Bibelstudium
4. Mose 16-22 - Bibelstudium (Teil 3)

In dieser Ausgabe setzen wir die kurzen Einführungen zu einzelnen Bibelbüchern fort. In den Heften 1+2/2000 hatten wir mit einer Einführung in das 4. Buch Mose begonnen, die hier nun fortgesetzt wird. - Fragen, die beim Lesen entstehen, sind uns sehr willkommen.
Einführung in das 4. Buch Mose - Teil 3 (Kap. 16,1 - 22,1)
Einleitung
Die Kapitel 10 (ab Vers 11) bis 15 beschreiben uns den Anfang der Wüstenreise des Volkes Israel. Im vorigen Heft haben wir ein trauriges Bild betrachtet: Das Volk Klagte, Aaron und Mirjam waren eifersüchtig auf Mose, und das Volk glaubte nach der Rückkehr der Kundschafter Gott nicht, dass Er sie in das Land bringen würde. Dennoch sprach Gott von dem verheißenen Land und nannte wichtige Einzelheiten im Blick auf die Darbringung von Opfern (Kap. 15). Schließlich gab Gott nach dem Gericht an dem Mann, der bewusst den Sabbat nicht hielt, eine Anweisung, dass alle Kinder Israel eine Quaste mit einer Schnur am Oberkleid befestigen sollten, damit sie sich beständig an die Erfüllung der Gebote Gottes erinnerten.
Wie wir bereits früher gesehen haben, umfassen die Kapitel 10 bis 21 eine Zeitspanne von 38 Jahren. Manche Ausleger nehmen an, dass die Ereignisse von Kapitel 16 am Ende der Wüstenreise einzuordnen sind. Das würde bedeuten, dass das Volk mehrere Jahrzehnte die treue Fürsorge Gottes durch die Führung Moses und Aarons erfahren hatte (vgl. Ps 77,20) und nun dennoch Männer aufstanden, die sich gegen diese Führung auflehnten.
Einteilung von 4. Mose 16,1 - 22,1
- Aufruhr und Gericht Korahs, Dathans und Abirams (16, 1-35)
- Ereignisse nach dem vereitelten Aufruhr (16,36 - 17,13)
- Amtspflichten, Rechte und Einkünfte der Priester und Leviten (18,1-32)
- Das Reinigungswasser aus der Asche einer roten jungen Kuh zur Reinigung der durch Leichen Verunreinigten (19,1-22)
- Ankunft in Kades und der Tod Mirjams - erneutes Murren des Volkes in Meriba und das Wasser aus dem Felsen (20,1-13)
- Die Edomiter verweigern den Durchzug (20,14-21)
- Aaron stirbt und wird begraben (20,22-29)
- Siegreicher Kampf gegen den König von Arad (21,1-3)
- Die eherne Schlange (21,4-9)
Der Aufruhr und das Gericht Korahs, Dathans und Abirams
Kapitel 16 beschreibt uns einen Tiefpunkt in der Geschichte der Wüstenreise des Volkes. Korah, ein Levit, tat sich mit den beiden Männern Dathan und Abiram aus dem Stamm Ruben zusammen; sie schafften es, 250 Männer, alles hochstehende Persönlichkeiten, führende Männer unter dem Volk, auf ihre Seite zu ziehen und sich gegen Mose und Aaron aufzulehnen. Kaum hörte Mose davon, fiel er wieder zum Gebet auf sein Angesicht.
Korah trachtete mit seinen Leuten nach dem Priestertum und lehnte damit das Priestertum Aarons ab. Dathan und Abiram unterwarfen sich nicht der Autorität Moses, als er anordnete, dass sie kommen sollten. Unter diesen aufrührerischen Einfluss kam schließlich das gesamte Volk. Mose ordnete an, dass Korah, seine 250 Männer und auch Aaron mit Räucherpfannen zum Zelt der Zusammenkunft kommen sollten. Korah brachte zudem die gesamte Gemeinde Israels mit.
Der kurze neutestamentliche Brief des Judas macht deutlich (V. 9), dass hierin eine wichtige vorbildliche Parallele liegt: Die Christenheit wird in der Endzeit in einem großen Abfall enden. Sowohl Aaron als auch Mose sind Bilder von dem Herrn Jesus, Aaron als der Hohepriester und Mose als der große Lehrer und Pro-phet, der dem Volk Israel das Wort Gottes brachte. Sich in diesem Sinn gegen Aaron aufzulehnen heißt, die alleinige Mittlerschaft Christi zwischen Gott und Menschen anzugreifen und sich zwischen das Volk Gottes und Gott zu stellen. Sich gegen Mose aufzulehnen heißt, die Autorität des Wortes Gottes anzugreifen. Beides sehen wir heute in einem hohen Maß ausgereift. Eine große Kirche hat Christus als einzigen Mittler beiseite gedrängt und sich selbst an dessen Stelle gesetzt. Eine andere Kirche lehnt die Autorität des Wortes Gottes nahezu vollständig ab. Die eine fügt dem Wort hinzu, die andere nimmt davon weg (vgl. Offb 22,18.19). - Und wie verhalten du und ich uns dem Herrn Jesus gegenüber? Stellen wir uns ausschließlich unter seine Autorität und damit auch unter die Autorität seines Wortes? Mit weniger dürfen wir uns nicht begnügen.
Das Furchtbare in diesem Kapitel ist die Tatsache, dass die Auflehnung nicht auf einen bestimmten Personenkreis beschränkt war, sondern das ganze Volk unter den Einfluss dieser Leute kam. So erschien daher auch die Herrlichkeit des HERRN vor der ganzen Gemeinde. Mose und Aaron wurden aufgefordert, sich ab-zusondern, weil Gott die gesamte Gemeinde in einem Augenblick vernichten wollte (V. 21). Als Antwort auf die Fürbitte Moses und Aarons ordnete Gott an, dass sich die Gemeinde von der Wohnung Korahs, Dathans und Abirams entfernen sollte. Die Gemeinde folgte der Aufforderung Moses. Mose sprach noch einmal zu Dathan und Abiram, die mit ihren ganzen Familien aus ihren Zelten heraus-traten. Kurze Zeit später öffnete sich die Erde. Alle diese Personen wurden zusammen mit Korah und den Seinen mit all ihrem Besitztum von der Erde verschlungen. Das ganze Volk Israel rannte schreiend fort. Die 250 Männer, die die Räucherpfannen hatten, verbrannten bei lebendigem Leib. Die Räucherpfannen wurden später als Überzug am Brandopferaltar verwendet, zu einem beständigen Denkzeichen, dass kein Fremder sich anmaßen darf, Räucherwerk darzubrin-gen, was nur die Priester tun durften.
Der Tag nach dem Gericht an der Rotte Korahs
Ist es nicht umso entsetzlicher, dass am nächsten Tag die ganze Gemeinde gegen Mose und Aaron auftrat und ihnen vor-warf, sie hätten das Volk des HERRN ge-tötet? Hatten sie nicht gesehen, wie Gott im Gericht eingegriffen hatte? Sie versammelten sich am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft, und auch Mose und Aaron begaben sich dorthin. Wieder forderte Gott Mose und Aaron auf, sich zu entfernen, weil Er die ganze Gemeinde in einem Augenblick vernichten wolle. Und schon begann eine Plage unter dem Volk zu wüten. 14 700 Menschen starben innerhalb kürzester Zeit. Da lief Aaron auf das Geheiß Moses mit einer Räucher-pfanne, die zur Sühnung mit Räucherwerk gefüllt war, unter das Volk, und „der Plage wurde gewehrt". Hier sehen wir, wer der wahre Mittler zwischen dem Volk und Gott war: Aaron, der Hohepriester!
Nochmalige Bestätigung des Hohen-priestertums Aarons
Nun ordnete Gott an, dass jeder Stamm einen Mandelbaumstab zu Mose bringen sollte. Auf jeden Stab wurde der Name des jeweiligen Stammes geschrieben - auf dem Stab Levis sollte der Name Aarons stehen (Kap. 17). Dann wurden alle diese Stäbe in die Stiftshütte gebracht. Am nächsten Morgen, als Mose in das Zelt trat, hatte der Stab Aarons gesprosst, Blüten hervorgebracht und sogar Mandeln gereift - das alles in einer Nacht! Das ganze Volk musste dieses Wunder betrachten. Nun war erneut klar, wem Gott das Priestertum anvertraut hatte: Aaron und seinen Söhnen. Später fand der Stab Aarons einen Platz in der Bundeslade (Heb 9,4). Nun überkam das ganze Volk Angst, umkommen zu müssen.
Die Aufgaben und Vorrechte der Priester und der Leviten
Veranlasst durch die Ereignisse in Kapitel 16, stellte Gott nun noch einmal der priesterlichen Familie, Aaron und seinen Söhnen und dem Haus seines Vaters (den Leviten), ihre Verantwortung vor Augen: Sie sollten dafür sorgen, dass aller Pries-terdienst und die Aufgaben am Zelt entsprechend den Anordnungen Gottes geschähen (Kap. 18). Auf jede Übertretung stand die Todesstrafe. Die genaue Einhaltung aller Vorschriften in Verbindung mit dem Heiligtum war eine ernste Ver-pflichtung, zugleich waren sowohl die Leviten als auch der Priesterdienst ein Geschenk Gottes an Aaron und seine Söhne. Je größer das Vorrecht, umso größer die Verantwortung!
In dem folgenden Abschnitt (V. 8-19) finden wir eine Aufzählung all dessen, was die priesterliche Familie bekam und wovon jeder essen durfte, sofern er rein war: die Hebopfer, die Teile der Opfer, die nicht verbrannt wurden (Speisopfer, Sünd- und Schuldopfer), Webopfer, die Abgaben vom Öl, Most und Getreide (die Erstlinge) und die ersten Früchte des Landes; schließlich noch alles Verbannte, das dem HERRN geweiht war (vgl. 3. Mo 27,1-33), und alle Erstgeborenen an Menschen und Tieren, wobei die Menschen und die unreinen Tiere gelöst und die reinen Tiere geopfert werden mussten. Das Lösegeld und das Fleisch der reinen Tiere gehörte Aaron und seinen Söhnen. Diese Anordnungen sollten ein „Salz-bund" sein, wohl eine symbolische Beschreibung für die Dauerhaftigkeit dieser Anordnungen.
Außerdem sollten weder die Priester noch die Leviten Land besitzen. Als Lohn für ihren Dienst sollte den Leviten der Zehnte des Volkes zufallen. Die Leviten ihrerseits sollten von diesem Zehnten den Zehnten den Priestern geben. Die Früchte des Landes würden natürlich erst gebracht werden können, wenn das Volk im verheißenen Land angekommen wäre - ein erneuter Hinweis darauf, dass Gott das Volk einmal in das Land bringen würde.
Schlachten der jungen roten Kuh - das Reinigungswasser
Das Volk befand sich immer noch in der Wüste. Dort bestand die Gefahr, dass es auf vielfache Weise mit dem Tod in Berührung kam (Kap. 19). Jemand konnte durch das Berühren eines Toten, der Leiche eines Menschen, verunreinigt werden oder dadurch, dass er in ein Zelt ging, worin ein Toter war. Es konnte auch ge-schehen, dass jemand auf freiem Feld „einen mit dem Schwerte Erschlagenen oder einen Gestorbenen oder das Gebein eines Menschen oder ein Grab" (V. 16) berührte. In all diesen Fällen war jemand sieben Tage lang unrein.
Wie konnte jemand nun von seiner Unreinheit befreit werden? Einfach dadurch, dass eine Zeit von sieben Tagen verging? Nein, sondern durch das Reinigungswas-ser, das mit der Asche einer jungen roten Kuh hergestellt werden sollte (vgl. Heb 9,13). Diese Kuh durfte kein Joch getragen haben, sie musste ohne Fehl und Gebrechen sein und vollständig verbrannt werden, mitsamt der Haut, dem Fleisch, dem Blut und ihrem Mist. Ein kleiner Teil ihres Blutes wurde allerdings gegen die Wohnung Gottes gesprengt, so wie auch am Großen Versöhnungstag Blut vor den Deckel der Bundeslade gesprengt werden musste (vgl. 3. Mo 16, 14). Zweifellos ist diese Kuh ein Bild von dem Erlöser Jesus Christus, dessen Sühnungswerk auf Golgatha nicht nur für unsere Sünden ausreicht, sondern auch für alle Verunreinigungen durch Sünde auf unserem Weg als Gläubige durch die Welt.
Die Berührung mit der Sünde verunreinigt ein Kind Gottes, wie es im Bild des Berührens eines Toten oder eines Grabes bzw. des Betretens eines Zeltes, in dem ein Toter war, veranschaulicht wird. Natürlich war das eine äußerliche Verunreinigung, die wir so nicht auf unsere Tage beziehen können. Niemand wird heute durch das Berühren eines Toten unrein. Was wir also aus diesem Kapitel für uns heutzutage lernen können, ist dies: Jede Sünde, die wir tun - ob in Gedanken, Worten oder Taten -, verunreinigt uns und macht uns unfähig zur Gemeinschaft mit Gott und seinen Kindern. Darum müssen wir „entsündigt", d. h. gereinigt werden.
Wir werden durch die Sünde verunreinigt, die aus unserem eigenen Herzen hervorkommt - oft auch verursacht durch mangelnde Wachsamkeit gegenüber dem Bösen um uns her: „Was aber aus dem Mund ausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Men-schen. Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerungen; diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen" (Mt 15, 18-20). Im Gegensatz zu der Zeit des Alten Testaments gibt es also heutzutage keine rein äußerliche Verunreinigung, sondern nur eine Verunreinigung durch die Sünde, die wir selbst tun. Dazu gehört auch, dass wir uns nicht mit der Sünde anderer einsmachen und sie bewusst dulden. Auch dann sündigen wir, indem wir gegen die deutlichen Anweisungen des Wortes Gottes handeln (siehe z. B. 2. Kor 6,14-18).
Glücklicherweise gibt es sowohl für die Sünden, die wir als Gläubige noch tun, als auch für die Verunreinigungen, die die Folge davon sind, ein großartiges Hilfs-mittel: „Wenn wir unsere Sünden beken-nen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Joh 1,9). Hier haben wir in einem Vers sowohl die Vergebung von Sünden als auch die Reinigung von Verunreinigungen.
Wie geschah nun die Reinigung damals? War jemand verunreinigt, so musste er am dritten Tag mit dem Entsündigungswasser besprengt werden und dann noch einmal am siebten Tag. Danach war er rein und konnte sich wieder ungehindert bei der Wohnung Gottes und in der Mitte des Volkes aufhalten. Geschah die Reinigung nicht, so musste er sterben. Warum konnte ein Israelit nicht an dem Tag mit dem Reinigungswasser besprengt werden, an dem er mit einem Toten in Berührung kam? Gott wollte uns Anschauungsunterricht geben, dass uns eine Sünde - auch wenn wir sie vor Gott bekannt haben und sie daraufhin vergeben worden ist - gründlich zum Bewusstsein kommen muss. Sie ist eben völlig unvereinbar mit der Gnade und Heiligkeit Gottes. Danach vergingen weitere vier Tage, nach denen ein Israelit zum zweiten Mal besprengt wurde. Dann erst war er rein. Wie ernst sollten wir die Sünde und ihre Folgen nehmen! Und wie dankbar können wir sein, dass Gott nicht nur Sünde vergibt, wenn wir sie bekennen, sondern uns auch von ihren Folgen reinigt!
Mirjams Tod - Murren der Kinder Israel gegen Mose und Aaron
Zu Beginn von Kapitel 20 befinden wir uns nun im 40. Jahr der Wüstenreise (vgl. 4. Mo 33,38). Nach der kurzen Erwähnung
des Todes Mirjams erfahren wir, dass kein Wasser für das Volk da war. Manche Ausleger sind der Meinung, dass das Wasser aus dem Felsen in 2. Mose 17 das Volk während der vierzig Jahre begleitet habe und hier für einen kurzen Augenblick unterbrochen wurde (vgl. 1. Kor 10,4). Wie dem auch sei, das Volk hatte kein Wasser und versammelte sich gegen Mose und Aaron. Trotz all der Erfahrungen mit der Durchhilfe Gottes während der langen Reise (vgl. 5. Mo 8,4) wünschten sie, sie wären bereits umgekommen, und machten Mose und Aaron Vorwürfe, dass sie sie aus Ägypten geführt hatten, um sie an einen bösen Ort zu bringen. Allerdings sollten wir bedenken, dass die meisten Personen, die beim Auszug älter als 20 Jahre waren, nun in der Wüste umgekommen waren. Umso ernster ist es, dass auch die folgende Generation dieselben Fehler machte und gegen Mose und Aaron murrte. Eine neue Generation muss lernen, dass sie trotz aller guten Vorsätze nicht besser ist als die vorhergehende Generation.
Mose und Aaron traten vor die Wohnung Gottes und fielen wie schon so oft auf ihr Angesicht. Die Herrlichkeit Gottes erschien, und Gott gab Mose und Aaron die Anweisung, mit einem Stab in der Hand vor der versammelten Gemeinde Israels zu dem Felsen dort zu reden. Mose redete jedoch nicht zu dem Felsen, sondern schlug in seiner Erregung zweimal dar-auf. Gott gab zwar Wasser, doch dieser Ungehorsam Moses und Aarons führte später dazu, dass beide vor Eintritt in das Land starben. Der Fels ist ein Bild von Christus (1. Kor 10,4). Nachdem der Fels einmal geschlagen worden war (2. Mo 17,6), brauchte er nicht ein zweites oder drittes Mal geschlagen zu werden. Das Werk Christi ist so vollkommen, dass es für alle Zeiten und alle Umstände des Volkes Gottes ausreicht.
Die Weigerung Edoms, Israel durch sein Land ziehen zu lassen
Von Meriba aus bat Mose den König von Edom um die Erlaubnis, auf der Straße des Königs" sein Gebiet durchziehen zu dürfen. Die Edomiter waren Nachkommen Esaus (1. Mo 36,6-8), des Bruder Jakobs. Nach der ersten Ablehnung wiederholte er diese Bitte mit der Zusiche-rung, sogar eventuellen Wasserverbrauch zu bezahlen. Auch diese Bitte wurde abgeschlagen und die Ernsthaftigkeit der Ablehnung durch einen Truppen-aufzug unterstrichen. Warum war Edom seinem Brudervolk gegenüber so hart?
Aaron stirbt und wird begraben
Einige Monate zuvor war Mirjam gestor-ben, nun neigte sich das Leben Aarons, des Hohenpriesters, seinem Ende zu. Der Herr kündigte seinen Tod mit den Worten an: „Aaron soll zu seinen Völkern versammelt werden; denn er soll nicht in das Land kommen, das ich den Kindern Israel gegeben habe, weil ihr meinem Befehl widerspenstig gewesen seid bei dem Wasser von Meriba" (V. 24). Mose und Aaron stiegen daraufhin auf den Berg Hor, zusammen mit Eleasar, dem Sohn Aarons. Als letzte Mitteilung aus dem Leben Aarons erfahren wir, dass Mose ihm seine Kleider auszog und diese auf Eleasar legte. Er starb mit 123 Jahren (4. Mo 33, 39). Dreißig Tage lang beweinte ganz Israel diesen großen Mann Gottes.
Der erste Sieg über die Kanaaniter - die eherne Schlange
Auf ihrem weiteren Zug kamen die Kinder Israel dann in die Nähe der Stadt Arad (Kap. 21), die nicht weit vom Toten Meer entfernt war. Als der König von Arad von den Kindern Israel hörte, zog er gegen sie heran, griff sie an und nahm einige Israeliten gefangen. Das Volk Israel - Mose wird hier nicht erwähnt - tat dem HERRN ein Gelübde, und Er schenkte ihnen den Sieg über diesen König.
Als das Volk sich nun anschickte, einen Umweg zu machen, weil es nicht durch das Gebiet Edoms ziehen durfte, wurde es ungeduldig und missmutig. Wieder redeten sie gegen Gott und Mose - Mur-ren, Klagen, Ungeduld, Unzufriedenheit: So begann die Wüstenreise, und so endete sie auch: „Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt, dass wir in der Wüste sterben?" Dass der Tod so vieler Israeliten in der Wüste die Folge des Unglaubens war, hatten sie offensichtlich vergessen. Außerdem beklagten sie sich über den Mangel an Brot und Wasser und waren des Mannas überdrüssig. Ohne Vorankündigung sandte Gott giftige Schlangen unter das Volk, so dass viele starben. Sofort wurde das Volk sich seiner Sünde bewusst und bat Mose, für sie zu Gott zu flehen, was Mose ohne Zögern tat. Gott gab ihm die Anweisung, eine kupferne Schlange an einer Stange zu erhöhen, so dass jeder sie sehen konnte. Alle, die gebissen waren, brauchten nur auf die erhöhte Schlange zu blicken und waren augenblicklich geheilt.
Das ist ein derart deutlicher Hinweis auf das Kreuz unseres Erlösers, dass sich diese Begebenheit sehr gut zur Verkündigung des Evangeliums für einen verlorenen Sünder eignet (vgl. Joh 3, 14-16). Doch zweifellos hat diese Begebenheit auch eine Belehrung für solche, die bereits lange zum Volk Gottes „gehören". Wir können dahin kommen, dass wir kein Brot (= Christus als aus dem Himmel herniedergekommen; Joh 6) und kein Wasser (= Wirken des Heiligen Geistes durch das Wort Gottes; Joh 4) haben. Empfindest du sogar einmal Ekel vor dem Manna? Immer dasselbe? Die sündige Natur eines Gläubigen ändert sich auch durch eine 40-jährige Wüstenreise nicht! Und wenn sich die Gelegenheit bie-tet, zeigt sich oft Unglaube! Unter extremen Belastungen zeigt sich unser wahrer Charakter. Gottes Hilfsmittel ist das Kreuz, wo Christus zur Sünde gemacht worden ist (2. Kor 5,21). Wir wollen uns keiner Selbsttäuschung hingeben, dass die sündige Natur in uns irgendwie verbessert werden könnte - wir leben allein aus der Gnade, nicht auf Grund auch nur eines Verdienstes.
Weiterzug - Kampf gegen die Könige Sihon und Og
Auf dem weiteren Weg des Volkes Israel schenkte Gott ihnen eine besondere Erquickung in Beer (= Brunnen), wo das Volk das Lied des Brunnens sang. Schließlich zogen sie weiter nach Norden und kamen im Gebiet Moabs an, und zwar am Fuß des Berges Pisga, nur wenige Kilometer von der nordöstlichen Ecke des Toten Meeres entfernt. Bevor sie von dort weiterzogen, baten sie Sihon, den König der Amoriter, durch sein Land ziehen zu dürfen. Sihon weigerte sich und zog Israel im Kampf entgegen, wurde jedoch vollständig geschlagen. Israel nahm sein ganzes Gebiet ein. Später kam Mose noch einmal auf dieses Ereignis zurück (siehe 5. Mo 2,24-37). Israel wohnte sogar in dem eroberten Land. Eine Zeit später zog das Volk hinauf nach Basan. Der dortige König Og kam dem Volk ebenfalls mit einem Heer entgegen; Gott gab auch ihn in ihre Hand, so dass sie auch dieses Gebiet in Besitz nahmen (vgl. 5. Mo 3,1-17).
Der zweite Hauptteil dieses Buches endet mit der Feststellung, dass das Volk auf seiner weiteren Reise in den Ebenen Moabs ankam, immer noch östlich des Jordan, Jericho gegenüber. Alle Ereignis-se, die dann ab 4. Mose 22,2 bis zum Ende des 5. Buches Mose beschrieben werden, haben sich hier abgespielt. Mehr davon im nächsten Heft.
Literaturhistorischen
- Darby, J.N., Betrachtungen über das Wort Gottes - 1. Mose bis Ruth, Ernst-Paulus-Verlag, Neustadt
- Heijkoop, H.L., Aus dem Wort der Wahrheit - Gesammelte Vorträge, Band 2, Themen aus 4. und 5. Mose, CSV, Hückeswagen
- Heijkoop, H.L., Die Opfer, Heikoop-Verlag, Schwelm
- Mackintosh, C.H., Gedanken zum 4. Buch Mose, CSV, Hückeswagen
- Remmers, A., Das Alte Testament im Über-blick, CSV, Hückeswagen
Kommentare
Nützliche Links
Elberfelder Übersetzung

Die Elberfelder Übersetzung Edition CSV ist eine wortgetreue Übersetzung der Bibel in verständlicher Sprache. Auf dieser Webseite können Sie den Bibeltext vollständig lesen und durchsuchen. Zudem werden Werkzeuge angeboten, die für das Studium des Grundtextes hilfreich sind.
www.csv-bibel.deDer beste Freund

Diese Monatszeitschrift für Kinder hat viel zu bieten: Spannende Kurzgeschichten, interessante Berichte aus anderen Ländern, vieles aus der Bibel, Rätselseiten, Ausmalbilder, Bibelkurs, ansprechende Gestaltung. Da Der beste Freund die gute Nachricht von Jesus Christus immer wieder ins Blickfeld rückt, ist dieses Heft auch sehr gut zum Verteilen geeignet.
www.derbestefreund.deIm Glauben leben

Diese Monatszeitschrift wendet sich an alle, die ihr Glaubensleben auf ein gutes Fundament stützen möchten. Dieses Fundament ist die Bibel, das Wort Gottes. Deshalb sollen alle Artikel dieser Zeitschrift zur Bibel und zu einem Leben mit unserem Retter und Herrn Jesus Christus hinführen.
Viele Artikel zu unterschiedlichen Themen - aber immer mit einem Bezug zur Bibel.
www.imglaubenleben.de