Grußwort

Das persönliche Grußwort

Kommt Euch das Heft auch „israelisch“ vor? Na ja, da ist was dran. Das hat auch einen Anlass: Vor 60 Jahren wurde der moderne Staat Israel gegründet. Jeder, der sich für die Bibel interessiert, sollte auch Interesse an Gottes auserwähltem Volk, eben an Israel haben. Ist es immer noch Gottes bevorrechtigtes Volk? Oder ist es für immer verworfen? Der Beitrag ab S. 4 geht diesen und anderen Fragen nach.

Gläubige „von heute“ sind Teil der Versammlung (Kirche, Gemeinde) Gottes, die über die Grenzen der Nationalitäten hinaus alle Kinder Gottes auf der ganzen Welt umfasst. Die Versammlung ist nicht Israel (das geht klar aus 1. Korinther 10,32 hervor, wo Paulus die„Juden“,„Griechen“ – nicht-jüdische Nationen sind da gemeint – und die „Versammlung“ unterscheidet). Sie ist auch kein „geistliches Israel“; deshalb können die Vorhersagen, die die Bibel über Israel macht, nicht 1:1 auf die Versammlung übertragen werden. Das hat mindestens zwei Gründe: Erstens ist Israel nicht durch die Versammlung ersetzt worden, sondern Gott wird den „roten Faden“ seiner Beziehung mit seinem irdischen Volk wieder aufnehmen und in der Zukunft weiterspinnen, denn„die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar“ (Röm 11,29). Und zweitens ist die Versammlung als „geistliches Haus“ (1. Pet 2,5) und „himmlisches Volk“ (vgl. Eph 2,6; 1. Kor 15,48) ein „Volk Gottes“ mit ganz anderer Herkunft, Beziehung zu Gott und Zukunft. Und doch können wir nicht nur über, sondern auch von Israel lernen – von Einrichtungen, die Gott diesem Volk gegeben hat und die (im übertragenen Sinne) eine bildliche Bedeutung haben, die uns die Lehre des Neuen Testaments illustriert: Wenn es um den Levitendienst geht, zum Beispiel (S. 26).

Zur zukünftigen Geschichte Gottes mit seinem Volk gehört auch das 1000-jährige Reich, in dem Christus auf der Erde in und von Israel aus herrschen wird. Die Bibelarbeit in diesem Heft über das Reich Gottes (S. 18) weist auch auf diese großartige Zeit hin, aber das Reich Gottes ist weit mehr: Es existiert jetzt schon und wird von dem Auferstandenen und in den Himmel Aufgefahrenen regiert: Jesus Christus. Wer Ihn als seinen Herrn anerkennt, ist in diesem Reich. Das Reich Gottes ist nicht allein ein Thema für die Zukunft der Juden, sondern für die Gegenwart der Jünger. Ein Glied der Versammlung zu sein, ist ein Aspekt unseres Lebens als Gläubige. Bewusst als Jünger im Reich Gottes zu leben, ist ein anderer, und der ist nicht weniger wichtig. Die Bibelarbeit, die Euch nicht alles „vorkaut“, sondern wieder einmal einen Leitfaden für das eigene Bibelstudium anbietet, soll Euch bei Eurem Leben im Reich Gottes helfen. Wir wünschen Euch Gottes Segen dazu!