Editorial

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Eine der wesentlichen Ursachen für alles Handeln von Menschen ist die Liebe. In ganz allgemeinem Sinn kann sie jede Art von Beweggrund sein, auf verschiedenste Dinge gerichtet sein und zu den besten oder auch schlechtesten Verhaltensweisen führen. Sie kann völlig fehlgeleitet sein, wie es z.B. in Johannes 3,19 ausgedrückt wird: „Die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht“, oder in Psalm 52,5: „Du hast das Böse mehr geliebt als das Gute, die Lüge mehr, als Gerechtigkeit zu reden.“ Das hebräische ´ahab (= lieben) hat ein breites Bedeutungsspektrum. Der Israelit sollte Gott lieben (2. Mo 20,6), seinen Nächsten lieben (3. Mo 19,18), aber Menschen können leider auch Geld lieben (Pred 5,9), können sogar Gewalttat lieben (Ps 11,5).

Die alles überragende Liebe aber ist die Liebe Gottes, eine vollkommene, reine, heilige Liebe: Liebe zu seinem Volk (Jes 43,4), Liebe zu verlorenen Sündern (Joh 3,16), zu seinen Kindern (1. Joh 3,1), insbesondere zu seinem Sohn (Mt 3,17; u.a.). Gott ist Liebe.

Auch in diesem Heft geht es in einigen Artikeln um Liebe, um die „Liebe des Christus“, um „Liebe in der Wahrheit“ und „das Gebot göttlicher Liebe“, aber zum Teil auch ohne dass der Begriff selbst verwendet wird. Wenn Gottes Wort sagt: „… denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist“ (Röm 5,5), dann wird diese Liebe auch Wirkungen zeigen, weil sie in unseren Herzen Entscheidungen fördert, zu denen der Heilige Geist aufruft.

Als solche, die die Liebe Gottes erfahren haben, lieben wir den Heiland-Gott und zeigen es durch Gehorsam (S. 18), haben wir das „Gebot“ einander zu lieben, lieben wir Gottes Wort.

Dann gilt es auch, aus Liebe zu „Verlorenen“, zu Mitmenschen, die (noch) fern von Gott und seiner Liebe auf einem Weg in die ewige Gottesferne sind, ihnen die gute Botschaft zu bringen, dass sie vor dem kommenden Gericht errettet werden können durch den Glauben an den Retter Jesus Christus (S. 5).

Liebe ist auch die Triebfeder zu Diensten im Volk Gottes (S. 9), Liebe zum Herrn und zu den Seinen, zu seiner Versammlung (Gemeinde) - ein weites Feld, das mit dem Beten füreinander beginnt.

Liebe zum Herrn Jesus und Liebe zur Wahrheit macht auch fähig und bereit, für Ihn zu leiden und hat manche Christen - in der Gegenwart und in der Vergangenheit (S. 25) - bis dahin geführt, dass sie der Aufforderung folgten: „Sei getreu bis zum Tod“. Der verheißene Lohn wird nicht ausbleiben.

Rainer Brockhaus