Reich Gottes Genial
Reich Gottes genial – Gottes Regierungskonzept für diese Welt
„Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes“ (Mt 6,33)
„Gemeindesaal“ oder „Versammlungsraum“ sind uns Christen geläufige Begriffe. Beim „Königsreichssaal“ dagegen schrecken wir zurück – zurecht, weil der Begriff mit einer bösen Irrlehre verbunden ist. Doch ist das Thema Königreich damit vom Tisch? Der Ausdruck „Reich“ (Königreich) kommt im Neuen Testament öfter vor als das Wort „Versammlung“ (Gemeinde) – doch das Thema ist unter manchen Christen oft nur ein Randthema. Bei Gott ist es anders: Er möchte, dass regiert wird – durch Ihn, durch Menschen, durch Christus. Und dass Menschen sich dieser Regierung stellen, sie beachten. Sollte nicht jeder Erlöste von Herzen gerne diesem Reich Gottes gegenüber Interesse zeigen und es in seinem Leben umsetzen? In der nachfolgenden Übersicht soll dieses Interesse geweckt und zugleich eine kleine Übersicht über Gottes Regierungskonzept für diese Welt gegeben werden. Dass künftige Mitregenten jetzt ohne König auf der Erde als Jünger Jesu leben, ist eine von manchen Kuriositäten dieses Themas …
Reich (gr. basileia: „Königreich“): 162 Vorkommen im NT, davon 142 Mal mit Bezug auf das Reich Gottes)
Herrschen (gr. basileuo: „als König herrschen“): 21 Vorkommen im NT, davon 14 Mal für das Herrschen im Reich)
Gott ist König – auch heute
Gott, der Schöpfer, ist zugleich auch König, Er beherrscht das Universum und hat auch unbeschränkte Macht über jeden Menschen (Jer 10,7; 1. Tim 6,15) – auch über uns ganz persönlich. Manchen Psalmisten war dieser Gedanke sehr bewusst, zum Beispiel David (Ps 5,3). Prägt dieser Gedanke, dass Gott über uns das Sagen hat, unser Leben?
Das Reich Gottes ist die erste Priorität des Christen. Dieser Aufgabe hat er sein bestes Gebet, seine vorzüglichste Energie, seine geeignetste Zeit zur Verfügung zu stellen.
Es ist daher der Mühe wert zu untersuchen, was dieses Reich eigentlich bedeutet, das im praktischen Leben eine so große Rolle spielen sollte. (J.S. Blackburn)
Gott überträgt die Regierung Menschen – die fast alle versagen
Auch wenn Gott immer König bleibt, hat Er doch das eigentliche Regieren auf der Erde Menschen übertragen:
- Adam sollte über die Schöpfung regieren (1. Mo 1,26.28), sie bebauen und bewahren (1. Mo 2,15). Durch den Sündenfall wurde dieses erste Regierungs-Konzept Gottes empfindlich getroffen, auch wenn die Aufträge an uns Menschen bleiben. Sünde und auch der Teufel „mischen“ seitdem in diesem Auftrag Gottes kräftig mit.
- Noah wird berufen, um sozusagen „Staatsgewalt“ auszuüben (1. Mo 9,6), doch er kann sich noch nicht einmal selbst beherrschen (1. Mo 9,21). Auch dieser Auftrag bleibt jedoch bestehen.
- Israel schließlich will unbedingt auch einen König haben wie die Nationen um Israel herum. Auf Saul als erstem König nach dem Willen des Volkes setzt Gott David und seine Nachfolger ein, von denen Salomo sich sogar auf den „Thron des Herrn“ setzt (1. Chr 29,23). Gott wollte direkt durch diese Könige regieren. Doch die Könige und mit ihnen das Volk versagen, bis „kein Zepter zum Herrschen“ mehr da ist (Hes 19,14). Trotzdem wird auch diese Herrschaftsform nicht vollends verworfen: „Ein heiliger Same ist sein Wurzelstock“ (Jes 6,13); Gott wird den Faden der Regierung durch einen König aus Juda wieder aufnehmen … (vgl. 1. Mo 49,10a).
- Die Nationen werden (besonders nach der „Abwahl“ Israels) bevollmächtigt, den Auftrag zum Herrschen aus 1. Mose 9 auszuführen (z.B. Dan 2,37.38). Seitdem regiert Gott durch sie – nicht in einer direkten Weise, dass seine Rechte sofort durchgesetzt werden, sondern indem Er diese über diese Regierungen realisiert sehen möchte – und doch viel Böses mit ansieht, ohne einzugreifen. Die Herrscher selbst versagen oft, wie schon Nebukadnezar als erster (vgl. Dan 4). Bis heute, ja bis zur Wiederkunft von Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit gilt dieses Regierungskonzept – die „Zeiten der Nationen“ (Lk 21,24).
- Christus schließlich als der „zweite Mensch“ (1. Kor 15,47), ist der von Gott eingesetzte König par excellence – für Israel (Psalm 2) und für das Universum (Psalm 8). Sein Kommen als König (Mt 2,2) löst allerdings totale Ablehnung aus; doch auch hier bleibt Gott „am Ball“ und wird seinen König zu seiner Zeit (wieder) einsetzen. Um diesen Epochenwechsel geht es im nächsten Abschnitt.
Der König geht – das Königreich bleibt
In Israel warteten zur Zeit des Herrn Jesus viele auf den König, auf den Trost Israels (Lk 2,25). Und auch die Gelehrten wussten genau, dass ein König zu erwarten war (Mt 2,6). So konnte der Herr Jesus auch sagen, dass das Reich nahe war (Mt 4,17), ja, dass es sogar in der Person des Königs bereits mitten unter den Menschen war (Lk 17,21).
Doch das Volk Israel lehnt den König ab (Joh 1,11; Mt 12,23.24), die Elite plant später seine Ermordung (Mt 12,14) und zieht auch die Volksmenge mit, die seinen Kreuzestod fordert (Mt 26,23).
Den Herrn Jesus greift diese Ablehnung innerlich an – doch Er beschäftigt sich nun mit den „Unmündigen“ als Kern eines neuen Reiches (Mt 11,20-30) und ruft alle Mühseligen zu sich.
In Gleichnissen beschreibt der Herr diesen epochalen Wechsel in der Geschichte Gottes mit Menschen:
- Lukas 19,12-14: Christus zieht in ein fernes Land, um ein Reich zu empfangen; doch seine Knechte bleiben hier und sollen für Ihn während seiner Abwesenheit aktiv sein.
- Matthäus 13,1-43: Der Radius des Reiches in seiner neuen Form erweitert sich auf die ganze Welt (Mt 13,38), doch es gibt böse und gute Entwicklungen, die nebeneinander bestehen bleiben. In gewisser Hinsicht bildet die gesamte Christenheit daher heute das Reich Gottes – ein überwiegend trauriges Zerrbild von dem, was sich Gott wünscht!
- Matthäus 13,44-46: Inmitten dieser großen äußeren Entwicklung des Reiches sieht der Herr die Erlösten zusammen als eine kostbare Perle (sicher eine Anspielung auf die eine Gemeinde).
Kingdom now? In seinem Verhör vor Pilatus macht der Herr Jesus klar: Sein Reich ist in der jetzigen Form nicht von dieser Welt, es trägt einen geistlichen Charakter. Seine Jünger sind keine Weltverbesserer, sondern „Seelengewinner“ (Joh 18,36). Später werden wir mit Ihm herrschen, aber wer in diesem Sinn schon jetzt auf ein „Kingdom now“ hinarbeitet, hat sich in der Zeitepoche vertan (vgl. Paulus’ Ironie in 1. Korinther 4,8-13). In einem anderen Sinn wollen wir aber alle „Kingdom now“ ausleben – zur Ehre unseres Herrn!
Auch wenn der Herr Jesus also jetzt der verworfene König ist, hält Er doch seinen Anspruch aufrecht, als Herr von allen, die sich zu Ihm bekennen, anerkannt und in ihrem Leben beachtet zu werden. Geben wir durch unser Feedback auf seinen Ruf in die Nachfolge die richtige Antwort?
Zugang zum Reich Gottes – was für ein Pass wird benötigt?
Karl der Große und viele Herrscher und Völker nach ihm (z.T. begleitet von schlimmen Verbrechen bei der Kolonialisierung Südamerikas und Afrikas) sorgten im großen Stil und vielfach mit brutaler Gewalt dafür, dass seine bzw. ihre Untertanen „Christen“ wurden – indem sie zwangsgetauft wurden. Das führt zu der Frage, was die Bibel zum Eingang in das Reich Gottes sagt. Sie zeigt uns dabei zwei Zugangswege mit sehr unterschiedlichem Ergebnis:
- Echter Eingang: Joh 3,3.5: Wirklich „eingehen“ in das Reich Gottes jetzt und besonders später (Mt 7,21; 18,3; 19,23.24; Apg 14,22; 2. Pet 1,11) kann man nur durch die neue Geburt. Man ist dann zugleich in innerer Verbindung mit dem Herrn Jesus als Herrn und Meister (Mt 10,25a; Joh 13,35). Das Reich in diesem Sinn umfasst in dieser Zeit nur echte Christen (Kol 1,13).
- (Nur) äußerlicher Eingang: Mt 13,24-30.24.25.38: Es wird neben dem guten Samen auch Unkraut gesät – im Reich der Himmel befinden sich – widerrechtlich – auch „Schein-Jünger“; vgl. Mt 7,22; diese werden nie das Reich in seiner zukünftigen, herrlichen Form erleben. Das Reich in diesem Sinn umfasst jetzt alle, die sich zum Herrn, zum Christentum, bekennen – durch Taufe, durch Worte (vgl. Apg 8,12.13; Röm 10,9a). Die Taufe ist aber zugleich wichtig und ein öffentliches Bekenntnis zu dem Herrn, den man als Retter angenommen hat und auf dessen Tod man getauft wird (Röm 6,2ff.)
Die Apostel damals und Gläubige heute werden aufgefordert, Menschen zu Jüngern zu machen und sie so in das Reich Gottes zu bringen (vgl. Apg 8,12.13:. Dies geschieht durch Taufen und durch Lehren (Mt 28,19). Auf die Predigt vom Reich Gottes folgt die Taufe der Glaubenden (Apg 8,12.13).
→ Bist du schon getauft und damit auf der Seite des Herrn und so auch in seinem Herrschaftsbereich?
→ Lassen wir uns belehren, um dem Herrn wirklich Jünger zu werden, die Ihm Freude bereiten (Joh 15,8)?
Königreich ohne König – aber mit begeisterten Anhängern
„Kingdom time is training time for reigning time“ – „Die Zeit im Reich Gottes (heute) ist das Training für das (Mit-)Regieren im Reich Gottes (später)“ – so hat jemand einmal die Position von Christen in der Zeit der Verwerfung des Herrn Jesus als König treffend beschrieben. Sind wir dabei, uns jetzt gebrauchen, trainieren zu lassen, um später einmal mit diesem Herrn gemeinsam zu regieren?
Wer so wirklich in das „Reich des Sohnes“ der Liebe des Vaters versetzt worden ist, der möchte diesem Herrn folgen, Ihm sein Leben zur Verfügung stellen. Darum soll es in diesem Heft besonders gehen. Hier daher nur ein paar „Appetitanreger“ für treue Nachfolge:
- Menschenfischer gesucht! (Mk 16,15; Kol 4,4-6): Der Herr möchte jeden von uns gebrauchen, damit durch Lebensstil und Kommunikation Menschen auf den „andern König – Jesus“ (Apg 17,7) als Retter hingewiesen werden. Sind wir dabei – heute?
- Jüngerschaft: Ganz oder gar nicht! (Lk 9,60.62.25.26): Nachfolge ist „radikal“, nur so ist man befähigt für das Reich Gottes; aber Nachfolge um Jesu willen ist zugleich großartig und mit großem Segen verbunden.
- Vergebung praktizieren! (Mt 18,21-35): Gott hat jedem von uns eine Milliardenschuld vergeben – handeln wir gegenüber unseren Mit-Jüngern genauso, statt Streit und Neid zu fördern? Dann sind wir treue Untertanen unseres großen Herrn.
- Mehr als Essen und Trinken! (Röm 14,17): Das Reich Gottes heute sollte auch im Miteinander von Christen durch Gerechtigkeit, Friede und Freude gekennzeichnet sein. Weg daher mit allen Stolpersteinen für andere!
- Mitarbeiter gesucht! (Kol 4,11; 1. Thes 2,12): Gott sucht treue Leute, die als Mitarbeiter für das Reich Gottes bereitstehen. Er hat uns zu diesem Reich berufen, sind wir auch für dieses Reich tätig?! Zuschauer gibt’s genug …
Für das Lesen des Neuen Testaments ist es hilfreich zu beachten, dass das Reich Gottes dort unter zwei verschiedenen Aspekten vorgestellt wird:
- Die Bergpredigt (Mt 5-7) und etliche andere Texte und in den Evangelien geben uns Jüngern Unterricht für diese ganz besondere, gegenwärtige Form des Königreiches. Dieser Unterricht klärt auf, unterweist für treue Jüngerschaft und motiviert zu konsequenter Nachfolge.
- Die kommende, glanzvolle Zeit des Reiches Gottes wird im Neuen Testament öfters benutzt, um uns anzuspornen, unserem Retter auch in der jetzigen, eher schwierigen, oder auch einmal schmachvollen Epoche treu zu dienen (z.B. 1. Thes 2,12; 2. Tim 2,12).
Lassen wir uns begeistern, diesem Herrn in seinem Reich zu dienen – Er ist es wert, und Er wird uns einmal für unsere Treue in diesem Dienst belohnen!
https://www.folgemirnach.de/2003-07-der-herr-jesus-unser-koenig-a2068.html
Re-Start – Der König kommt, bleibt und regiert perfekt
„Dass Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht, sein wird die ganze Welt“ – diesen Liedvers rief ein mutiger Christ bei der Verhaftung Wilhelm Buschs, eines Predigers in der Zeit des Dritten Reiches, in die Menge. Christen dürfen wissen: Unser Herr ist Sieger, Er „muss“ herrschen (1. Kor 15,25), daran geht kein Weg vorbei – Gott sei Dank!
Christen dürfen den Herrn Jesus Christus als denjenigen erwarten, der bald selbst vom Himmel herabkommt, um die Seinen zu sich in den Himmel, zu sich selbst, zu holen (Joh 14,3; 1. Thes 4,16.17).
Doch zugleich dürfen und sollen sie auch die öffentliche Erscheinung des Herrn Jesus „lieben“ (2. Tim 4,8) und sich darauf freuen, dass „Jesus, der Nazaräer“ (Apg 22,8) einmal als „König der Könige“ (Off 17,14) von allen Menschen geehrt werden wird. Dieses Thema ist sehr umfangreich (viele Propheten des Alten Testaments und die Offenbarung geben uns dazu umfangreiches „Material“ an die Hand), auch kann man dazu hilfreiche Literatur zur Hand nehmen. Ein paar „Skizzen“ zeigen jedoch schon, dass dieses Reich wirklich die Krönung und das Zusammenlaufen aller Regierungskonzepte Gottes für diese Welt beinhaltet:
- Christus empfängt das Reich und erscheint mit den Seinen auf der Erde: Dan 7,13.14; Sach 14,4; Off 19,14.
- Christus herrscht 1000 Jahre über Israel und über die ganze Welt: Ps 2; Ps 8; Ps 145; Off 20,4.6; Ps 45 und viele andere Stellen.
- Christen herrschen mit dem Herrn Jesus: 2.Thes 1,10; 2. Tim 2,12; Mt 13,43; Off 21,10.
- Es wird weltweit Frieden sein, auf Basis von Gerechtigkeit (Jes 9,5.6; Sach 9,9.10).
- Das Ende des Reiches: Christus vernichtet die letzten Feinde, richtet alle Ungläubigen vor dem großen weißen Thron und übergibt das Reich Gott, dem Vater (1. Kor 15,24.28; Off 20,7-15).
- Die Ewigkeit: Gott ist alles und in allen (1. Kor 15,28). Im neuen Himmel und auf der neuen Erde wird es nur noch erlöste Menschen geben. Die Gläubigen werden weiterhin segensreich regieren – „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Off 22,5).
Wenn das Reich Gottes einmal so großartig zum Segen für die Menschheit „in Szene gesetzt“ werden wird, sollten wir als Jünger des Meisters dann nicht schon jetzt nach den Grundsätzen dieses Reiches leben – zum Segen für unsere Umgebung und zur Ehre unseres Herrn?
Wandelt würdig des Gottes, der uns zu seinem eigenen Reich berufen hat
(1. Thes 2,12).
„Der Herr wird mich bewahren für sein himmlisches Reich.“
(2. Tim 4,18)
„Da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns Gnade haben, durch die wir Gott wohlgefällig dienen.“
(Heb 12,28)
„So wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.“
(2. Pet 1,11)
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