Grußwort

Das persönliche Grußwort

Es kann sein, dass Dinge in unserem Leben geschehen, die uns mehr oder weniger unbewusst sind. Ist das gut oder schlecht? Nun, das kommt darauf an. Die Bibel berichtet von zwei Männern, die sich einer wichtigen Tatsache in ihrem Leben nicht bewusst waren. Bei dem einen war dies ein Segen, bei dem anderen ein Fluch.

„Und es geschah, als Mose von dem Berg Sinai herabstieg und die zwei Tafeln des Zeugnisses waren in der Hand Moses, als er vom Berg herabstieg –, da wusste Mose nicht, dass die Haut seines Angesichts strahlte, weil er mit ihm geredet hatte“ (2. Mose 34,29). Mose war in der Gegenwart Gottes gewesen. Die Tatsache, dass er Gemeinschaft mit seinem Gott gehabt hatte, ließ sich einfach nicht verbergen. Dazu musste sich Mose auch gar nicht „anstrengen“. Im Gegenteil – ihm selbst waren die Auswirkungen nicht einmal bewusst. Auch in unserem Glaubensleben wird es ähnlich sein. Wenn die Gemeinschaft mit dem Herrn in meinem Leben im Zentrum steht, wird dies unweigerlich von anderen bemerkt werden. Auch ohne, dass es mir bewusst wird. Als Johannes der Täufer völlig von „Christus ergriffen“ war (wie Paulus es nennt – Phil 3,12), hatte dies Auswirkungen auf andere: „Sie hörten ihn reden und folgten Jesus nach“. Wie schön wäre es, wenn wir unbewusst dazu beitragen könnten, andere auf den Herrn hinzuweisen!

„Und sie sprach: Philister über dir, Simson! Da wachte er auf von seinem Schlaf und dachte: Ich werde davonkommen wie die anderen Male und mich freischütteln. Er wusste aber nicht, dass der Herr von ihm gewichen war (Richter 16,20). Wie anders war es bei Simson. Er war nicht in Gemeinschaft mit seinem Herrn unterwegs. Im Vertrauen auf seine eigene Kraft spielte er mit der Versuchung. Dabei war ihm traurigerweise nicht bewusst, dass der Herr auf seinem eigenwilligen Weg längst nicht mehr mit ihm war. Auch das kann in unserem Glaubensleben passieren. Auf einem eigenen Weg verlieren wir schnell das geistliche Empfinden – auch dafür, dass der Herr auf einem solchen Weg nicht mehr an unserer Seite ist.

Mit dem Wunsch, dass der Herr uns immer die richtige „Bewusstlosigkeit“ schenken möge und dass die Lektüre dieses Heftes hilft, die Auswirkungen des ersten Falles hervorzubringen, grüßt dich

Michael Vogelsang