Joseph vertraute auf Gott

Betrübt euch nicht .. .., dass ihr mich hierher verkauft habt, denn ... Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Uberrest zu setzen auf Erden und am Leben zu erhalten für eine große Errettung. Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott" (1. Mo 45,5-8).

Das beispielhafte Leben Josephs ist ein ausgezeichnetes Vorbild für jeden Gläubi-gen, dem nachzueifern sich lohnt. Betrachte seinen standhaften Glauben. An keiner Stelle lesen wir, dass er sich beklagte oder in seinem Glauben wankte, sogar dann nicht, als seine Brüder ihn verrieten, Potiphars Frau ihn lügnerisch einer versuchten Vergewaltigung beschuldigte Potiphar ihn ins Gefängnis warf und jene Mitgefangenen, denen er geholfen hatte, ihn vergaßen.

Was war das Geheimnis dieser unerschütterlichen Treue Josephs? Es war sein fragloses Verstehen und Annehmen der Vorsehung Gottes. Als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab, sagte er ihnen: „Nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott." Jahre später sagte er zu seinen Brüdern: „Ihr zwar, ihr hattet Böses wider mich im Sinn; Gott aber hatte im Sinn, es gut zu machen" (1. Mo 50,20). Joseph wusste, dass alles, was ihm widerfuhr, sogar all das entsetzliche Unrecht, in den souveränen Plänen und Absichten Gottes enthalten war und schließlich zum Guten mitwirkte. Nicht von Gott ging das Böse aus, das gegen ihn unternommen wurde, aber Joseph wusste, dass Gott über alles die Kontrolle behielt und sogar durch das Böse sein Vorhaben ausführte, in völliger Übereinstimmung mit den Zielen seiner Vorsehung.

Joseph glaubte der Wahrheit von Römer 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken." Wir sagen allzu oft, dass Gott unsere Umstände in der Hand hat, aber glauben wir es auch wirklich? Wenn wir davon überzeugt wären, würden wir unser Leben so annehmen, wie es kommt, ohne zu kla-gen. Wie standhaft sind unser Glaube und unser Vertrauen in Gottes Vorsehung? Können wir uns mit Joseph vergleichen?

Wir sagen allzu oft, dass Gott unsere Umstände in der Hand hat, aber glauben wir es auch wirklich?

(aus: The Lord is near, 23. November 1999)