Die Erpressung

Mit einem Steinwurf hatte ein 12-jähriger Junge versehentlich eine der Gänse getötet, die auf dem Hof seiner Eltern herumliefen. Weil er sich unbeobachtet fühlte, vergrub er das Tier heimlich, um nicht bestraft zu werden. Doch am Abend sagte seine Schwester zu ihm: „Heute bist du dran mit Geschirrspülen, sonst sage ich Mama, was du getan hast.“

Der Junge fügte sich aus Angst. Aber am nächsten Tag, als ihn seine Schwester erneut erpressen wollte, antwortete er: „Nein, heute spülst du das Geschirr. Ich habe Mama alles erzählt, und sie hat mir vergeben.“ Er fühlte sich so befreit und erleichtert; sein Gewissen klagte ihn nicht mehr an; und niemand konnte ihn mehr wegen des Vorfalls unter Druck setzen.

Wenn wir Schuld auf uns geladen haben, können geheime Mitwisser leicht die Situation ausnutzen und uns in Abhängigkeit bringen. Bekennen wir doch Gott unsere Schuld! Er vergibt uns so gern um Jesu willen. Und wenn möglich, sollten wir unsere Fehler auch dem eingestehen, den wir verletzt oder geschädigt haben.

Woher aber nehmen wir die Kraft, uns vom Bösen abzuwenden und Gott alles offen zu bekennen? Diese Kraft empfangen wir, wenn wir uns Jesus Christus ganz anvertrauen. Er hat den Kreuzestod erduldet, um unsere Verfehlungen zu sühnen. Wenn wir im Glauben zu Ihm umkehren, werden wir von der Last unserer Schuld befreit – von allem, was uns gefangen hält und unser Gewissen bedrückt. Und wenn wir dann unser Leben mit Ihm führen, vermag Er uns auch davor zu bewahren, in die alten Fehler zurückzufallen.


Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! Psalm 32,1


(Aus dem Kalender „Die gute Saat“)