Grußwort

Gigant oder „nur“ Zwerg?

Geht es dir vielleicht auch so wie mir manchmal beim Lesen der Biographien von Männern und Frauen des Glaubens: Statt sich die Nähe zum Herrn und das Wirken für Ihn im Leben dieser Personen zum Beispiel zu nehmen, legt man den Bericht entmutigt zur Seite und sagt sich: „An solche Giganten reiche ich Glaubens-Zwerg ja nie heran“? Im Vergleichen sind wir ja oft ganz groß – und je nach Ergebnis sind wir auf Wolke sieben oder down.

Aber will uns der Herr nicht mit solchen Berichten (wie jetzt dem sehr lesenswerten über W. Kelly) ganz anderen Unterricht geben, nämlich, dass wir unser Vertrauen in unseren ganz persönlichen Umständen auf Ihn setzen und dann auch die Freude der Nachfolge erleben? Nicht die Dimension unserer geistlichen Tätigkeit ist entscheidend, sondern die Treue darin!

„Wer verachtet den Tag kleiner Dinge?“ (Sach 4,10)

Sacharja hätte angesichts der desolaten Lage im Volk Gottes auch „die Brocken hinwerfen“ können. Doch Gott kannte seinen Diener – und gab ihm in acht (!) Nachtgesichten eine Motivation nach der anderen, um auszuharren, so auch mit dem zitierten Wort. Motiviert Er nicht auch uns täglich durch Bibeltexte und durch Erfahrungen mit Ihm?

Der Pfannkuchen Emmy Buschs

Übrigens sollen wir ja auch gar nicht nach großen Dingen trachten, wie Gott Baruch, den Sekretär Jeremias, niederschreiben ließ (Jer 45,5). Wenn wir Ihm im täglichen Leben in Treue dienen und auch ein Herz für das Reich Gottes haben, wird Er uns aber Großes erleben lassen. Die Mutter des Predigers Wilhelm Busch hat einmal sinngemäß gesagt: „Ohne meinen Heiland kann ich nicht einmal einen Pfannkuchen backen.“ In dieser Haltung der Abhängigkeit im Kleinen konnte Gott sie dann auch für Großes in seinem Volk gebrauchen. Last, but not least: Wer beurteilt eigentlich, ob jemand ein Gigant oder ein Zwerg im Glauben war oder ist? Dieses Urteil fällt allein der Herr (1. Kor 4,5). Lass dich deshalb weiter und neu durch „große“ und „kleine“ Männer und Frauen in Gottes Volk anspornen, deinem Herrn in kleinen und vielleicht auch einmal großen Dingen zu vertrauen und zu erfahren: „Meine Gnade genügt dir“ (2. Kor 12,9).

In diesem Sinn wünsche ich dir eine schöne Sommerzeit mit deinem Herrn an deiner Seite.