Reich Gottes final – Christus und Christen im Friedensreich

Das wird ein herrliches Finale – ein Finale, das tausend Jahre andauern wird! Christus wird nicht länger verworfen sein, Er wird als König der Könige und als Herr der Herren regieren. Die Christen werden nicht länger auf der Seite eines Verachteten stehen, sondern gemeinsam mit dem größten König herrschen. Gott wird mit der ersten Schöpfung zu seinem Ziel gekommen sein und gewaltiger Segen wird auf der Erde erlebt werden. Doch zunächst ein wenig Chronologie …

Christus erscheint

Nach den schrecklichen Gerichten der sieben Jahre dauernden Drangsalszeit wird genau zur richtigen Zeit der Herr Jesus für den gläubigen, leidenden Überrest aus Juda erscheinen. Er wird seine Feinde richten und die befreien, die an Ihn glauben. Seine gewaltige Kraft wird darin deutlich, dass Er einen seiner großen Gegenspieler auf der Erde, den Antichristen, mit dem Hauch seines Mundes vernichten wird (s. 2. Thes 2,8). Zusammen mit dem römischen Herrscher wird dieser in den Feuersee geworfen (s. Off 19,20).

In aufeinander folgenden Siegen werden die verschiedenen Feinde vernichtet. Ob es die Schlacht in Harmagedon (s. Off 16,16 und 19,19-21) oder das Gericht im Tal Josaphat (s. Joel 4,2) ist, über alle Feinde wird der Herr Jesus siegreich sein, um dann seine Herrschaft anzutreten.

Das ewige Reich

Er wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen und alle Nationen werden vor Ihm erscheinen (s. Mt 25,31ff). Die, die Ihn verworfen haben, werden gerichtet, um einmal in die ewige Verdammnis zu kommen. Die, die an Ihn geglaubt haben, werden eingehen in das herrliche Reich hier auf der Erde.

Unter der Herrschaft des Herrn Jesus wird eine neue Ordnung der Dinge eingeführt. Satan wird gebunden (s. Off 20,2) und die Folgen der Sünde werden in dieser Schöpfung zu einem erheblichen Teil weggetan sein: Es wird keine Krankheit geben und auch keine Alterserscheinungen. Die Feindschaft in der Schöpfung wird nicht mehr bestehen, der „Löwe wird Stroh fressen wie das Rind“ (s. Jes 65,25). In diesem Sinn wird es ein „neuer Himmel und eine neue Erde“ sein (s. Jes 65,17), auch wenn es noch die erste Schöpfung ist, die Erde, auf der wir heute leben. Es ist noch nicht der ewige Zustand, denn die Zeit existiert noch, auch Israel und Nationen sowie Sünde und Tod bestehen noch.

Dieses Reich wird tausend Jahre andauern (s. Off 20,5.7) und ein Ende haben (s. 1.Kor 15,24). Trotzdem wird es im Alten Testament ein „ewiges Reich“ genannt (s. Dan 2,44 und 3,33). Das ist kein Widerspruch, denn das Besondere an diesem Reich ist, dass es auch am Ende noch voller Herrlichkeit sein wird und dass es danach kein anderes Reich mehr gibt. So wird es auch ein ewiges Reich genannt, in dem Christus ewig herrschen wird (2. Pet 1,11; Off 11,15). Es wird bestehen, solange es diese Erde gibt und der Herr Jesus wird es „unversehrt“ seinem Gott und Vater zurückgeben. In diesem Sinn ist der Charakter dieses Reiches „ewig“, auch wenn es „nur“ tausend Jahre andauert. Hinzu kommt, dass auch nach den tausend Jahren „Herrschaft“ im Sinn von Verwaltung des Segens Gottes weiterhin bestehen bleibt (s. Off 22,5).

Die Menschen in diesem Reich

Da der Herr Jesus die Menschen scheidet nach dem Kriterium, ob sie das Evangelium des Reiches angenommen haben oder nicht, können wir davon ausgehen, dass nur Glaubende in dieses Reich eingehen (vgl. Joh 3,3). Doch im Verlauf der Zeit werden viele Menschen geboren. Sie müssen sich bekehren, sonst gehen sie ewig verloren. Von denen, die sich nicht bekehren, wird es solche geben, die sich offen gegen die Herrschaft des Herrn Jesus auflehnen, indem sie in sichtbarer Rebellion gegen Christus und Gott aufstehen. Sie werden am nächsten Morgen gerichtet (s. Ps 101,8). Viele werden sich aber auch äußerlich unterwerfen. Sie werden nach den tausend Jahren von Satan verführt und dann von dem Herrn Jesus gerichtet (s. Off 20,7ff).

Unter der Herrschaft des Herr Jesus in Gerechtigkeit und Frieden wird es großen Segen geben. Er wird die Tränen von jedem Angesicht abwischen (s. Jes 25,8) und seine Herrlichkeit wird die Erde erfüllen (s. Hab 2,14).

Die wiedergeborenen Christen

Und die wiedergeborenen Christen? Werden sie in dieser Zeit auch auf der Erde leben? Nein, denn sie sind ja schon bei dem Kommen des Herrn Jesus zur Entrückung in den Himmel geholt worden (1. Thes 4,15 ff.). Dort ist ihre Heimat, da ist ihr Segen. Sie werden mit dem Herrn Jesus kommen und mit Ihm auch über die Erde herrschen, aber ihre eigentliche Heimat bleibt der Himmel, das Vaterhaus (s. Off 19,4; 1. Thes 4,17). Damit verbindet sich ein wichtiger Gedanke mit großer Bedeutung für das praktische Leben heute: Für alles, was wir in diesem Leben in Treue für den Herrn Jesus getan haben, wird es einmal eine Belohnung geben, die besondere Bedeutung für die Zeit des Reiches haben wird (s. Lk 19,16.17). Am Richterstuhl des Christus wird diese Belohnung ausgeteilt und das ist ein großer Ansporn, dem Herrn wohlgefällig zu leben (s. 2.Kor 5,9.10).

Fazit

Wir freuen uns sehr, dass der Herr Jesus einmal auf dieser Erde, auf der sein Kreuz stand, die Ehre bekommt, die Ihm zusteht. Wir freuen uns, dass in Ihm das Ziel Gottes mit dieser Erde erreicht wird. Und wir staunen dankbar darüber, dass wir – aufs Engste mit Ihm verbunden als sein Leib (s. Eph 1,23) – mit Ihm regieren werden. Was für ein gewaltiges Finale!

Noch eine ganz kleine Zeit, und der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben.

Hebräer 10,37