Nachgedacht

Mission im Urlaub

Urlaub – in Kürze geht`s los, drei Wochen Nordsee! Hast du an alles gedacht, alles Wichtige eingepackt ?

Hast du dir schon einmal überlegt, deinen Urlaub auch missionarisch zu nutzen?

Vielleicht wendest du ein, dass du endlich einmal keinen Stress haben, endlich einmal ausspannen und ausruhen willst. Sicherlich hat das auch der Herr Jesus gemeint, als er zu seinen Jüngern sagte: „Ruht ein wenig aus“ ( Markus 6,31). Aber, bleibt keine Zeit mehr für missionarische Dinge? Du bist kein Evangelist ? „Tue das Werk eines Evangelisten“

(2. Timotheus 4,5)! Die Menschen, die die Botschaft vom Erlösungswerk des Herrn Jesus nicht hören und nicht annehmen, gehen ewig verloren (Römer 10,17, Johannes 3,16,

2. Thessalonicher 1,8-9). Berührt diese Tatsache dich und mich ? Drängt uns die Liebe des Christus (2. Korinther 5,14)? Überreden wir die Menschen (2. Kor 5,11)?
Gerade unter Urlaubern findet man viel mehr Leute, die sich Zeit zum Nachdenken nehmen und bereitwilliger Schriften annehmen, als wenn sie zuhause sind.

 

Vorüberlegungen

Bevor man in den Urlaub fährt, sollte man sich überlegen, wen man z.B. an der Nordsee mit Schriften erreichen möchte. Traktate und Broschüren für Kinder und Erwachsene zum Thema Wasser, Urlaub an der See oder Traktate zu besonderen Ereignissen, die gerade aktuell sind, kann man sich bei Missionswerken und entsprechenden Verlagen besorgen oder an den Urlaubsort senden lassen, wodurch das Reisegepäck entlastet wird.

Einige evangelistische Bücher sollte man dabei haben, die nach Gesprächen weitergegeben werden können. In dem Hotel, der Pension oder der Ferienstätte, wo man wohnt, kann man Bücher in eine Bücherecke mit Ausleihbüchern stellen (falls vorhanden und es erlaubt ist).

Dreisprachige Neue Testamente, z.B. von „Verbreitung der Heiligen Schrift“ in 35713 Eschenburg, kann man in Hotels oder Pensionen zur kostenlosen Auslage anbieten (Musterexemplare u. Bestellzettel mitnehmen).


Erlebnisse – Gott erhört Gebete

Als ich vor Jahren noch viel Sport trieb, lernte ich den Tischtennis-Trainer eines Nachbarortes im Raum Hannover kennen. Er war kein Christ, aber irgendwie ein besonderer Mensch. Nachdem ich den aktiven Sport aufgab (Prediger 4,4 wurde mir in diesem Zusammenhang klar), hörte man einige Jahre später in den Medien viel von meinem Bekannten, – allerdings als Fußballtrainer einer erfolgreichen süddeutschen Bundesligamannschaft in Freiburg. Ab dieser Zeit betete ich für ihn, dass ich ihn treffe, um ihm nach einem Gespräch ein evangelistisches Buch schenken zu können.

Aber wie sollte das gehen? Wieder vergingen zwei bis drei Jahre. Wir waren als Familie auf der Nordseeinsel Langeoog im Urlaub. Auf einem Plakat wurde für ein Fußball-Freundschaftsspiel des Inselvereins gegen den mir bekannten Bundesligaverein geworben. Durch Nachfragen stellte sich heraus, dass die Fußballer ihr Quartier direkt im Hotel neben unserer Unterkunft hatten. Wir suchten das Hotel auf und fanden den Trainer am Hoteleingang. Es ergab sich ein Gespräch. Er erinnerte sich an die frühere Zeit und daran, dass ich wegen des Glaubens aufgehört hatte, aktiv Sport zu treiben. Das evangelistische Buch, das ich ihm beim Abschied schenkte, nahm er gern an. Weiter betete ich für ihn, dass er zum Glauben kommt und Gott ein erneutes Treffen schenken möchte.

Im letzten Jahr waren wir wieder mit der Familie auf der Insel im Urlaub. Etwa zu der Zeit wie vor fünf Jahren. Diesmal erkundigte ich mich im Hotel, in welchem Zeitraum die Mannschaft ihr Trainingslager dort absolviert. Es war zu der Zeit, wo wir uns auch dort befinden würden. Diesmal nahm ich gezielt ein evangelistisches Buch für den Trainer und die Spieler mit, worin er und der Verein erwähnt werden. Im Urlaub ergab sich ein kurzes Gespräch mit dem Trainer. In das Buch legte ich einen Brief, der auf die Notwendigkeit einer persönlichen Beziehung mit Jesus Christus hinwies. Auch einige Spieler bekamen dieses Buch. Bitte betet, dass er, Volker F. vom SC Freiburg, und einige Spieler zum Glauben kommen.

 

Man muss fischen, wo Fisch ist

Ebenfalls im letzten Jahr, zur Zeit unseres Nordsee-Urlaubs, führte eine deutsche Fußballspitzenmannschaft aus München einige Freundschaftsspiele in Norddeutschland durch. Ein Spiel fand in der Nähe unseres Urlaubsortes statt. Zwei bekannte Spieler der Mannschaft bekennen, Christen zu sein. Sie haben dies in einem Traktat deutlich bezeugt. Von diesen Traktaten ließ ich eine größere Menge in unser Urlaubsquartier senden, um sie bei dem Sportereignis zu verteilen. Über 10.000 Besucher kamen zu dem Spiel. In diesem Zusammenhang sagte mal jemand: „Man muss fischen, wo Fisch ist.“ Die „Köder“ wurden mir fast aus den Händen gerissen. In kurzer Zeit waren alle Traktate verteilt. Die örtliche Presse brachte einen positiven Kurzbericht von der Verteilaktion. Bitte betet, dass Frucht für den Herrn entsteht.

Das erinnert an eine Schilderung aus der Erweckungszeit. Bruder Darby beschreibt eine ähnliche Situation: „... die Brüder waren in den rauhesten Umständen mit Evangelisieren beschäftigt, auf Jahrmärkten, Messen, Rennen, Regatten und überall unter freiem Himmel. Die Zusammenkünfte wuchsen, ...“ ( zitiert in „Tue das Werk eines Evangelisten“, CSV Hückeswagen 1984, Seite 21 und 22).

Was wäre es für ein Segen, wenn der Herr so etwas heute hier und da wirken würde?

Weißt du in deiner Umgebung von (Sport ) – (Groß) – Veranstaltungen, wo es angebracht ist, Traktate, Broschüren oder kleinere Bücher zu verteilen? Lass dir vom Herrn Möglichkeiten zeigen. Eins sollte aber immer bedacht werden: Stimmen die Motive? Besuchst du die Veranstaltung, weil sie dich selbst interessiert – oder möchtest du wirklich Menschen mit dem Evangelium erreichen? Letzteres sollte den Ausschlag geben – ist das wirklich das Motiv? Oder benutzt du deine Freiheit, hier Traktate zu verteilen, nur als Anlass für das Fleisch (Galater 5,13)?

 

Mission vor der Haustür

Jede missionarische Tätigkeit fängt im kleinsten Umfeld an, da wo man mich kennt. Dort ist es oft am Schwierigsten (Markus 5,19). Genauer gesagt, innerhalb des Hauses, in meiner Familie. Wenn du ungläubige Eltern hast, dann fängt das Zeugnis-sein dort und in deiner Verwandtschaft an! Da meine Eltern gläubige Christen waren, versuchte ich zunächst die Verwandtschaft und auch die Nachbarn in unserem Mehrfamilienhaus zu erreichen. Einmal pro Monat verteilte ich über einen längeren Zeitraum jeweils ein neues Traktat in die Briefkästen im Haus und in der Siedlung. Da ich aber Angst hatte, es könnte herauskommen, dass ich die Schriften verteilte („man könnte ja vielleicht Schwierigkeiten bekommen“, dachte ich) gab ich abends bei Dunkelheit die Schriften weiter, in der Hoffnung, dass mich keiner sieht. Ich dachte an Gideon, der sich nachts für den Herrn einsetzte (Richter 6,27). Später, als mich jemand in der Dunkelheit beim Verteilen bemerkt hatte, wich die Angst. Daraufhin verteilte ich die Schriften auch am Tag. Die Arbeit ging in den Nachbardörfern von Haus zu Haus weiter, einige Geschwister halfen mit.

Ich möchte dir Mut machen anzufangen, für den Herrn zu arbeiten, auch wenn du es nachts tun solltest!

Neben dem Verteilen der Schriften von Haus zu Haus, manche nennen es „Briefkastenjogging“, und neben vielen anderen Möglichkeiten missionarischer Arbeit, möchte ich noch die Literaturbusarbeit erwähnen.

 

Literaturbusarbeit

Besonders im Herbst, wenn viele christliche Kalender zur Verteilung anstehen, stellen wir uns mit dem Auto dort auf, wo sich viel Publikum aufhält, oder sich größere Fußgängerströme bewegen. Da, wo man auf öffentlichen Flächen parken darf, darf man im Allgemeinen auch christliche Literatur verschenken. Es empfiehlt sich, einen Bus oder einen Kombi zu benutzen, um einfach und schnell weitere Schriften aufnehmen und verteilen zu können. Bei dieser Art des Verteilens ist man sehr flexibel, weil kein Antrag bei einer Behörde nötig ist (wohl aber bei einem Büchertisch). Der Verteilort kann spontan, z.B. nach zwei Stunden Verteilarbeit, verlassen werden, um in einer anderen Stadt an einem ähnlichen Standort weiter zu arbeiten. Diese Verteilmethode benutzen wir hauptsächlich in den neuen Bundesländern, weil die Annahme von Schriften hier bedeutend höher ist als in den alten Ländern, und somit in verhältnismäßig kurzer Zeit viel Verteilgut Ungläubige erreicht.

Beim Verteilen gehen wir auf Passanten zu und bieten Schriften oder Kalender an. Im Allgemeinen warten wir nicht, bis die Leute auf uns zukommen (Matthäus 28,19, Apostelgeschichte 8,4)! Auch bei dieser Arbeit durften wir erfahren, dass Gott Gebete erhört. Mehrere Jahre beteten wir für eine Leichtathletik-Weltmeisterin in einem Ort in Mecklenburg-Vorpommern, dass wir sie (Katrin K.) beim Verteilen auf der Straße treffen möchten, um ihr Schriften zu geben. Den Ort fahren wir regelmäßig an, um Schriften zu verteilen. Zu unserer Überraschung lief sie uns in der Fußgängerzone über den Weg, und wir durften ihr einen Kalender schenken.

 

Besondere missionarische Möglich- keiten, die Gott plötzlich schenkt

Dabei denke ich an das Eisenbahnunglück von Eschede 1998, das sich nicht weit von unserem Haus entfernt ereignete (siehe „Folge mir nach“ 5/98, Seite 12 u. 13). Neben seelsorgerlichen Gesprächen mit Angehörigen und Pressevertretern bot sich die Möglichkeit, ein Buch zum Thema „Leid“ mit einem Gutschein für weitere Schriften in alle Haushalte des Ortes zu bringen. Damit sollte geholfen werden, das Unglück besser zu verarbeiten, und es wurde auf das Evangelium hingewiesen. Die Post erklärte sich bereit, „als einmalige soziale Aktion“ alle Bücher kostenlos über die Postboten an zwei bestimmten Tagen zu verteilen.

In einem Kästchen mit der Aufschrift „Nimm und lies“ wurden seit dem Unglück bis heute eine große Menge dieser Bücher an der Unglücksstelle und der Gedenkstätte mitgenommen. Manche sandten den Gutschein ein. Ende letzten Jahres wurde das Kästchen gestohlen. Daraufhin brachte ich ein älteres Kästchen wieder an. Bitte betet, dass nicht erneut das Kästchen gestohlen wird oder Bücher zerrissen werden, was vereinzelt vorgekommen ist. Nun finden nicht jeden Tag solche Unglücke oder Katastrophen statt. Aber lass dir vom Herrn zeigen, wie du das jeweilige Ereignis für ihn nutzen kannst.

Vielleicht findet sich eine Möglichkeit, bei Touristenschwerpunkten, Ausflugszielen oder Friedhöfen ein Traktatkästchen aufzustellen, nachdem man die Erlaubnis von den zuständigen Behörden oder Grundstückseigentümern bekommen hat.

 

Schlusswort

Möglicherweise denkst du nach diesem Artikel: „ Wie soll ich anfangen, da ich kaum Bibelkenntnis habe? Wenn man mir beim Verteilen der Schriften Fragen stellt, was soll ich antworten?“ Am Anfang meiner Arbeit, vor fast dreißig Jahren, hatte ich eher sehr bescheidene Bibelkenntnisse. Im Laufe der Zeit, insbesondere bei der Büchertischarbeit, kam ein Puzzle-Stück Bibelkenntnis nach dem anderen hinzu. Wenn ich keine umfassende Antwort auf eine Frage wusste, bat ich die jeweilige Person, am nächsten Samstag wieder zu kommen. In der Woche beschäftigte ich mich mit der Frage, um am Samstag eine bessere Antwort geben zu können. Wir erkennen eben nur stückweise (1. Korinther 13,10). Heute ist das Puzzle immer noch nicht fertig. Früher war ich besonders zurückhaltend, eher schüchtern, und wusste mich nicht auszudrücken. Aber den Wunsch im Herzen, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen, damit sie nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben bekommen, hat der Herr gesehen und hat manches in meinem Leben verändert. Das kann er auch bei dir tun!

Es kann sein, dass dir regelmäßiges Schriftenverteilen zu schwierig erscheint, du keine Kraft bei dir siehst, aber trotzdem in dieser Art für den Herrn ein Zeugnis sein möchtest. Dies ist die beste Voraussetzung, eine Arbeit für den Herrn zu beginnen.

Er sagte zu dem Apostel Paulus: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht“ (2.Korinther 12,9). Fange klein an. Versuche zunächst einmal ganz bewusst unter Gebet jeden Tag ein Traktat weiterzugeben, oder ein evangelistisches Gespräch zu führen, oder einfach durch dein Leben bewusst auf den Herrn hinzuweisen. Es wird nicht leicht sein, aber der Herr wird Mut schenken und dich segnen. Könntest du einen Bruder bei dir in der Versammlung ansprechen, der dir Anleitung, Rat und Hilfe geben könnte und mit dir Traktate verteilt? Folge dem Herrn Jesus, und tue deinen Dienst in Demut (Matthäus 11,29) und Bescheidenheit für ihn.

Sei in kleinen Dingen treu. Er macht etwas daraus zu seiner Ehre (Johannes 6,5-13)!