Post von Euch

David tanzt vor Gott

David tanzt vor Gott

Frage:

„Und es geschah, als die Lade des HERRN in die Stadt Davids kam, da schaute Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster; und sie sah den König David vor dem Herrn hüpfen und tanzen, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen" (2. Samuel 6,16). - Ich kann die Meinung von Michal über den König verstehen. Aber sicher besteht doch ein Unterschied zwischen Vergnügungstanz und Tanz, der Gott lobt?

 

Antwort:

Michal findet das Verhalten Davids, der scheinbar seine ganze Würde als König vergisst, einfach lächerlich. Sie versteht nicht, dass David als Anbeter sich selbst vergisst und einfach Gott loben will. Insofern hast du recht. es handelt sich hier nicht um einen Vergnügungstanz. David tanzt vor dem Herrn, und er tat es allein für IHN, indem er sich selbst vergaß, damit Gott verherrlicht würde. Die königliche Würde hatte er sozusagen abgelegt; er war ein Anbeter, der von der Freude in der Gegenwart des HERRN erfüllt war. In der Gegenwart des HerRN war David nichts. „Ich will noch geringer werden denn also, und will niedrig sein in meinen Augen."

Übrigens ist der Tanz oder der Reigen im Alten Testament nicht ungewöhnlich gewesen. Michal hätte aus der Geschichte zum Beispiel den Reigen von Mirjam kennen können, und auch an anderen Stellen des Alten Testamentes finden wir den „Tanz" als einen Ausdruck des Lobes Gottes (vgl. 2. Mose 15,20; Psalm 87,7, etc.).

Der Herr Jesus beschreibt in Johannes 4,21-24, dass für uns Christen eine ganz neue, tiefere Form des Gottesdienstes vorgesehen ist: Die Anbetung des Vaters in Geist und Wahrheit. Sie ist nicht mehr durch äußere Formen (Priesterkleidung, Tempel etc.), sondern durch den Besitz des ewigen Lebens und die Kraft des Heiligen Geistes gekennzeichnet. Dieser geistliche und damit nicht äußerliche Gottesdienst „benötigt" somit auch keinen Tanz mehr. Heute dürfen Christen Gott und den Herrn Jesus mit dem Herzen lobsingen und preisen - alles andere hat zugunsten des Besseren seine Berechtigung verloren.

Doch die Haltung, die David gezeigt hat, ist natürlich auch heute noch dem Herrn wohlgefällig, aber sie wird auch bei solchen, die dafür kein Verständnis haben wie Michal, für lächerlich gehalten werden. Doch Zeit und Kraft für das Lob Gottes einzusetzen ist Gott immer wohlgefällig: „Wer Lob opfert, verherrlicht mich" (Psalm 50,23),