Feinde
Israel – ein gehasstes Volk
Israel – ein kleines Land mit einer großen Bedeutung in der Geschichte der Menschheit. Kein anderes Volk der Erde hat so tiefe Wurzeln in Gottes Heilsgeschichte und ist zugleich so sehr gehasst und verfolgt wie dieses Volk.
Warum ist das so? Die Bibel zeigt uns, dass Gott Israel als sein besonderes Volk erwählt hat, um durch dieses Volk einmal alle Völker zu segnen (1. Mo 18,18). Das wird im tausendjährigen Reich so sein. Doch gerade diese göttliche Berufung macht Israel zum Ziel des Teufels und der Welt. Das ist die tiefste Ursache für den Hass gegen dieses Volk1.
Wir werfen unter diesem Aspekt einen kurzen Blick auf die Geschichte Israels – von den Tagen Abrahams bis zu dem Zeitpunkt, wo Gott seine Zusagen an sein Volk erfüllen wird.
Israel in Ägypten
Gott hatte Abraham berufen und ihm gesagt, dass Er aus ihm ein großes Volk machen wird, durch das einmal die Welt gesegnet wird (1. Mo 12,3). Doch bis zu diesem Zeitpunkt sollte es noch lange dauern. Die Nachkommen Abraham befanden sich sehr bald in der Knechtschaft Ägyptens und wurden dort gehasst und unterdrückt.
Die Gewaltherrschaft Pharaos war grausam, doch Gott erhörte das Schreien seines Volkes. In der Befreiung durch Mose zeigte sich Gottes Hand: „Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft“ (2. Mo 20,2). Israel lernte, dass Gott treu ist – selbst inmitten größter Prüfungen.
Israel im Land
Nach 40 Jahren in der Wüste führte Josua das Volk in das Land, das Gott versprochen hatte. Doch immer wieder verweigerte das Volk den Gehorsam und diente fremden Göttern. Als Folge gerieten die Israeliten immer wieder unter die Herrschaft fremder Mächte. In der Zeit der Richter und Könige erlebte Israel sowohl Höhen – z.B. die Herrschaft Davids und Salomos – als auch Tiefen, etwa den Götzendienst, der letztlich zur Teilung des Reiches führte.
Die Babylonische Gefangenschaft und Rückkehr
Die Warnungen der Propheten wurden wahr: Das Nordreich (die zehn Stämme) fiel an Assyrien, und das Südreich (Juda und Benjamin) wurde nach Babylon verschleppt. Doch selbst inmitten des Gerichts versprach Gott, dass Er das Volk nicht komplett aufgeben würde. Die Rückkehr unter Esra und Nehemia war ein Zeichen der Gnade Gottes – dennoch blieb Israel schwach und stand weiter unter fremder Herrschaft, die das Volk oft sehr bedrängte.
Die Zeit der Römer
Als die Römer zur Zeitenwende das Land Israel beherrschten, war die Sehnsucht nach einem Erlöser groß. Doch der Messias, Jesus Christus, kam anders, als viele es erwartet hatten. Und Er wurde abgelehnt (Joh 1,11). Sie kreuzigten Ihn und riefen: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder“ (Mt 27,25). Das sollte sich bitter rächen.
Die Zerstreuung der Juden
Im Jahr 70 n. Chr. wurde Jerusalem von den Römern zerstört, und das jüdische Volk wurde in alle Welt zerstreut. Genau davor hatte Gott sein Volk gewarnt (vgl. 5. Mo 28,64). Dennoch sorgte Gott dafür, dass die Juden nie komplett aufhörten zu existieren. Aber es war eine schwierige Zeit – geprägt von größtem Leid: Verfolgungen, Pogrome, Ausweisungen und Diffamierungen begleiteten das jüdische Volk. Der Holocaust bildet den traurigen Höhepunkt. Millionen von Juden wurden unter der Nazi-Herrschaft ermordet.
Rückkehr und erneute Staatsgründung
Nach Jahrhunderten der Zerstreuung begann im 19. Jahrhundert die Zionistische Bewegung. Viele Juden kehrten in das Land ihrer Väter zurück. Diese Rückkehr erfüllte in einem gewissen Sinn Voraussagen wie z.B. die in Hesekiel 37, wo die Totengebeine wieder lebendig werden. Dahinter erkennen wir die Hand Gottes.
1948 entstand – trotz großem Widerstand in der arabischen Welt – seit fast 2000 Jahren wieder ein jüdischer Staat. Doch die Feindschaft der Welt blieb bestehen. Die Kriege gegen Israel und der internationale Druck zeigen, dass Israel weiterhin Ziel von Hass und Feindschaft bleibt. Ein militärischer Konflikt folgt dem anderen, so z.B. der Unabhängigkeitskrieg (1948-1949) der Sechstagekrieg (1967), der Jom-Kippur-Krieg (1973), die beiden Libanonkriege (1982; 2006), sowie diverse Auseinandersetzungen mit Hamas und Hisbollah (2008-2025).
Die Ideologie „From the River to the Sea“2 zeigt den Hass vieler Nachbarn Israels und den Wunsch, Israel vollständig zu zerstören. Gott hatte auch das vorausgesagt: „Deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt. Gegen dein Volk entwerfen sie listige Pläne und beraten sich gegen deine Geborgenen. Sie sprechen: Kommt und lasst uns sie vertilgen, damit sie keine Nation mehr seien, damit nicht mehr gedacht werde des Namens Israels“ (Ps 83,3-5).
Zum Teil erfüllt sich dieser Hass der Feinde vor unseren Augen, endgültig wird es sich in der Zeit der großen Drangsal erfüllen, die diesem Volk noch bevorsteht.
Die große Drangsal und Israels Umkehr
Die Bibel prophezeit eine Zeit größter Bedrängnis für Israel in der Zukunft. Sie wird den „Tag des Herrn“ (das tausendjährige Reich) einleiten (z.B. Zeph 1,15). Dann wird Israel einen Hass und eine Feindschaft erleben, die alles Bisherige bei weitem übertrifft. Der Herr Jesus sagt selbst: „Wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch errettet werden“ (Mt 24,22). Am Ende wird der Herr eingreifen und das Volk wird zu Ihm umkehren. „Sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben“ (Sach 12,10).
Gog und Magog
Doch selbst das 1000-jährige Reich wird dem Hass gegen Israel kein Ende machen. Zu Beginn dieses Reiches – wenn das Volk bereits in Sicherheit (in offenen Städten wohnt) wird es eine Invasion feindlicher Mächte aus dem hohen Norden geben (vermutlich aus Russland und /oder anderen Ländern im Norden Israels). Es wird ein Kampf gegen „mein Volk Israel“ sein. Hesekiel 38 und 39 beschreiben diesen Angriff, dem Gott selbst ein Ende machen wird.
Und damit hört der Hass gegen Israel noch nicht auf. Am Ende des 1000-jährigen Reiches – wenn der Teufel wieder losgelassen ist – wird es noch einen finalen Angriff gegen Jerusalem geben. Davon berichtet Offenbarung 20,7-10. Es wird jedoch zu keiner Kampfhandlung mehr kommen, denn Gott wird die Feinde durch Feuer vom Himmel vernichten.
Fazit
Feindschaft und Hass gegen Israel sind nicht nur menschlich erklärbar, sondern haben eine geistliche Dimension: Israel ist der Schlüssel zu Gottes Plan, und Satan versucht, dieses Volk zu vernichten, um auf diese Weise die Herrschaft des Messias (und sein eigenes Gericht) zu verhindern. Es wird ihm nicht gelingen. Am Ende wird unser Herr auf der Erde regieren und „ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel“ sein (Lk 2,32). Es wird eine Zeit von Frieden und Gerechtigkeit sein, in der es keinen Hass mehr gegen Gottes Volk geben wird. Alle Zusagen an Israel werden erfüllt werden.
[1] Ein weiterer Grund liegt darin, dass Gott sein Volk für seinen Ungehorsam und seine Rebellion gegen ihn straft. Gott hat vorausgesagt, dass die Nationen sein Volk drangsalieren würden, falls sie Ihm den Gehorsam verweigern (z.B. 4. Mo 33,55).
[2] „From the River to the Sea“ wird oft im Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts verwendet und bezieht sich auf das geografische Gebiet zwischen dem Jordanfluss und dem Mittelmeer. Die Bedeutung und Interpretation dieser Parole kann stark variieren, je nach Perspektive. Für einige wird er als Ausdruck des Wunsches nach einem palästinensischen Staat in diesem Gebiet verstanden, während andere ihn als Bedrohung für die Existenz Israels sehen.
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