Bibelstudium

Das Markus-Evangelium (Teil 2)

Ein Bibelstudium für junge Bibelleser

Kapitel 4

(Lies das Kapitel in deiner Bibel)

Gliederung

  • Das Gleichnis vom Sämann (4,1-20)
  • Lampe, Same und Senfkorn – weitere Gleichnisse des Herrn (4,21-34)
  • Jesus stillt den Sturm (4,35-41)

Inhalt

In diesem Kapitel benutzt der Herr einige bildhafte Erzählungen, um den Jüngern geistliche Wahrheiten zu veranschaulichen. Das erste Gleichnis von dem Sämann ist von grundlegender Bedeutung und wird von dem Herrn selbst erklärt.

Dann berichtet Markus noch von der Schiffsüberfahrt der Jünger mit dem Herrn. Sie erleben, dass ihr Meister auch der Gebieter über Wind und Wellen ist.

Fragen zum Text

  1. Wovon sprechen die einzelnen Teile des Gleichnisses?
    • der Sämann
    • der Same
    • die verschiedenen Böden
    • die Vögel
    • die Dornen

Wortstudium: Ohren

Wozu hast du Ohren? Dumme Frage, um zu hören natürlich! Genau! So beginnt der Herr seine Worte mit der einfachen Aufforderung: „Hört!“ (V.4). Oder ist die Sache doch nicht so einfach? War die Frage zu Beginn vielleicht doch nicht so dumm? Der Herr verbindet mit dem Hören jedenfalls zwei aktuelle Ermahnungen:

  • „Gebt Acht, was ihr hört“ (V.24) – was hörst du so den ganzen Tag? Zweifelhafte Musik? Fieses Reden über andere? Schmutzige Witze? Oder Dinge, die dir und anderen guttun?
  • „Gebt nun Acht, wie ihr hört“ (Lk 8,18) – wie hörst du (besonders, wenn Gottes Wort verkündigt wird)? In ein Ohr rein, im anderen raus? „Bei offenen Ohren hört er nicht“ (Jes 42,20). Oder doch mit voller Aufmerksamkeit? Eine weitere Gefahr ist das selektive Hören. Ich höre nicht wirklich mit innerer Aufrichtigkeit, sondern ich höre nur das, was ich hören will, was meine Auffassung bestätigt. Alles andere „blende“ ich aus. Folgen wir doch der vorbildlichen Haltung Samuels: „Rede, denn dein Knecht  hört!“ (1. Sam 3,11)

Da jeder von uns Ohren hat, gilt auch jedem das Wort des Herrn: Wenn jemand Ohren hat, zu hören, der höre!

Aufgabe

(Wir legen gleich zwei weitere Listen an: einmal von den Wundern, die der Herr wirkte – außer Heilungen und Dämonenaustreibungen –, und dann von den Gleichnissen des Herrn, die in diesem Evangelium berichtet werden.)

Liste 4: Wunder des Herrn

  • Der Herr ________________________ (V. ___)

Liste 5: Gleichnisse des Herrn

  • Das Gleichnis vom ________________________ (V. ___)
  • Das Gleichnis vom ________________________ (V. ___)
  • Das Gleichnis vom ________________________ (V. ___)

Andacht

„Und er sprach zu ihnen: Holt man etwa die Lampe, damit sie unter den Scheffel oder unter das Bett gestellt werde? – nicht vielmehr, damit sie auf den Lampenständer gestellt werde?“ (V. 21)

Du darfst ein Zeugnis, ein Licht für den Herrn sein. Wie es schon in dem bekannten Kinderlied heißt: „Jesus heißt uns leuchten, zuerst für Ihn.“ Doch da gibt es offenbar manchmal Hindernisse:

  • Du stellst die Lampe „unter den Scheffel“. Der Scheffel ist ein Hohlmaß und spricht von Geschäftigkeit, Hektik, keine Zeit … Kennst du das nicht auch: soviel zu tun und einen vollen Terminkalender mit allen möglichen Events. Und selbst zu Hause bist du ständig mit deinem Handy beschäftigt. Ob da nicht das „Leuchten“ für deinen Heiland manchmal darunter leidet? Komm, stell dein Licht nicht unter den Scheffel!
  • Du stellst die Lampe „unter das Bett“. Das ist geradezu das Gegenteil des vorherigen: Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit, Null-Bock-Mentalität. Heute am Büchertisch helfen? Ach, ich weiß nicht … Kehre mal unter deinem Bett. Vielleicht findest du da noch eine Lampe.

Kapitel 5

(Lies das Kapitel in deiner Bibel)

Gliederung

  • Der Herr Jesus, der Gebieter über Satan und seine Dämonen (5,1-20)
  • Der Herr Jesus, der Helfer bei Sünde und Tod (5,21-43)

Inhalt

In diesem Kapitel hat der Herr Jesus drei besondere Begegnungen. Jedes Mal ist Er der Retter in der Not. Zuerst begegnet Ihm ein Besessener und zwar ein ganz außergewöhnlicher Fall. Dann bittet Ihn ein Synagogenvorsteher um Hilfe für seine Tochter, die im Sterben liegt. Auf dem Weg dahin wird der Herr von einer schwerkranken Frau aufgehalten, die auf seine Hilfe vertraut. Da Krankheiten oft ein Bild von der Sünde sind und die Heilung von Kranken in den Evangelien somit ein Bild von der Bekehrung eines Sünders, begegnen dir in diesem Kapitel die drei großen Probleme des Menschen: Satan, Sünde und Tod. Aber auch der, der allein helfen kann: der Heiland Jesus Christus.

Fragen zum Text

  1. Was waren die Kennzeichen des Gadareners?
  2. Ergänze dies durch weitere Kennzeichen in Matthäus 8,28; Lukas 8,27.
  3. Was änderte sich bei dem Gadarener nach seiner Befreiung durch den Herrn?
  4. In diesem Abschnitt werden dem Herrn drei Bitten vorgelegt (V. 12.17.18). Wie reagierte der Herr darauf?
  5. Warum wollte der Herr die Frau, die schon geheilt war, unbedingt sehen (V. 32)?

Wortstudium: Satan und seine Dämonen

Es ist auffallend, dass die Dämonen genau wissen, wer der Herr Jesus ist: „Und mit lauter Stimme schreiend, sagt er: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten?“ – Aber sie erkennen Ihn nicht an. Doch sie scheinen auch zu wissen, was letztlich ihr Los sein wird: „Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!“ Was hier gemeint ist, wird deutlicher, wenn wir berücksichtigen, was die anderen Evangelien berichten. „Bist du hierher gekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?“ (Mt 8,29) „Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebiete, in den Abgrund zu fahren“ (Lk 8,31). Das erinnert stark an das, was in der Offenbarung über die Zukunft Satans und seiner Helfer steht: „Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der den Schlüssel des Abgrunds und eine große Kette in seiner Hand hatte. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden“ (Off 20,1-3). Nach einer kurzen Freilassung wird der Teufel dann seiner endgültigen Bestimmung zugeführt. „Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen“ (Off 20,10).

Aufgabe

Trage die drei Ereignisse in (drei verschiedene) Listen ein. Tipp: Eine Totenauferweckung ist ein außergewöhnliches Wunder, mehr als „nur“ eine Heilung.

Andacht

Und er ließ es ihm nicht zu, sondern spricht zu ihm: Geh hin in dein Haus zu den Deinen und verkünde ihnen, wie viel der Herr an dir getan und wie er sich deiner erbarmt hat. Und er ging hin und fing an, in der Dekapolis bekannt zu machen, wie viel Jesus an ihm getan hatte; und alle verwunderten sich. (V. 19-20)

Der Herr hatte einen Auftrag für den Befreiten: Gehe hin und erzähle deiner Familie, wie viel der Herr an dir getan hat. Du kannst davon ausgehen, dass er das getan hat. Die Bibel berichtet es nicht ausdrücklich, weil er viel mehr getan hat! „Und er ging hin und machte in der ganzen Stadt bekannt, wie viel Jesus an ihm getan hatte“ (Lk 8,39). „Und er ging hin und fing an, in der Dekapolis (einem Gebiet von zehn Städten) bekannt zu machen, wie viel Jesus an ihm getan hatte; und alle verwunderten sich“ (Mk 5,20). So erweitert der Herr das Gebiet zum Zeugnis für Ihn Stück für Stück: in der Familie, in der Klasse, in der Nachbarschaft, auf der Arbeitsstelle, in der eigenen Stadt, in der Region … und bis an das Ende der Erde.

Kapitel 6

(Lies das Kapitel in deiner Bibel)

Gliederung

  • Der Herr Jesus wird in seiner Vaterstadt verworfen (6,1-6)
  • Der Herr sendet die Zwölf aus (6,7-13)
  • Herodes und der Mord an Johannes dem Täufer (6,14-29)
  • Die Speisung der 5000 (6,30-44)
  • Der Herr geht auf dem Wasser (6,45-52)
  • Der Herr heilt Kranke im Land Genezareth (6,53-56)

Inhalt

Bevor der Herr seine Jünger aussendet (V. 7-13), erleben sie, dass sie einem verworfenen Herrn folgen (V. 1-6). Als Herodes von dem Herrn Jesus hört, wird sein belastetes Gewissen wieder wach und in einem Rückblick wird der Mord an Johannes dem Täufer geschildert (V. 14-29). Die Jünger erleben wieder Großes mit ihrem Herrn in diesem Kapitel: Er kann die Volksmengen mit dem Wenigen, was vorhanden ist, sättigen (V. 30-44). Als die Jünger in einen Sturm geraten, kommt der Herr ihnen auf dem Wasser mit den Worten entgegen: „Seid guten Mutes, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ (V. 45-52). Auch die Menschen in Genezareth kommen nicht vergebens zu dem Heiland. Viele werden geheilt (V. 53-56).

Fragen zum Text

  1. Wer war der Herr Jesus in den Augen der Einwohner seiner Heimatstadt?
  2. Warum konnte der Herr in dieser Stadt kein Wunderwerk tun?
  3. Als der Herr Jesus seine Jünger aussandte, sagte Er ihnen a) was sie nicht mitnehmen sollten und b) was sie sehr wohl mitnehmen sollten. Welche Dinge waren das?
  4. Welche Mittel hatten die Jünger zur Verfügung, die zur Sättigung der Menschenmengen völlig unzureichend waren?
    1. ___________________
    2. ___________________
    3. ___________________

Wortstudium: Herodes

Die Familie des Herodes spielt in der Bibel eine große Rolle. Die Familienverhältnisse sind nicht leicht zu durchschauen, deshalb sollen hier die verschiedenen Glieder der Familie „vorgestellt“ werden:

  • Herodes der Große, der Vater (Mt 2,1)
  • Archelaus, sein Sohn (Mt 2,22)
  • Herodes Antipas, ein anderer Sohn; Vierfürst von Galiläa (Mk 6,14; Mt 14,1; Lk 3,1)
  • Herodes Philippus, ein weiterer Sohn, der hier Philippus genannt wird
  • Ein (vermutlich anderer) Philippus, der Vierfürst von Ituräa (Lk 3,1)

Ein anderer Sohn des Herodes (Aristobulos), der in der Bibel nicht vorkommt, hatte zwei Kinder, die in der Bibel erwähnt werden:

  • Herodias (Mk 6,17); sie war mit ihrem Onkel Herodes Philippus verheiratet, verließ ihn jedoch und lebte mit einem anderen Onkel, Herodes Antipas, zusammen. Deswegen wies Johannes diesen zurecht.
  • Herodes Agrippa I. (Apg 12,1.6.18-24). Drei Kinder von diesem Herodes werden ebenfalls im NT erwähnt:
  • Herodes Agrippa II. (Apg 25,13f.; 26,1 u. a.)
  • Drusilla (Apg 24,24)
  • Bernice (Apg 25,13; 26,30)

Aufgabe

Ergänze deine Listen (Tipp: drei Ereignisse; zwei Listen)

Andacht

Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder von Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. (V. 3)

Dieser Vers gibt uns einige Informationen über die Familie von Joseph und Maria:

  • Der Herr Jesus hat selbst als Zimmermann gearbeitet (Er war nicht nur der „Sohn des Zimmermanns“ – Mt 13,55).
  • Er hatte einige (Halb-) Brüder, die mit Namen genannt werden und (mindestens zwei) Halb-Schwestern.

Besonders von seinen Brüdern hören wir noch einige Male in der Bibel:

  • „... auch seine Brüder glaubten nicht an ihn“ (Joh 7,5). Bis zum Tod Jesu glaubten seine Brüder nicht an Ihn.
  • „Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit einigen Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“ (Apg 1,14) – Mit dem Tod und der Auferstehung des Herrn trat ein grundlegender Wandel ein: Seine Brüder befinden sich nun unter den Jüngern des Herrn.
  • „Danach erschien er Jakobus“ (1. Kor 15,7). – Nach seiner Auferstehung erschien der Herr einem seiner Brüder (Jakobus); dieser wurde später eine „Säule in der Versammlung“ (Gal 2,9) und schrieb den Jakobusbrief (Jak 1,1).
  • Ein weiterer Bruder (Judas) gilt auch als Verfasser eines Briefs im NT (Jud 1).