Jesus blickte ihn an, liebte ihn

Jesus blickte ihn an, liebte ihn.
Mk 10,21
Da stand er nun vor dem „Lehrer" - nein, er fiel sogar vor Ihm nieder. Das geschah selten genug, denn trotz seiner Jugend war er ein Oberster (vermutlich ein Regierungsbeamter) und ein reicher Mann. Jung, dynamisch, erfolgreich, würde man heute sagen.
Er hatte somit schon viel erreicht im Leben, und er wollte noch mehr: „Ewiges Leben" wollte er sich verdienen. Auf die erste Frage des Herrn, nachdem er Ihn gefragt hatte, wie er ewiges Leben erben könne, hatte er mit einem Hinweis auf seine vorbildliche Lebensführung geantwortet. Er hatte seine Eltern geehrt, keine krummen Dinge gedreht - und das war durchaus lobenswert.
Keiner der Anwesenden widersprach ihm; vor den Menschen stand er gut da. Wie viele mögen damals, in dieser unruhigen Zeit, wohlwollend auf diesen vielversprechenden jungen Mann geschaut haben? Haben sie seine guten Seiten gerühmt, seine Nähe gesucht? - Sind wir heute nicht auch (ein wenig) stolz, wenn wir zu merken meinen, daß andere über uns so ähnlich denken?
Auch der Herr widersprach ihm in diesem Punkt nicht. Doch Er sah tiefer, unter die makellose Oberfläche. Seine Aufforderung traf den jungen Mann ins Herz. Und da sah es dann plötzlich gar nicht mehr so toll aus. Er hing am Besitz, letztlich am „Ich": Wohlstand und Ansehen habe ich mir verdient und geb' es nicht her, um keinen Preis!
Sind wir jetzt enttäuscht von diesem jungen Mann? Hätten wir mit solcher Engherzigkeit nicht gerechnet? - Doch sind wir besser? Was würden unsere Mitmenschen denken, wenn sie hinter unser (vielleicht sorgfältig aufgebautes) äußeres Erscheinungsbild schauen könnten? Ob dies fromm oder aufmüpfig, seriös oder flippig oder einfach „cool" ist, ist zweitrangig. Wenn sie sehen könnten, was wir unbedingt verbergen wollen?
Wußte der Herr nicht, wie es wirklich im Herzen des jungen Menschen aussah, als Er ihn angeblickt hatte und liebte? - Haben wir schon mal versucht, uns vorzustellen, was in diesem Blick des Herrn alles lag? Die äußere Makellosigkeit konnte Ihn nicht täuschen; den wahren Kern, das Herz des jungen Mannes, sah Er glasklar. Und Er wandte sich nicht enttäuscht ab, sondern liebte ihn. Er liebte ihn nicht wegen seines tollen Äußeren und trotz seiner verborgenen Fehler!
Das dürfen wir auch auf uns als Gläubige einmal anwenden. So blickt der Herr auch auf uns. Darum können wir wirklich aufrichtig zu Ihm kommen, brauchen Ihm nichts vorzugaukeln (was sowieso nur Selbstbetrug ist). Er liebt uns ganz persönlich! Menschliche „Liebenswürdigkeit" oder „-unwürdigkeit" ist nicht Maßstab seines Handelns. Er ist Gott, und Gott ist Liebe. Ist das nicht ein Grund zur Freude statt zur Traurigkeit, auch wenn wir dann für Ihn etwas aufgeben müssen?
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