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For Boys only

Gott mutet uns die Spannungen der erwachenden Sexualität zu, um dadurch reifer zu werden. Der Vers aus Klagelieder 3,27 hat auch hier seine Anwendung: „Es ist gut für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trägt“. Mit Unannehmlichkeiten fertig zu werden, Spannungen zu meistern, gehört zum Reifeprozess des Erwachsenwerdens.

Die Selbstbeherrschung beginnt schon mit den Augen. Hiob hatte mit seinen Augen „einen Bund gemacht“, kein Mädchen begehrlich anzusehen (Hiob 31,1). Das ist in unserer „sexualisierten“ Gesellschaft sicher nicht leicht und erfordert viel seelische Kraft. Diese Kraft hat kein Mann – übrigens auch kein „älterer“ Mann – in sich selbst. Nur wenn wir uns ganz auf unseren Herrn stützen, werden wir siegreich sein. Doch der Einsatz lohnt sich. Diese Selbstbeherrschung muss gelernt werden. Das braucht Zeit und Kraft. Du brauchst letztlich die ganze Teenagerzeit oder auch länger dazu. Du solltest dir in diesem Lernprozess auch nicht die „Abkürzung“ der Selbstbefriedigung erlauben.

 

Selbstbefriedigung – Ausweg oder Sünde?

Selbstbefriedigung ist ein großes Problem für Jugendliche. Das wird kaum jemand bestreiten. Wie muss man diesen Sachverhalt nach der Bibel beurteilen? Ist Selbstbefriedigung Sünde? Der oben erwähnte Grundsatz, dass Sexualität eine Gabe Gottes für die Ehe ist, sollte die Beurteilung sicher leicht machen. Jedes anderweitige „Anwenden“ ist ein abnormer Gebrauch der Sexualität.

Welche Ursachen bringen junge Menschen in dieses Problem? Hier ist einmal die sexuelle Stimulation von außen, die ohne eigenes Tun ausgelöst wird zu nennen (durch Erblicken aufreizend gekleideter Personen des anderen Geschlechts, Reklame etc). Dies ist ein Problem unserer Tage. Wir leben in einer Zeit drastischer Reizüberflutung. Dem kann sich ein Christ kaum entziehen. Wie ist nun ein solcher Fall zu beurteilen? Wir wollen klar sehen: Bis zu dem Zeitpunkt der Stimulation kann man nichts dafür. Natürlich werde ich meine Blicke im Zaum halten müssen, um nicht fahrlässig zu handeln. Aber nun beginnt mein Verantwortungsbereich. Wie reagiere ich? Damit kommen wir zum Kernproblem der Selbstbefriedigung. Ich befriedige meine eigene Begierde, die in mir aufsteigt. Im Prinzip ist das nichts anderes als mein eigenes Ich. Soll ich nun als Christ mein eigenes Ich suchen? Bestimmt nicht! 2. Timotheus 3,2 spricht in tadelnder Weise von selbstsüchtigen Menschen, und Römer 13,14 warnt uns vor der Vorsorge für das Fleisch, seine Begierden zu erfüllen. Daraus wird ganz deutlich, dass die Selbstbefriedigung Sünde ist.

Eine Verschärfung des Problems tritt dann auf, wenn man sich „aktiv“ dieser Reizüberflutung hingibt, durch entsprechende Literatur, pornografische Bilder oder das Vorstellen bestimmter Situationen in der Phantasie. Hier kommt noch hinzu, dass der Auslöser der sexuellen Erregung bereits bei der Person selbst liegt. Daran wird klar, dass eine darauf basierende Selbstbefriedigung Sünde ist. Daher: Meide derartige Situationen und Gedankenspiele! Lass die Finger von solcher Literatur oder sogar Pornos. Du wirst immer unterliegen.

Eine weitere häufige Ursache für dieses Problem ist Müßiggang. Schon David (2. Sam 11) musste erleben, dass Müßiggang mit Gefahren verbunden ist. Bei ihm führte es zu der Sünde des Ehebruchs mit Bathseba. Es ist zu befürchten, dass Zeit, in der junge Menschen nichts zu tun haben, sehr leicht zu einem ähnlichen Angriffspfeil in den Händen des Teufels werden kann, so dass unmoralische, sündige Gedanken im Herzen entstehen können. Nicht von ungefähr warnt daher auch der weise Salomo im Buch der Sprüche vor der Faulheit. Emotionale Empfindungen (wie Enttäuschung, Einsamkeit) können weitere Ursachen von Selbstbefriedigung sein. Auch ein solches Verhalten ist nicht biblisch. Philipper 4,6 sagt uns, dass wir um nichts besorgt sein sollen, sondern beten dürfen. Zweifellos ist das eine bessere, weil göttliche Lösung von Problemen. Gerade weil ich mich durch die Selbstbefriedigung selbst bemitleide, stelle ich wieder mein eigenes Ich in den Mittelpunkt, nicht Christus.

Nachdem deutlich geworden ist, dass wir es mit einem Problem zu tun haben, das in Gottes Augen Sünde ist, stellt sich sicher mancher betroffene junge Mensch die Frage, wie werde ich damit fertig? Dazu gibt es kein Patentrezept, aber auch hier gibt die Bibel uns einige Hilfestellung:

  • Sprüche 4,23: „Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens”. Wenn in deinem Herzen – aufgrund sexueller Stimulation – ungöttliche Gedanken aufkommen: Bekenne und richte sofort, sonst folgt die Vollendung der Tat auf dem Fuß. Nimm als warnendes Beispiel Eva. Sie sah, dass die Frucht gut war, und nahm. Wenn du es siehst, dann sprich sofort mit deinem Herrn darüber – dann wirst du rein bleiben. Beobachte dein Herz kritisch – es kann dich leicht hintergehen und der Schaden ist häufig immens.
  • Fliehe! Wie Joseph vor der Frau Potiphars floh, hilft dir häufig nur ein Fliehen. Manchmal örtlich, aber immer in deinen Gedanken und in deinem Herzen. Nimm solche Dinge nie auf die leichte Schulter, sonst wirst du unterliegen.
  • Jakobus 1,13-15: Begierde – Sünde – Tod. Hieran wird klar: Nicht die Begierde ist Sünde. Aber die Begierde führt zur Sünde. Du kannst nichts dafür, wenn sich ein Vogel auf deinen Kopf setzt. Wenn er aber dort nistet, ist es deine Verantwortung. Wenn du falsche und schlechte Gedanken nicht vertreibst, wirst du sündigen.

 

Ein Lösungsvorschlag

Und wenn die Selbstbefriedigung schon zu einer Sucht geworden ist, wie komme ich davon wieder los? Zunächst einmal durch Bekenntnis. Und zwar in einem „nüchternen“ Zustand. Damit zeige ich dem Herrn, dass ich anerkenne, allein mit diesem Problem nicht fertig zu werden. Praktisch erlebe ich, dass mein Fleisch, die alte Natur, nichts anderes als sündigen kann (Röm 7,25). Zugleich erkenne ich, dass ich als Gläubiger nicht mehr unter der Macht der Sünde stehe (8,2). Ich kann zwar noch sündigen, ich muss es aber nicht mehr, denn ich besitze den Heiligen Geist (8,9). Dieser bewirkt Gottseligkeit in mir, das heißt, ich freue mich darüber, Gott zu gefallen.

Kommt das Verlangen, die Begierde: Jetzt kann ich daran denken, dass ich es nicht mehr tun muss – früher konnte ich gar nicht anders. Gott will sogar, dass ich gerade jetzt Ihm wohlgefällig bin. Ich bitte Ihn um Hilfe und Gnade: Und ich werde der Sucht nicht mehr nachgeben müssen. Ich lebe nicht mehr nach dem Prinzip des Fleisches, sondern ich unterbinde die Aktivität des Körpers (8,13) und werde buchstäblich das neue Leben in mir entdecken, spüren und entfalten. Dann werde ich auf die Knie gehen und Gott danken, dass Er mir geholfen und Kraft gegeben hat, dem Bösen zu widerstehen und Gutes zu tun.

Wir wollen nüchtern bleiben: Wir werden nicht immer Überwinder sein. Aber wir werden uns immer an den Herrn wenden können, damit Er uns hilft. Und wir werden „Vorsorgemaßnahmen“ ergreifen. Wir werden uns von gefährlichen Orten fernhalten. Wir werden keine unmoralische Literatur kaufen oder lesen oder uns in ihre Nähe wagen. Wir werden in einsamen Momenten zu unseren Eltern oder zu Gläubigen gehen. Schließlich werden wir immer um Bewahrung vor der Selbstbefriedigung bitten. Wenn wir dies tun und wenn notwendig, fliehen, hilft uns der Herr. Lasst uns bedenken, dass unser Körper der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in uns wohnt (1. Kor 6,19). Das gibt unserem Körper eine Würde, die wir nicht durch falsche Taten vernichten wollen. Wir besitzen einen Herrn im Himmel, der sich für uns verwendet und den wir immer in Anspruch nehmen dürfen. Er ist immer für dich da! Lasst uns daher zu Ihm beten, dann werden wir Hilfe bekommen.

Und nach jedem Umfallen darfst du wieder aufstehen und einen Neuanfang machen. Diese Zeit der Selbstbeherrschung und des Wartens gehört dazu, die Sexualität als Gabe an den (zukünftigen) Partner vorzubereiten.