Editorial

Trachtet aber zuerst …

So beginnt der bekannte Vers aus der „Bergpredigt“. Die meisten Leser werden den Vers zu Ende zitieren können: „… nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden“ (Mt 6,33). 

Gut, wenn wir den Vers zitieren können. Besser noch, wenn wir danach leben. Doch dazu muss man ihn erstmal verstehen. Was ist zum Beispiel mit „Reich Gottes“ gemeint und wie kann man danach trachten? Das vorliegende Themenheft soll helfen, darauf eine Antwort zu finden. Doch weil der Vers so wichtig für unser tägliches Leben als Jünger Jesu ist, folgt hier der erste Denkanstoß:

  • Trachtet – verlangen, begehren, suchen;
  • aber – steht im Gegensatz zum Trachten der Menschen ohne Gott: Ihr Leben konzentriert sich auf Nahrung, Kleidung und Vergnügen;
  • zuerst – an erster Stelle, hat also die höchste Priorität (in der Aufforderung gibt es übrigens kein „danach“ oder „an zweiter Stelle“);
  • nach dem Reich Gottes – Gottes Autorität, Interessen und Ansprüche sollen unser Leben hier und heute bestimmen;
  • und nach seiner Gerechtigkeit – inmitten einer verdrehten und verkehrten Welt suchen Jünger Jesu entsprechend ihrer Beziehung zum himmlischen Vater zu leben, d.h. nach Gottes Maßstäben;
  • und dies alles – Nahrung und Kleidung;
  • wird euch hinzugefügt werden – Wenn wir uns zuerst für die Dinge einsetzen, die Gott und sein Reich betreffen, wird Er für alles sorgen, was wir für unser tägliches Leben brauchen.

Wir merken: Das Thema „Reich Gottes“ spricht unsere persönliche Verantwortung in unserem täglichen Leben an und fordert uns heraus. Deshalb ist es gut, sich intensiver damit zu befassen. Dazu wünschen wir dir Energie und Freude.