Glaube im Alltag

Klar Stellung beziehen

Willst du Christus nachfolgen und Gott von Herzen gehorsam sein? Dann steht dir die Welt, die als ein System unter der Herrschaft des Teufels agiert, entgegen. Das spüren wir jeden Tag. Und es ist völlig klar, warum das so ist, denn: „Alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt“ (1. Joh 2,16).

Die Welt und der Vater sind einander völlig entgegengesetzt. Eigentlich wissen wir das. Und doch bleibt die Welt für uns immer eine Gefahr, weil die in uns wohnende Sünde an allem Gefallen hat, was die Welt als das gottfeindliche System ausmacht und anbietet. Deswegen übt die Welt immer noch ihre Anziehungskraft auf uns aus. Dabei ist es egal, ob der Gläubige jung oder alt ist. Die Welt hat für jede Altersklasse etwas parat, um uns von der Gemeinschaft mit Christus und dem Vater wegzuziehen.

Aber was hilft uns, der scheinbaren Attraktivität der Welt nicht zu erliegen? Dazu gibt uns das Wort Gottes manche Hinweise. Die vertraute und gelebte Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus ist wohl das wesentlichste Bewahrungsmittel. Einen weiteren wichtigen Hinweis gibt uns Johannes in seinem ersten Brief:

„Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“

1. Joh 5,5

 

Für die Welt gehört Jesus ans Kreuz!

Jesus kennen viele. Auch zur Zeit des Apostels Johannes waren der „historische Jesus“ und die Umstände seines Todes vor den Toren Jerusalems noch gut bekannt. Das geht auch vielen Menschen heute noch so. Jesus war der verachtete Jude aus Nazareth, den die Obersten der Juden niedermachten, wo sie nur konnten. Schließlich klagten sie Ihn aus Neid bei den Römern an und brachten Pilatus dazu, Ihn umzubringen. Petrus schreibt diesen Mord den Juden zu: „… den ihr ermordet habt, indem ihr ihn an ein Holz hängtet“ (Apg 5,30).

Die Welt damals glaubte nicht daran, dass Jesus der Sohn Gottes ist, sonst hätte sie Ihn nicht getötet. Sie wollte nicht glauben. Johannes stellt die folgerichtige Frage: Wer überwindet also diese Welt, die damals Jesus so geringschätzig behandelt hat, wenn nicht derjenige, der glaubt, dass dieser niedrige Jesus der Sohn Gottes ist?

Wenn es eine Sache gibt, die den Gläubigen von der Welt unterscheidet und trennt, dann die Beurteilung Jesu, des Nazaräers. Für die Welt ist Er maximal ein guter Mensch gewesen. Für dich und mich ist Er Gott selbst, Gott, der Sohn.

Bedenke: Wenn du glaubst, dass Jesus der Sohn Gottes ist – und davon ist bei jedem wahren gläubigen Kind Gottes auszugehen – und darüber nachdenkst, wie herrlich diese Person ist und wie die Welt mit Ihm verfahren ist, was sie Ihm alles angetan hat bis zur schlimmsten Hinrichtung, wirst du dann nicht diese Welt beiseitelassen? Diese Sicht auf Jesus einerseits und die böse Welt andererseits ist einer der Schüssel, um sie zu überwinden.

Wir sind nicht von der Welt, wie Er nicht von der Welt war (Joh 17,16). Wir gehören zu Ihm, wir sind Ihm von dem Vater aus dieser Welt gegeben worden (Joh 15,19; 17,6.9). Wie könnten wir noch mit der Welt gemeinsame Sache machen!

 

Endlich ist er weg!

Als die Welt den Sohn Gottes hinausgeworfen und getötet hatte, zeigte sie ihr wahres Gesicht: Sie freute sich, dass sie Ihn beseitigt hatte (Joh 16,20). Was für eine schreckliche Freude! Auch heute freut sich die Welt, dass sie tun und lassen kann, was sie will – aber ohne Gott und seinen Christus. Und immer in Opposition gegen Gott!

 

Nur eine Antwort möglich

Für jemand, der den Herrn Jesus als seinen Retter und Herrn liebt, kann es nur eine Antwort auf diese Welt geben: Mit der Welt, die Ihn ermordet hat und auch heute wieder beseitigen würde, kann und will ich nicht zusammen sein und zusammengehen. Es ist dabei egal, ob ich 15, 22, 30, 50 oder 70 Jahre alt bin. Wie siehst du das für dich, empfindest du diese Welt noch als: Welt?

 

Ich hab‘ gewählt!

Ich hab‘ gewählt! Hab einmal mich entschieden,
hab meinem Herrn mich ganz verschrieben.

ER hat mein Herz. Unmöglich, dass ich’s teile
mit dieser Welt, die ich als Fremder nur durcheile.
ER ist mein Teil, so dass mir gar nichts fehlt:
Ich hab’ gewählt!

Ich hab’ gewählt! Gewählt für alle Zeiten
den Mann der Schmerzen und vertraut mit Leiden,
verhöhnt, verlacht, bedeckt mit blut’gen Wunden.
Sein bin ich, ewiglich mit ihm verbunden!

Das ist es, was mich froh beseelt:
Ich hab’ gewählt!

Ich hab’ gewählt! Nein, nicht für tausend Welten
möcht’ ich hienieden etwas sein und gelten!

Wie schade wär’s, stünd’ danach mein Verlangen.
Denn wo mein Herr hat am Kreuz gehangen,
da bin ich nichts und werd’ auch nicht gezählt.
Ich hab’ gewählt!

Ich hab’ gewählt, zieh meinen Pfad in Frieden
dem Lamme nach. Nichts kann mir bieten
die arme Welt, die dem Gericht verfallen.
Im Feuer brechen ihre morschen Hallen.
Doch droben wird die Braut dem Bräutigam vermählt.
Ich hab’ gewählt!

Ich hab’ gewählt! Ich werd’ es nie bereuen!
Was wird es sein, ein Jauchzen und ein Freuen,
wenn ihn ich seh’ in seiner ganzen Schöne.

Ein neues Lied erklingt und Harfentöne.
Vergessen ist, was hier mich oft gequält.

Ich hab’ gewählt!

Paul Benner

 

Von mir aber sei es fern, mich zu rühmen als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt.

Galater 6,14