Dem Herrn dienend

Es hat mich sehr beeindruckt, als ich vor vielen Jahren einen Bruder mit einfachen Worten beten hörte: „Herr, wir danken Dir, daß wir Dir dienen dürfen." Vielleicht hat mich das damals so berührt, weil ich bis dahin Dienst für den Herrn mehr oder weniger als eine Pflicht ansah. Ich habe seitdem sehr oft an dieses kurze Gebet denken müssen.

Es ist ja gar nicht selbstverständlich, daß Menschen dem Herrn dienen können. Sicherlich hat Gott den Menschen dazu geschaffen, daß er Ihm diene. Häufig hat Gott Sein Volk aufgefordert, Ihm zu dienen. Für viele andere Stellen zitieren wir hier 5. Mo 10,12: „Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir, als nur, den HERRN, deinen Gott, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu wandeln und ihn zu lieben, und dem HERRN, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele" (vgl. 6,13; 10,20; 11,13; 13,4). Hat das Volk Israel das getan? Natürlich gab es gottesfürchtige Menschen, die Gott bereits in dieser Zeit gedient haben. Aber das Volk Israel insgesamt hat diesen Auftrag Gottes nicht erfüllt.

Das Problem liegt darin, daß es nicht ausreicht, Gott zu kennen. Der Mensch ist von Natur ein Sklave der Sünde. Und damit sind wir wieder bei den Kernaussagen des Römerbriefs. Paulus schrieb den Gläubigen in Rom: ,Gott aber sei Dank, daß ihr Sklaven der Sünde wart' (6,17). Das gehörte der Vergangenheit an! Aber für die Gegenwart galt: „Frei gemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden" (6,18). Ein Sklave der Gerechtigkeit dient Gott. Diesen Wechsel verdanken die Gläubigen dem Tod ihres Herrn. Er hat sie freigekauft aus der Knechtschaft der Sünde. Er hat ihnen neues Leben geschenkt, die Natur Gottes, wodurch sie Gott und dem Herrn Jesus dienen können.

Jetzt liegt es an uns, von diesem unschätzbaren Vorrecht Gebrauch zu machen. Die Thessalonicher hatten sich von den Götzenbildern, denen sie früher dienten, zu Gott bekehrt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen. Dienst für den Herrn beschränkt sich nicht auf bestimmte Bereiche unseres Lebens, dazu gehört zweifellos auch die Berufsarbeit, denn „was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen ..., ihr dient dem Herrn Christus" (Kol 3,23.24).

Fleiß, Inbrunst und Dienst für den Herrn gehören wie Drillinge zusammen (Röm 12,11). Das ist wahre Sinnerfüllung des Lebens. Dienst du in allem deinem Herrn?