Lebensbeschreibung

Aus der Schatztruhe - wir blättern in der Literatur unserer Väter

In dieser Rubrik wollen wir in unregelmäßigen Abständen Auszüge aus Werken geschätzter Diener Gottes vergangener Zeiten wiedergeben, denen der Herr ein tiefes Verständnis seines Wortes geschenkt hat. Die aktuelle Botschaft dieser Artikel ist auch für Christen im 21. Jahrhundert eine echte Herausforderung. Die hier abgedruckten Texte sind aus Werken, die zum größten Teil inzwischen vergriffen sind oder nicht in deutscher Sprache vorliegen.


Gottvertrauen in schwerer Zeit - ein Weg zu glücklichem Christsein (Richter 1)

Das Beispiel Othniels und Aksas in den Tagen der Richter zeigt uns, dass es wenig ausmacht, in was für einer Zeit wir leben, wenn nur Glaube an Gott vorhanden ist, der über den Umständen ist; denn der Glaube stützt sich auf Ihn und verherrlicht Ihn, was immer die Umstände auch sein mögen. Es ist schön, den Segen zu sehen, den das Vertrauen auf die Gnade stets von Gott empfängt. Wir wissen, wie Kaleb gesegnet wurde; aber wir finden auch, dass die Gnade Gottes in seinem Neffen und in seiner Tochter dasselbe Vertrauen auf seine Gnade hervorrufen konnte. Sie erwarteten und begehrten Gutes, und sie bekamen es. Es ist gut, wenn wir denselben Geist offenbaren. Es verherrlicht Gott, wenn wir große und gute Dinge von Ihm erwarten. Warum sollten wir Ihm misstrauen? Sollten wir seine Macht und Liebe beschränken auf das, was unserem menschlichen Verstand vorstellbar ist?

Gott hatte sein Volk in ein gutes Land gebracht, und es war für Ihn eine Freude und Ehre, es dort zu segnen. Und doch gab es nicht viele in diesem Land, die nach Segen Ausschau hielten. Die meisten dachten an die Schwierigkeiten und wurden entmutigt. Mutlosigkeit führt nur zur Verunehrung Gottes. Denn einerseits betrübt es Gott, wenn man sich über das, was Er gegeben hat, beklagt; andererseits verstärkt der Feind seine Angriffe, wenn er bei uns den Mangel an Vertrauen in die Güte und Gnade Gottes wahrnimmt.

Lasst uns bedenken, dass nichts die Welt so sehr außer Fassung bringt, als wenn sie einen Menschen sieht, der in dem Herrn völlig glücklich ist. Und dieses Glück wird nicht dadurch am besten bekundet, dass man starke Ausdrücke darüber benutzt. Am überzeugendsten mag gerade das indirekte Zeugnis sein; seine größte Kraft liegt darin, dass die tiefe Befriedigung unseres Herzens über einen würdigen Gegenstand in schlich-ter, echter Weise zum Ausdruck kommt. Selbst die Menschen dieser Welt wissen das wertzuschätzen. Vielleicht bist du in Problemen und Schwierigkeiten, bist arm und verfolgt, - und dennoch bist du glücklich! Was kann die Welt mit einem Menschen tun, der durch nichts zu besiegen ist? Sie mag ihn bekämpfen, beleidigen, strafen; aber bei alledem dankt er nur Gott und erfreut sich um so mehr Seiner Gnade, ohne allerdings das, was geschieht, auf die leichte Schulter zu nehmen. Was kann die Welt tun mit solch einem Menschen? „Dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube" (1. Joh 5,4).

Es ist daher erfrischend zu sehen, dass, wenn Gott uns auch viel Versagen auf Seiten des Menschen im Buch der Richter zeigen muss, doch nicht alles nur Versagen ist. Auch wir sollten die Dinge mit Gottes Augen sehen! Liebe Geschwister, hat uns nicht die Gnade in eine Stellung gebracht, von der aus wir allem und jedem ins Angesicht sehen können? Wir haben keinen Grund, uns zu fürchten, es sei denn, dass wir unserem Gott nicht völlig vertrauen könnten. Lassen wir allerdings das „Ich" in die Dinge des Herrn hineinkommen, so werden Schwachheit und Versagen folgen.

 

 

Biographische Angaben in Stichworten: William Kelly,

  • Geboren Mai 1821 in Millisle, Irland
  • Studium an der Universität Dublin
  • Geistlicher der anglikanischen Staatskirche
  • Seine Erkenntnis der biblischen Wahrheit führt ihn 1841 zum Austritt aus der Staatskirche.
  • 1849/50 Herausgeber der Zeitschrift „The Prospect" („Der Ausblick").
  • 1857 Übernahme der Herausgabe der Zeitschrift „The Bible Treasury" („als Neudruck beim Herausgeber von „Folge mir nach" erhältlich - 16 Bde-, sehr empfehlenswert!).
  • Herausgabe der gesammelten Werke von IND - 34 Bände( ebenfalls als Neudruck lieferbar in englischer Sprache).
  • Überblicksartige Vorträge über nahezu die ganze Bibel sind in den sehr zu empfehlenden „Lectures Introductory" abgedruckt (6 Bände). Kelly hatte die Gabe, nahezu druckreif zu sprechen.
  • W. Kelly heiratete Miss Montgomery, mit der er zwei Töchter hatte (Frances Elizabeth und Mary). Jedoch 1850 kurz nach der Geburt der zweiten Tochter starb die junge Mutter. Kelly war damit im Alter von 29 Jahren schon Witwer. Der Herr gab ihm die Kraft sowohl seinen Haushalt zu führen - als auch in seinem umfangreichen Dienst für den Herrn weiter tätig zu sein. 1857 heiratete Kelly dann Miss Elizabeth Emily Gipps (1831-1884). Sie war eine gottesfürchtige Frau von besonderen Fähigkeiten, die ihrem Mann auch in seinem Dienst eine große Hilfe war. Bei der Ubersetzung der Psalmen übernahm sie einen großen Teil. Auch stenographierte sie die Vorträge ihres Mannes mit, die beide dann, oft bis in die frühen Morgenstunden "druckfertig" machten. Das Resultat sind die oben erwähnten „Lectures Introductory"
  • Mit seiner zweiten Frau hatte William Kelly weitere sechs Kinder (den Sohn William Henry, die vier Töchter Charlotte, Emma, Emily und Helen und den jüngsten Sohn George Pemberton). Ein anderer Knecht Gottes und Freund Kellys, J N Darby, der um des Herrn willen auf Ehe und Familie verzichtet hatte, genoss die familiäre Atmosphäre in der großen Familie. Während seiner Reisen auf den Kontinent legte er gerne einen Aufenthalt auf der Insel Guernsey ein und war ein gern gesehener Gast im Hause Kelly.
  • 27. März 1906: Heimgang in Exeter.

 

Bibliographie empfehlenswerter Werke von WK in deutscher Sprache:

  1. Vorträge über das Buch Esta
  2. Vorträge über das Buch Nehemia
  3. Bemerkungen über den Brief an die Kolosser
  4. Der Brief an Philemon
  5. Die Offenbarung
  6. Die Versammlung Gottes
  7. Die Errettung im Vorbild des Roten
    Meeres und des Jordan
  8. Die Lehre des Neuen Testamentes über den Heiligen Geist