Die gute Saat

„Ich wusste gar nicht, dass ich verloren war!“

Ich will meine Schafe weiden …, spricht der Herr, HERR. Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen.

Hesekiel 34,15.16

Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verloren hat, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?               

Lukas 15,4

„Ich wusste gar nicht, dass ich verloren war!“

Die Mutter wollte mit der kleinen Lisa verreisen. Der Vater brachte sie zum Bahnhof. Während sie gemeinsam auf dem Bahnsteig warteten, unterhielt er sich mit seiner Frau. Da fuhr der Zug ein – und plötzlich bemerkten die Eltern, dass Lisa verschwunden war.

Voller Sorge liefen Vater und Mutter zwischen den Reisenden umher und riefen: „Lisa, Lisa!“ Gleich würde der Zug abfahren. Da, im allerletzten Augenblick, lief die Vermisste dem Vater entgegen. Weinend sagte sie: „Ich wusste gar nicht, dass ich verloren war – bis gerade eben!“ Schnell stieg die Mutter ein, der Vater hob Lisa hinein, die Tür schloss sich, und schon setzte sich der Zug in Bewegung.

Wie viele Menschen gleichen dieser kleinen Lisa! Sie haben sich von Gott entfernt. Er sucht sie, doch sie meinen, sein Appell gelte nicht ihnen. Vielleicht lesen sie sogar in der Bibel, dass der Herr Jesus gekommen ist, „zu suchen und zu erretten, was verloren ist“ (Lukas 19,10). Aber sie reagieren nicht, weil sie nicht wissen oder nicht anerkennen wollen, dass sie verloren sind.

Der Apostel Paulus schreibt, dass Christus für Gottlose gestorben ist, für Sünder und Feinde Gottes. Aber viele weichen zurück, wehren sich und sagen: „Das betrifft mich nicht!“ Dabei ist jeder verloren, der meint, in seiner eigenen Gerechtigkeit – also ohne den Glauben an das Sühnopfer Jesu – vor Gott bestehen zu können (siehe Römer 3,23-26; 5,6-8). Durch Gottes Wort erkennen wir unseren verlorenen Zustand – damit wir uns von der suchenden Liebe des Erlösers finden lassen.