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Kaff

Liebe „Folge-mir-nach-Redaktion“,

in „Folge mir nach“ 7/2005 wurde auf Seite 18 der Begriff „K wie Kaff“ auf Nazareth angewandt gemäß der Stelle in Johannes 1,46: „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?“. Vielleicht hat es manchen Leser irritiert, diesen Ausdruck mit dem damals unbedeutenden aber doch so sehr bedeutenden Ort Nazareth zu verbinden. Das ist aber gar nicht so abwegig.

Nach Mackensen, „Ursprung der Wörter“, ist das Wort Kaff in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden, also vor fast 200 Jahren, und zwar aus dem hebräischen kafar = Dorf (wohl über die jüdische Umgangssprache, das Jiddische). Es kann auch aus der Zigeunersprache stammen: gaw = Dorf (was vielleicht auch dem Jiddischen entnommen ist). Somit wurde der Haerr Jesus in aller Niedrigkeit in einem Kafar = Dorf groß, und nicht in einer bedeutenden Stadt wie Jerusalem.

Das Wort Kafar (Kafr/Kfar) kommt übrigens auch in vielen heutigen israelischen Ortsnamen vor. So heißt das Dorf in der Nähe der Ruinen des alten Kapernaum  Kafr Nahum (Dorf des Nahum) oder das Dorf, wo Kana in Galiläa war, Kafr Kanna (Dorf Kana). Einigen Lesern von „Folge mir nach“ dürfte auch Kfar (Kafr) Yasiv bekannt sein, wo wir Gläubige kennen. Also auch in diesem Fall ein Kafar = Dorf, so wie auch in jenen Tagen Nazareth ein Kafar war. Und davon ist Kaff abgeleitet.

 

Im Wörterbuch geblättert

K wie Kaff. „Das ist das letzte Kaff“. Dies ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für „elender Ort, langweiliges Dorf“ (Wahrig). Wahrscheinlich gibt es in jedem Land, in jeder Gegend irgendwelche Orte, auf die und deren Bewohner man verächtlich herabschaut. Auch in Israel gab es einen Ort, aus dem scheinbar nichts Gutes kommen konnte. (Siehe Bibelvers auf dieser Seite). Doch gerade von dort kam einer, der der Heiland der Welt werden sollte.