Personen in der Bibel

Sieben Eigenschaften Davids

David ist nicht nur eine der herausragenden Persönlichkeiten des Alten Testaments, sondern auch eins der schönsten Vorausbilder auf unseren Herrn Jesus Christus. Im ersten Buch Samuel gibt es einen bemerkenswerten Vers, der sieben Eigenschaften Davids erwähnt. Sie deuten auf Christus hin und wir können sie außerdem auf uns anwenden.

 

Als der König Saul von einem bösen Geist geängstigt wurde, suchte er auf Anraten seiner Diener einen talentierten Musiker, der ihn durch gute Musik in seinem düsteren Seelenzustand aufmuntern sollte. Einer seiner Knechte schlägt einen jungen Mann vor: David.

Das, was der Knecht in 1. Samuel 16,18 mit wenigen Worten über den bis dahin unbekannten David sagt, ist inhaltsreich und trifft prophetisch auf Christus zu, den „Sohn Davids“ (Mt 21,9). In komprimierter Form nennt der Diener Sauls sieben Eigenschaften Davids, die wir im Leben des Herrn Jesus in vollkommener Form wiederfinden und die uns praktische Hinweise für ein Gott wohlgefälliges Leben bieten.

 

1.     Sohn Isais, des Bethlehemiters

Als Erstes wird Davids Herkunft erwähnt – sein Name wird übrigens überhaupt nicht genannt. Sein Vater Isai war bis zu diesem Zeitpunkt ein vermutlich eher unbekannter Israelit; Bethlehem war ein kleiner unbedeutender Ort im Stammesgebiet von Juda.

Christus: In Jesaja 11,1 wird der Messias (der Herr Jesus) als Reis aus dem Stumpf Isais bezeichnet. Als der Herr Jesus als Mensch auf diese Erde kam, wurde Er nicht in eine herrschende Königsfamilie hineingeboren, sondern in das Haus eines Zimmermanns. Auch sein Geburtsort unterstreicht, dass der Sohn Gottes in Niedrigkeit auf diese Erde kam. Er kam nicht in der Hauptstadt Jerusalem zur Welt, sondern wie von dem Propheten Micha angekündigt in Bethlehem, das „zu klein [ist], um unter den Tausenden Judas zu sein“ (Mich 5,1).

Für uns: Vielleicht kommst du aus einer unbekannten oder gar kaputten Familie? Vielleicht kommst du aus einem kleinen Kaff im Nirgendwo? Dann sei dir gewiss: Deine Herkunft spielt für Gott keine Rolle! Gott wendet sich gerade denen zu, die am Rand stehen, aber ein aufrichtiges Herz haben. Aus unscheinbaren Jüngern macht der Herr gerne wirkungsvolle Werkzeuge in seinem Reich.

 

2.     Er versteht (Laute) zu spielen

Als Nächstes erwähnt der Diener Sauls musikalische Fähigkeiten Davids, weil das die Schlüsselqualifikation für das Amt des Hofmusikers war. David muss ein begnadeter Musiker und Komponist gewesen sein (vgl. Amos 6,5). Vermutlich hat er während seiner Zeit als Hirte stundenlang Laute (ein Zupfinstrument, eine Art Gitarre) auf dem Feld gespielt. Davids Musik zeigte die erhoffte Wirkung: Saul erfuhr Erleichterung, die Musik tat seiner Seele gut, so dass „ihm wohl“ wurde (V. 23).

Christus: Die tröstende und ermutigende Wirkung der Musik Davids möchte ich auf Christus anwenden, der während seines Lebens hier auf der Erde stets den Müden aufgerichtet und Trauernde getröstet hat. Er hat besonders solche Menschen ermutigt, die in schwierigen Situationen waren und zu verzweifeln drohten (Jes 50,4).

Für uns: Wie David kannst du deine Fähigkeiten und Talente zum Segen für deine Mitmenschen einsetzen. Dabei darfst du ein besonderes Augenmerk auf die richten, die entmutigt und verzagt sind.

 

3.     Ein tapferer Held

Vielleicht hatte Sauls Knecht bereits davon gehört, dass David seine Schafherde gegen die Angriffe von Bären und Löwen mutig verteidigt hatte (1. Sam 17,34). Später wusste jeder im Volk Israel, dass David ein tapferer Held war (2. Sam 17,10).

Christus: Bär und Löwe sind ein Bild von Satan, der den Gläubigen schaden möchte. Wir denken an den Herrn Jesus in der Wüste, wo Er die Angriffe Satans mit einem passenden Bibelwort abwehrte (Mt 4,1-11).

Für uns: Auch wir haben heute einen Verteidigungskampf gegen Satan, der uns von unserem Glaubensweg abbringen möchte, zu führen. Eine seiner Strategien ist es, Zweifel an der biblischen Wahrheit zu streuen. Deshalb werden wir aufgefordert, unser Glaubensgut zu verteidigen (Jud 3). Dazu gehört viel Mut, weil die Bibel heute leider von vielen Menschen als „Märchenbuch“ gelästert wird.

 

4.     Ein Kriegsmann

Eng verbunden mit dem vorherigen Kennzeichen ist Davids Bezeichnung als Kriegsmann. Zum Zeitpunkt dieser Aussage war David noch ein Hirte und kein Soldat. Aber möglicherweise erkannte der Diener Sauls bereits ein strategisches Talent in ihm. Kurze Zeit später erringt David einen großartigen Sieg über Goliath und wird ein erfolgreicher Heerführer (1. Sam 17-18).

Christus: Wir denken insbesondere an die Leiden des Herrn Jesus auf Golgatha, wo er „durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel“ (Heb 2,14). Ja, Christus hat am Kreuz Satan besiegt!

Für uns: Die Anwendung auf uns ist natürlich eine andere als bei Christus. Nichtsdestoweniger haben wir Christen neben dem Verteidigungskampf auch einen Angriffskampf zu bestreiten, den Kampf im Evangelium (Phil 4,3). Hier begeben wir uns auf feindliches Terrain, um Menschen aus der Macht Satans zu befreien und dem Herrn Jesus zuzuführen. Kämpfst du mit?

 

5.     Er ist der Rede verständig

Wieder fragen wir uns, woher Sauls Diener sich ein Urteil über Davids sprachliche Fähigkeiten erlauben konnte. Sicherlich äußerte dieser Knecht hier prophetische Worte im Hinblick auf Christus, ohne die Tragweite seiner eigenen Worte zu kennen. 

Christus: „Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch“, sagten die Leute anerkennend über den Herrn Jesus (Joh 7,46). „Und alle gaben ihm Zeugnis und verwunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen“ (Lk 4,22). Als Jesus anfing zu predigen, merkten die Hörer, dass Er – anders als die Schriftgelehrten und Pharisäer – mit Vollmacht lehrte (Mk 1,22). Ja, Christus sprach Worte, die Er von seinem Vater gehört hatte (Joh 8,28). Aber auch in persönlichen Gesprächen traf Er immer den richtigen Ton und fand in bewundernswerter Weise immer die passenden Worte, um das Herz seines Gegenübers zu erreichen.

Für uns: Sicherlich kann die Anwendung auf uns nicht darin bestehen, dass wir rhetorisch brillant predigen sollen. Aber wie sieht es im persönlichen Gespräch aus – sei es gegenüber Ungläubigen oder gegenüber unseren Geschwistern? „Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, so dass ihr wisst, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt.“ (Kol 4,6). Redest du mit Weisheit, vom Geist geleitet und biblisch fundiert?

 

6.     Ein schöner Mann

Davids gutes Aussehen wird schon bei seinem ersten Auftreten erwähnt (V. 12). Nichtsdestoweniger betont Gott einige Verse vorher im Rahmen von Davids Salbung, dass der Mensch zwar auf das Äußere schaut, dass Gott aber auf das Innere, auf das Herz achtet (V. 7).

Christus: Der Herr Jesus war als Mensch hier auf der Erde äußerlich unscheinbar: „Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir ihn sahen da hatte er kein Aussehen, dass wir ihn begehrt hätten“ (Jes 53,2). Und dennoch besaß der Herr Jesus eine außerordentliche moralische Schönheit, die mit geistlich erleuchteten Augen deutlich erkennbar war. Der Apostel Johannes erinnert sich noch viele Jahrzehnte nach dem Tod des Herrn Jesus an dessen innere Schönheit: „Wir haben seine Herrlichkeit angeschaut“ (Joh 1,14). Haben wir Augen für seine einzigartigen Herrlichkeiten? Können auch wir sagen, dass Er „schöner als die Menschensöhne“ ist (Ps 45,3)?

Für uns: Sind wir „schön für Gott“ (Apg 7,20)?! Wenn wir Eigenschaften des Herrn Jesus aufweisen, sieht Gott etwas von seinem Sohn in uns. Das macht unsere Schönheit für Gott aus!

 

7.     Der Herr ist mit ihm

Das letzte Kennzeichen ist eine wunderbare Zusammenfassung; Davids Auftreten war ein leuchtendes Zeugnis, so dass seine Mitmenschen erkennen konnten, dass Gott mit ihm war. Auch im späteren Verlauf der biblischen Berichterstattung wird noch mehrfach erwähnt, dass Gott mit David war (1. Sam 18,12.14.28).

Christus: Petrus beschreibt das Leben des Herrn Jesus in Apostelgeschichte 10,38 mit kurzen, inhaltsreichen Sätzen. Als letztes Kennzeichen nennt er – ebenso wie der Diener Sauls hier bei David – die Tatsache, dass Gott mit Ihm war. Diese Aussage trifft auf den Herrn Jesus in einem viel höherem Maß als bei David zu. In jedem Augenblick seines Lebens genoss Er die Gemeinschaft mit seinem Gott und Vater im Himmel und erfreute sich der Zustimmung und des Beistands seines Vaters. „Der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue“ (Joh 8,29).

Für uns: Gott ist immer bei uns, aber ist er auch mit uns? Seine Zustimmung und Gemeinschaft erfahren wir nur dann, wenn wir einen Weg gehen, der in Übereinstimmung mit seinem Willen ist. Dann wird es unserer Umgebung nicht verborgen bleiben, dass wir mit Jesus gehen und Er mit uns (vgl. Apg 4,13). Wie großartig wäre es, wenn die Überschrift über unser Leben lauten könnte: „Der  Herr ist mit ihm/ihr“.