Editorial

Der Herr Jesus hat den Seinen keine gefahrlose Lebensreise versprochen. Im Gegenteil. Die Welt ist ein gottfeindliches System, „die ganze Welt liegt in dem Bösen“ (1. Joh 5,19). Unser Retter und Herr wollte, dass seine Jünger nicht darüber überrascht wären, dass – so sagt Er – „die Welt euch hasst“, und weiter: „so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat“ (Joh 15,18). Ja, sie sollten etwas wissen von dem fundamentalen Gegensatz zwischen Ihm selbst und ihnen auf der einen Seite, und der Welt und deren Wesen auf der anderen Seite.

Höchst bemerkenswert ist die weitere Aussage des Herrn: „Es kommt aber die Stunde, dass jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu erweisen“ (Joh 16,2). Es geht also nicht nur um einen allgemeinen Hass Christen gegenüber, sondern um religiös motivierte Verfolgung bis hin zu Mord und Totschlag. In der Zeit der Apostel und ersten Christen erfuhren diese das durch die jüdischen „Religionswächter“ und später durch die römischen Machthaber – so Jakobus als erster Märtyrer, später Paulus (s. S. 17). Die Geschichte des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit  bietet ebenfalls eine Fülle von Beispielen für solche religiösen Verfolgungen. Und was erleben viele Christen in der heutigen Zeit an grausamer Verfolgung! (s. S. 22) Da gilt für uns mitzuleiden, Fürbitte zu tun: „Gedenkt der Gefangenen, als Mitgefangene; derer, die Ungemach leiden, als solche, die auch selbst im Leib sind“ (Heb 13,3).

In unseren westeuropäischen Ländern dürfen wir als gläubige Christen schon lange Zeit in ungewöhnlich angenehmen Verhältnissen leben, dürfen unseren Glauben leben und unseren Herrn bezeugen. Wir wissen allerdings nicht, wie lange das noch ungehindert möglich sein wird. Manche biblischen Überzeugungen werden heute nicht nur verworfen, sondern deren persönliche Ausübung kann sogar mit Sanktionen belegt werden. Verzagen aber wollen wir nicht, denn der Stärkere ist auf unserer Seite: „In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.“