Fragen und Antworten
Frage: Im Alten Testament ist das Wirken des Geistes Gottes erkennbar; z.B. 1. Mose 1,2 und 4. Mose 11,25: „Und es geschah, sobald der Geist auf sie kam, weissagten sie ...” Der Herr Jesus spricht in Johannes 16,7ff. über die Tätigkeit des Heiligen Geistes in der jetzigen Zeit.
Was ist bekannt über das Handeln des Heiligen Geistes, nachdem wir bei dem Herrn Jesus sind und der Heilige Geist nicht mehr auf der Erde ist (2. Thes 2,7)?
C. Pischel, Hohen Neuendorf
Antwort: Wie Du schreibst, hat der Geist Gottes von Anfang an gewirkt. Bei der Erschaffung in 1. Mose 1 schwebte er über den Wassern. Das ist übrigens schon ein deutlicher Hinweis darauf, wie sich der Geist Gottes mit jedem Sünder beschäftigt. Bevor ein Mensch bereit ist, das Evangelium anzunehmen, bringt der Geist Gottes ihn zu der Einsicht, dass er ein Sünder ist. In seiner Seele ist es ebenfalls „wüst und leer”.
Viele Beispiele im Alten Testament zeigen uns, wie der Geist Gottes in Menschen wirkte (so z.B. in den Schreibern des AT, insbesondere in den Propheten; manchmal sogar in Ungläubigen - siehe Bileam). Ich überlasse es Dir, diese Stellen einmal herauszusuchen. Im NT finden wir dann (in den Evangelien), wie der Geist Gottes durch den Herrn Jesus gewirkt hat. In der Apostelgeschichte sehen wir weiterhin, wie der Geist Gottes als Folge des Werkes des Herrn Jesus auf dem Kreuz am Pfingsttag auf die Gläubigen ausgegossen wurde. Seitdem wohnt er in jedem Gläubigen, und das nicht nur für eine Zeit, sondern in Ewigkeit (Joh 14,16.17). Suche bitte ebenfalls einmal die Stellen in den Briefen des NT heraus, die zeigen, dass Gläubige heute den Heiligen Geist in sich wohnend besitzen.
Beachtenswert ist dabei die Tatsache, dass durch das Kommen des Heiligen Geistes am Pfingsttag der eine Leib gebildet wurde, nämlich die Versammlung Gottes (1. Kor 12). Nach der Entrückung wird es keine Versammlung hier auf der Erde mehr geben. Gott wird dann allerdings eine große Ernte einbringen, wie uns Offenbarung 7 zeigt, und zwar aus Israel und aus den Nationen. Diese werden nicht zur Versammlung gehören und daher auch nicht den Heiligen Geist als Person in sich wohnend haben. Die bleibende Innewohnung des Heiligen Geistes ist das ganz besondere Vorrecht der Gläubigen in der Zeit der Gnade, wo der Herr Jesus der Verworfene ist.
In Zukunft wird der Heilige Geist ähnlich wie im AT wirken, sicher aber in einer umfangreicheren Weise. Hinweise auf diese zukünftige Zeit finden wir vor allem in Hesekiel 36,25-28 (vgl. Jer 31,31-34). Gott wird im Tausendj. Reich den Menschen, die sich dann bekehrt haben, ein neues Herz und einen neuen Geist geben. Ich glaube, dass sich das auf das neue Leben bezieht, dass diese Menschen von Gott bekommen werden. Der Geist Gottes wird in der Wiedergeburt neues Leben in diesen Menschen wirken. Das „neue Leben“ wird in der Bibel auch GEIST genannt. Siehe dazu die Worte des Herrn Jesus in Johannes 3,6: „Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist GEIST.“
In Hesekiel 37,1-14 kommt der Odem (oder: Hauch, Geist) Gottes in die Totengebeine. Dort geht es allerdings um die nationale Wiederherstellung des Volkes Israel zu Beginn des Friedensreiches. Auch diese Wiederherstellung wird ein Werk des Geistes Gottes sein.
Ferner möchte ich auf den Strom in Hesekiel 47 hinweisen, der aus dem Heiligtum hervorfließt, sich zum Teil in das Tote Meer und zum Teil in das Mittelmeer ergießt (vgl. Hes 47,8 mit Sach 14,8). Obwohl das im Friedensreich buchstäblich so geschehen wird, ist es zugleich ein tiefgründigeres Bild von dem Wirken des Heiligen Geistes zu der Zeit. Wasser ist in der Bibel häufig ein Bild von dem Heiligen Geist in seiner lebenspendenden Wirksamkeit.
Außerdem lesen wir in Joel 2,28.29: „Und danach wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure Jünglinge werden Gesichte sehen. Und selbst über die Knechte und über die Mägde werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen.” Hier sehen wir ebenfalls eine gewaltige Wirksamkeit des Geistes Gottes in vielen Menschen. Es gibt keinen Anlass für die Annahme, dass diese Ausdrücke die bleibende Innewohnung des Heiligen Geistes bedeuten sollten.
Werner Mücher
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