Der Hausschlüssel

Erregt sind alle meine Erbarmungen. Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen, will sie willig lieben“ (Hosea, Kap. 11, Vers 8 und Kap. 14, Vers 5).

Der Hausschlüssel

Mitternacht war vorüber. Geräuschlos nahm Raimund einen Schlüssel aus der Tasche und trat ein. Im Haus war es ganz still. Er ging die Treppe hinauf und öffnete eine Tür. Alles war genauso, wie er es von früher her kannte: das Bett gemacht, ein Schlafanzug auf dem Stuhl. Das war sein Zimmer gewesen, bis er vor fünf Jahren sein Elternhaus verlassen hatte.

Nach dem Tod seiner Mutter waren die Versprechungen, die er ihr gemacht hatte, verflogen, und er war davongegangen, um zu leben, wie es ihm passte. Mehrfach hatte sein Vater vergeblich versucht, ihn zu erreichen, aber die Briefe kamen mit dem Vermerk „unbekannt“ zurück.

Doch schließlich hatte der Vater die Anschrift ausfindig machen können; und eines Tages hatte Raimund ein kleines Päckchen erreicht. Was hatte er darin gefunden? Den Hausschlüssel, den er soeben benutzt hatte.

Sein Vater hatte nichts gehört. Am Morgen öffnete er die Zimmertür seines Sohnes wie jeden Tag, seit er ihm den Schlüssel geschickt hatte. Er wurde empfangen mit den Worten: „Vater, ich bin so schlecht. Kannst du mir vergeben?“ – „Ja, Raimund. Aber hast du auch Gott um Vergebung gebeten?“ – „Das habe ich getan, Vater. Und Er hat mir vergeben.“

Es gibt ein Haus, das „Vaterhaus“ Gottes, in das kein Mensch ein Recht hat einzutreten, denn der heilige und gerechte Gott kann dort keinen Sünder aufnehmen. Aber Gott legt in deine Hand einen „Schlüssel“, der „Buße“ heißt. Benutze doch diesen „Schlüssel“, indem du zu Gott umkehrst und den Herrn Jesus Christus als Retter persönlich annimmst. Dann wirst du Gott als deinen liebenden Vater kennenlernen.

Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen, und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.
(Lukas 15,18)