Mein Knecht David

Mein Knecht David (2. Samuel 6)

Die Bundeslade wird nach Jerusalem gebracht.

Nach dem Kampf gegen die Feinde und seinem Sieg setzt David sich jetzt für die Rückkehr der Bundeslade ein. Er bezieht dabei das ganze Volk ein. Leider transportierte er die Lade zuerst nach der Weise der Philister. Warum tat er das? Möglicherweise gibt Kapitel 5,21 die Erklärung: Sie nahmen die Götzen der Philister weg. Warum vernichteten sie sie nicht? Solange es einen Einfluss der Philister in meinem Leben gibt, werden diese meine Gedanken über die Art, wie man Gott dienen soll, beeinflussen. Ich vergesse dann, was Er möchte, und handele nach meinem eigenen Gutdünken. Was ein Fest werden sollte, endete in einer Katastrophe. Was David mit den besten Absichten angeordnet hatte, verhinderte doch nicht das Unglück mit der Lade.

Die Bundeslade ist ein Bild von dem Herrn Jesus. Gott will, dass wir dem Herrn Jesus gegenüber Ehrfurcht haben und Ihm so begegnen, wie Gott es angeordnet hat. Er ist der Mittelpunkt jedes wahren Gottesdienstes. Gott wacht darüber, dass wir Menschen den Dienst nicht nach unseren eigenen Gedanken organisieren. Wenn wir das tun, läuft es verkehrt. Nur wenn wir Ihm wirklich die Leitung in unserem Leben und in den Zusammenkünften überlassen, geht es gut.

Wenn es um die Anbetung geht, so finden wir in Johannes 4, wie Gott angebetet werden möchte. Das kann nicht durch Menschen geregelt und vorgeschrieben werden. Gott hat uns dafür sein Wort und seinen Geist gegeben. Erst dadurch ist es möglich, Ihn in Geist und Wahrheit anzubeten. Wo Gehorsam gegenüber seinem Wort unter der Leitung durch seinen Geist gefunden wird, da ist auch ein Dienst möglich, der zu seiner Ehre ist. Davids Ungehorsam gegenüber den Anweisungen Gottes kostete einen anderen, Ussa, das Leben. Mein Ungehorsam kann schlimme Folgen für andere haben, auch wenn das Ussa nicht freispricht; er hätte den Willen Gottes kennen müssen. Sein gut gemeinter Versuch, die Bundeslade zu retten, war im Widerspruch zu Gottes Wort; Gott musste das bestrafen. Gott kann nichts von seiner Heiligkeit preisgeben.

Diese Tat Gottes blieb nicht ohne Eindruck auf David. Er bekam es mit der Angst zu tun und gab seinen Plan auf. Nun kam die Lade in das Haus Obed-Edoms. Und dort war sie zum Segen. Das zeigt uns, dass es doch möglich ist, auch wenn viele andere versagen, persönlich und als Familie den Segen der Gegenwart Gottes zu erfahren. Wer auf die rechte Weise mit der Lade umgeht, wird von Gott gesegnet. Und dieser Segen wird auch von anderen bemerkt.

Schließlich brachte David die Lade doch in der rechten Weise nach Jerusalem. David ist hier ein Bild von dem Herrn Jesus als König und Priester. Aber es gab auch Menschen wie Michal, die seine Freude über die Rückkehr der Lade verachteten. So gibt es auch heute Menschen, die sich über das von Freude geprägte Versammeln um den Herrn Jesus verächtlich äußern. David gab der Bundeslade den Platz, der ihr zukam. So müssen auch wir dem Herrn den Platz geben, der Ihm gebührt. Wir dürfen alle Kinder Gottes an unserer Freude teilhaben lassen.

In seinem Gespräch mit Michal nahm David eine sehr demütige Stellung ein. Er war sich auf der einen Seite seiner Erwählung durch Gott wohl bewusst, nahm aber auf der anderen Seite Menschen gegenüber den geringsten Platz ein, wollte „niedrig sein in seinen eigenen Augen" , aber gerade dadurch erwarb er sich Ehre. In dieser Hinsicht gleicht er dem Herrn Jesus, der gesagt hat: „sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste, und der Führende wie der Dienende" (Lk 22,26). Und davon ist Er selbst das Vorbild.

Die Ehe Michals blieb ohne Kinder. Es wird auch in unserem Leben keine Frucht für Gott geben, wenn wir über Menschen verächtlich sprechen, die sich für die Belange Gottes einsetzen.

 

Wenn ich hineingehe in das Zelt meines Hauses, wenn ich steige auf das Lager meines Bettes;

Wenn ich Schlaf gestatte meinen Augen, Schlummer meinen Augenlidern;

Bis ich eine Stätte finde für den HERRN, Wohnungen für den Mächtigen Jakobs!

Psalm 132,2-4