segnungen in der zurückliegenden Zeit der Gnade gegeben haben wird und die Völker auch Anteil haben werden an den Segnungen des Friedensreichs, wird dann Israel keine Segnungen empfangen? Hatte Er nicht in all den vergangenen Jahrhunderten beständig seine Hände nach diesem Volk ausgestreckt? Doch dieses Volk hatte immer Widerstand geleistet. Der Heilsplan Gottes umfaßt unter anderem, daß die große Masse der ungläubigen, abgefallenen Juden, die den schrecklichsten Götzendienst ausgeübt haben, ausgerottet wird.  Doch der Überrest aus den beiden Stämmen, der trotz aller Verfolgungen und allem Elend an Gott festgehalten hat, wird in den Segen des Friedensreichs Christi eingehen (V. 1-16). In den Versen 17-25 finden wir eine Beschreibung der herrlichen Zustände in diesem Friedensreich, an denen auch die Schöpfung teilhaben wird. Dennoch ist das vorläufig eine zeitlich begrenzte, tausendjährige, irdische  Herrlichkeit. Auf das Friedensreich folgt ein ewiger irdischer Zustand.

Kapitel 66: Die Antwort des HERRN auf das Gebet des treuen Überrests aus den beiden Stämmen, das wir in Kapitel 63,7-19 und 64,1-12 finden, wird in diesem Kapitel weiter fortgesetzt. In den Versen 1-6 spricht der Prophet jedoch nicht mehrüber die herrlichen Gegebenheiten des Friedensreichs, sondern über den Zustand der großen Masse der ungläubigen und abgefallenen Juden, die dann nach Palästina zurückgekehrt sein werden. In den Versen 7-14 wird die Wiederannahme der Nation, des neuen Israel, beschrieben. Diese Nation ist aus dem  treuen Überrest der beiden Stämme gebildet worden, wozu später auch der Überrest aus den zehn Stämmen hinzukommt.

In den Versen 15-18a kommt der Prophet noch einmal zurück auf das Gericht des Herrn bei seiner Erscheinung, während wir in den Versen 18b-24 einen Hinweis darauf finden, daß alle Völker die Herrlichkeit des Herrn, seine Macht und Stärke sehen werden. (Letzte Folge der Übersicht über den Propheten Jesaja)