Das Beste kommt noch 3

Bibelstudium

Das Beste kommt noch! (4)

Die Zukunft eines Gläubigen nach Tod und Entrückung im Überblick

Teil 4: Was erlebe ich bei der Hochzeit des Lammes und rund um das 1000-jährige Reich?

Nach der Entrückung halten wir Gläubigen aus der Heilszeit der Versammlung uns grundsätzlich und dauerhaft1 im Himmel auf. Wir werden selbst am Richterstuhl des Christus offenbar werden und verfolgen vom Thronsaal aus mit, wie Christus auf der Erde schreckliche Gerichte vollstreckt. Als Braut feiern wir die herrliche Hochzeit des Lammes mit Ihm, dem Herrn Jesus. Wenn dann Christus prachtvoll als König auf der Erde erscheint und das 1000-jährige Reich aufrichtet, begleiten wir Ihn und werden mit Ihm regieren, bis diese Welt untergeht und für uns die Ewigkeit mit Gott „anbricht".

Schlüsseltext 1:

Die Hochzeit des Lammes, Offenbarung 19,6-9

Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Rollen starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten. Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, dass sie sich kleide in feine Leinwand, glänzend und rein; denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen. Und er spricht zu mir: Schreibe: Glückselig, die geladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes! Und er spricht zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes.

Die Hochzeit des Lammes

Unmittelbar bevor wir mit dem Herrn Jesus auf der Erde erscheinen, um mit Ihm zu regieren, wird im Himmel die Hochzeit des Lammes stattfinden. Das Lamm ist Jesus Christus (vgl. Kap. 5;Joh 1,29), seine Frau ist die Versammlung, deren Beziehung zu dem Herrn in der jetzigen Gnadenzeit sowohl mit der Verlobung (2. Kor 11,2) als auch mit der Ehe verglichen wird (Eph 5,22 ff.). Zudem gibt es bei diesem Hochzeitsfest geladene Gäste; dies dürften wohl die übrigen, in den Himmel entrückten Gläubigen sein (vgl. Joh 3,29),und auch die Engelwelt, die bereits jetzt die Weisheit Gottes in der Versammlung bewundert, wird dieses Ereignis intensiv miterleben (vgl. Eph 3,11).

Einerseits hat die Frau des Lammes sich bereitet, andererseits wurde ihr ihre Festkleidung von Gott gegeben:

  • Die Festkleidung besteht aus den Gerechtigkeiten der Heiligen, d.h. aus allem, was die Versammlung von Gottes Gerechtigkeit sichtbar gemacht hat, insb. in den guten Werken, die die Gläubigen ausgeübt haber. Dass die Braut sich bereitet hat, weist auf die bereitwillige Hingabe an den Herrn und die Reinhaltung für Ihn aus Liebe hin, die eine Braut kennzeichnet (vgl. 2. Kor 11,2); geklärt wurden die zu Lebzeiten jedes Gläubigen gewirkten Werke am Richterstuhl.
  • Die guten Werke haben die Gläubigen nicht aus sich heraus getan, sondern sie wurden von Gott zuvor bereitet (Eph 2,10). Auch ist die Reinheit nicht das Ergebnis eigener Anstrengungen, sondern eines laufenden Reinigungsprozesses durch den Herrn (Eph 5,26). Unfassbar - ich werde dann auch in Bezug auf meinen praktischen Zustand3 ganz ohne Sünde sein! Und auch die Braut ist dann „ohne Flecken und Runzel" (Eph 5,27). Alle Herrlichkeit der Braut kommt von dem Herrn selbst und strahlt letztlich seine eigene Herrlichkeit aus (Joh 17,22).

Die Hochzeit des Lammes ist sicher keine Hochzeitsfeier, wie wir sie praktizieren, sondern ein freudiges Ereignis, bei dem wir - mit Freude und Frohlocken - die Gemeinschaft mit dem Herrn genießen (Lk 12,37; 22,30) und bei dem (insbesondere vor den Gläubigen früherer Zeiten) Gottes Herrlichkeit und die Liebe des Herrn Jesus zu seiner Braut, der Versammlung, sichtbar wird. Es wird offenbar werden, wie viel seine Gnade und die Kraft seines Geistes in unserem Leben zu seiner Verherrlichung bewirkt hat, und welche Früchte unsere Hingabe und Heiligung für Ihn gebracht haben. Die Liebe des Herrn Jesus für seine Versammlung wird ihre ultimative Erfüllung finden (Eph 5,27). Und aus reiner Gnade gehören wir mit dazu! Was ist eigentlich mein Beitrag zu dem „Hochzeitskleid" hier und heute? Hingabe und Heiligung aus Liebe ...

Schlüsseltext 2:

Mit Christus in Herrlichkeit erscheinen, Offenbarung 19,11.14; Kolosser 3,42. Thessalonicher 1,10

Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, genannt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit.... Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit feiner Leinwand, weiß und rein.

Wenn der Christus, unser Leben, offenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit.

Wenn er kommt, um an jenem Tag verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen denen, die geglaubt haben ....

Mit dem Herrn ... erscheinen und ...

Wir nehmen in dieser Betrachtung die Perspektive von uns ein als Gläubige der jetzigen Heilszeit (dem Zeitalter der Versammlung/der Gnadenzeit). Deshalb beschäftigen wir uns nicht näher mit dem Geschehen auf der Erde, das zwischen der Entrückung der Versammlung und dem Erscheinen des Herrn Jesus die dann auf der Erde Lebenden betreffen wird (Offb 6 ff.).4 Die Schrift berichtet mehrmals, wie wir vom Himmel aus mit Anteilnahme und Anbetung zukünftige Ereignisse verfolgen werden. Christus wird letztlich der immer weiter um sich greifenden Gottlosigkeit unter der Führung des „Triumvirats des Bösen" aus Satan, Antichrist und „Tier" (Offb 13; 16; 19) einerseits, aber auch der damit verbundenen tiefgreifenden Züchtigung und Erprobung seines Volkes Israel andererseits ein Ende machen. Dies geschieht dadurch, dass Er auf die Erde zurückkehrt, um hier sein Reich aufzurichten.

Im Gegensatz zum Kommen des Herrn Jesus zur Entrückung der Gläubigen (dazu der zweite Teil dieser Serie), das von der Welt unbemerkt bleiben wird, wird Christus in sichtbarer Herrlichkeit erscheinen, wenn Er kommt, um sein Reich auf der Erde aufzurichten. Kolosser 3,4 und 2. Thessalonicher 1,10 machen deutlich, dass nicht nur Engel, sondern auch wir Ihn dabei begleiten werden (s. auch Jud 14). Was für ein eindrucksvoller Auftritt wird das sein! Es hat in der Weltgeschichte immer wieder Triumphzüge von Kriegssiegern gegeben. Wie viel eindrucksvoller und herrlicher wird es sein, wenn Christus, der König der Könige auf der Erde erscheint, mit ihm unzählige, gewaltige Engel - und wir werden dabei sein!5

-> Wir Christen gehören zu Christus. Wenn du mit Ihm regierst, wird das jeder sehen. Hast du dich eigentlich schon taufen lassen und dich damit öffentlich an seine Seite gestellt? Christus wird jetzt vielfach abgelehnt, und du erlebst das hier und da sicherlich auch. Aber es wird dieser Moment kommen, wo du an seiner Seite in überwältigender Herrlichkeit auf der Erde erscheinst. Dann wird jeder sehen, was jetzt schon wahr ist: Du stehst auf der Seite des Siegers!

Wenn Christus sein Reich aufrichtet, wird Er hart gegen die Feinde durchgreifen, die sich gegen Ihn und sein Volk versammelt haben; Er wird zu kriegerischen (z.B. Off 19) und justiziellen (gerichtlichen) Mitteln greifen (Mt 25,31 ff.). Das Erscheinen des Herrn wird für die Gottlosen letztlich, 1000 Jahre später, das ewige Verderben bedeuten; für uns hingegen wird es letztlich die ewige Ruhe bringen (2. Thes 1,7 - dazu Teil 4 der Serie im nächsten Heft). Nun wird aber zunächst das 1000-jährige Reich beginnen:

... regieren

Schlüsseltext 3:

Mit Christus regieren, 1. Korinther 6,2; 2. Timotheus 2,12; Römer 8,17

Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden?

Wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen.

Wenn aber Kinder, so auch Erben - Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir nämlich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.

Über das 1000-jährige Reich sagen das Alte und das Neue Testament sehr viel. Einige wesentliche Punkte sind folgende:

  • Christus wird der Weltherrscher sein (Ps 2; 10; Jes 11), auf der Erde vertreten durch einen Fürsten (Hes 44 ff.); seine Herrschaft erstreckt sich über die ganze Erde und über alle Völker (Ps 72; Sach 9), die sich zu weiten Teilen auch seinem Gesetz unterwerfen, den irdischen Tempel im 1.000-jährigen Reich aufsuchen und Christus anbeten werden (Sach 14; Zeph 3; Jes 19). Die eigentliche Regierung geschieht vom neuen Jerusalem aus, das ein Bild der Versammlung ist (Off 21,9-22,5).
  • Alle (Gläubigen der) 12 Stämme Israels werden in Palästina wieder vereinigt sein, das irdische Jerusalem wird wieder aufgebaut und als Hauptstadt der Weltregierung fungieren (Jer 33; Jes 60); der neue Tempel wird gebaut, die Herrlichkeit Gottes kehrt dorthin zurück, der Opferdienst wird wieder eingerichtet (Hes 40 ff.).
  • Das 1000-jährige Reich ist durch Gerechtigkeit und, in Folge davon, durch Frieden gekennzeichnet (Jes 2,4; Ps 72,3; 85,11; Jes 32,17.18), was für die Menschen Glück und Freude bedeutet (Jes 25; 65); offenbare Sünde wird unmittelbar mit der Todesstrafe gerichtet - ansonsten wird es keinen Tod geben (Ps 101; Sach 14; Jes 65); allerdings gibt es verdeckte Gottlosigkeit (vgl. Ps 18; 66;72), die erst am Ende, unter Satans Verführung, zum Ausbruch kommen und dann gerichtet werden wird (s.u.).
  • Es wird auf der Erde einen unermesslichen Segen geben, der sich zum einen in einer Belebung der Natur (Hes 34;47; Ps 67; Jes 30; 33; Röm 8,19 ff.) und einer Versöhnung der Tierwelt und der Menschen äußern wird (Jes 35; 65; 66); zum anderen wird sich die Gotteserkenntnis und Wirksamkeit des Heiligen Geistes auf der ganzen Erde ausbreiten (Jes 11; Hab 2; Zeph 3; Ps 72; 102).

-> Was Menschen zu allen Zeiten angestrebt, aber nie vollständig und auf Dauer erreicht haben, wird dann durch Christus wahr: Friede und Gerechtigkeit und Freude auf Erden!

Dann wird dem Herrn Jesus Christus tatsächlich alles unterworfen sein, und Er wird weltweit uneingeschränkt anerkannt werden (1. Kor 15,27; Phil 2,9 ff.), wie es bereits im Alten Testament vielfach angekündigt worden war (Ps 8; 10; 24; 45; 89; 110; Jes 42; 53; Sach 6; 9; etc.). Was für eine Genugtuung, was für ein Triumph, wie sehr wird Er geehrt sein!

Wir werden im 1000-jährigen Reich keine Zuschauer sein, sondern wir sind aktiv eingebunden: Unsere Rolle wird sein, dass wir mit Christus herrschen (1. Kor 6,2.3; 2.Tim 2,12; Off 3,21; 5,10; Lk 12,32) in seinem himmlischen Reich (2. Tim 4,18). Das ist dann die „Fülle der Zeiten", in der wir zusammen mit Christus das Erbe „antreten" werden (Eph 1,9.14.22; Röm 8,17). An der Regierung sind auch die Gläubigen der anderen Epochen beteiligt (Off 20,4; Dan 7,13.14.21.22; Off 13,6.7); eine besondere Stellung auf zwölf Thronen der Herrschaft über die zwölf Stämme Israels kommt den zwölf Aposteln des Herrn Jesus zu (Mt 19,28; Lk 22,30). Wir Gläubigen aus dem Zeitalter der Versammlung haben also Gemeinschaft mit den Gläubigen der anderen Epochen; allerdings gibt es für uns eine Besonderheit, denn wir werden wir in dem neuen Jerusalem versinnbildlicht (Off 21,9-22,5), das ...

  • durch und durch von Gott geprägt ist: es hat die Herrlichkeit Gottes, Gott und das Lamm sind anwesend, es ist ausschließlich Gott geweiht; unser Platz ist im Licht Gottes, das von dem neuen Jerusalem aus den Nationen auf der Erde leuchtet;
  • offenbar über dem irdischen Jerusalem schwebt und mit diesem einen Gleichklang herstellt; so wird es eine enge Verbindung von Himmel und Erde geben - das Geschehen auf der Erde wird vom Himmel aus gesteuert (vgl. Joh 1,51; Mt 6,10);
  • von einer vielfältigen Kommunikation, Begegnung und Gemeinschaft geprägt ist (Straße); von dort aus wird die Herrschaft über die ganze Erde ausgeübt, und der Segen strömt für die ganze Erde aus (Tore);
  • aus den Gläubigen der Versammlung besteht und offenbar von den Gläubigen der früheren Zeiten betreten und bewohnt wird; die Könige und Nationen bringen ihre Herrlichkeit dorthin, aber kein Gottloser darf es betreten, es ist ganz rein.

Die Beschreibung dieser Stadt ist beinahe unwirklich, über-irdisch; es fällt uns schwer, das Bild zu erfassen - aber die Freude auf diese herrliche Zeit darf doch täglich größer werden...

-> Mit Christus über die Erde herrschen! Wie herrlich wird das sein, aber auch: Welch eine ungeheure Aufgabe, an der wir mitwirken: Sollte das nicht Auswirkungen haben für uns heute? Da du in Zukunft einmal Regierungsverantwortung haben wirst - bist du heute schon treu im „Wenigen" (Schule, Arbeit, Reich Gottes), damit der Herr dich einmal „über Vieles" setzen kann (Mt 25,21)?

-> Wir Glaubenden sind gegenwärtig die einzigen Menschen, die Christus tatsächlich als König anerkennen, auch wenn seine Herrschaft noch nicht sichtbar ist, weil sie in verborgener Weise vom Himmel aus geschieht (Heb 2,7 ff.).

Zum Ende des 1000-jährigen Reichs wird Satan wieder losgelassen, und es wird ihm gelingen, diejenigen Menschen zu mobilisieren, die sich nur formal der Herrschaft Christi unterworfen haben. Es wird zu einem finalen Aufstand kommen, der in eine Belagerung der Regierungsstadt Jerusalem münden wird. Gott wird dem durch Feuer vom Himmel ein Ende bereiten, der Teufel wird in den Feuersee geworfen (Off 20,7 ff.). Damit befinden wir uns an der Schwelle der Ewigkeit.

Im nächsten Heft geht es um den „Weltuntergang", das „jüngste Gericht" und den „Beginn" der Ewigkeit ...

Du hast ihn ein wenig unter die Engel erniedrigt; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt [und ihn gesetzt über die Werke deiner Hände]; du hast alles seinen Füßen unterworfen." Denn indem er ihm alles unterworfen hat, hat er nichts gelassen, was ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt - so dass er durch Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte (Hebräer 2,7-9).

 

1 Zeit und Raum aus heutiger Perspektive können wir nicht auf die Zukunft übertragen. Zum Beispiel werden wir auch über die Erde herrschen, dennoch bleiben wir immer „bei ihm" (1. Thes 4,17).

2 Die 24 Ältesten, die in Offenbarung 19,4 letztmals erwähnt werden, „teilen" sich hier also „auf" in die Versammlung (Braut/Frau) und die Gläubigen aus der Zeit vor der Entstehung der Versammlung (geladene Gäste).

3 Der Stellung nach ist jeder Christ schon vom Zeitpunkt seiner Bekehrung an vollkommen, tadellos (vgl. Eph 1,4; Heb 10,14).

4 Dazu z.B. im Überblick E.C. Hadley, Umriss der prophetischen Ereignisse, die bald geschehen müssen, Ernst-Paulus-Verlag 1984;; zur Vertiefung z.B. (neben diversen Betrachtungen über das Buch der Offenbarung) H.L. Heijkoop, Die Zukunft, CSV 1985; W.J. Ouweneel, Die Zukunft der Stadt des großen Königs, Ernst-Paulus-Verlag 1989; M. Tapernoux, Einführung in das Studium der Prophetie, Beröa 1969 (abzurufen unter www.bibelkommentare.de).

5 Wir sind wohl bereits bei der Entrückung ins Vaterhaus eingezogen; das Vaterhaus ist also kein Ort, aus dem wir dann vorübergehend „ausziehen", um mit dem Herrn zu erscheinen und zu regieren, sondern es ist eine Beziehung zu Gott, die auch während der weiteren Ereignisse, die wir an verschiedenen Orten erleben werden, unverändert bleibt.