Nachgedacht

Den ganzen Tag

Neulich hörte ich von einer Schwester, was sie mit den vier Himmelsrichtungen auf dem Kompaß verbindet. So wie im Osten die Sonne aufgeht, sollten wir uns am Morgen für den Herrn öffnen. Im Süden steht die Sonne am Mittag, auch zu dieser Tageszeit dürfen wir uns seiner Nähe und Führung ganz bewußt sein. Wenn die Sonne am Abend im Westen untergeht, können wir dem Herrn für seine Durchhilfe danken und uns Ihm für die Nacht anbefehlen. Im Norden steht die Sonne nie, so wie die Nacht finster ist. Dennoch ist Er auch dann bei uns, denn Finsternis ist vor Ihm nie dunkel (Ps 139, 12).

Den ganzen Tag auf den Herrn zu harren bedeutet, am Morgen in der Stille vor Ihm zu sein und sich auch tagsüber ständig Ihm anzubefehlen. Wenn wir mit unserer täglichen Arbeit beschäftigt sind, will Er bei uns sein und unser Tun und Wirken gestalten. ,Bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich schon geneigt", so baten die Jünger den Herrn, als sie in Emmaus ankamen (Luk 24,29). Er blieb, Er erhörte diese Bitte sofort.

David, der dieses Psalmwort geschrieben hatte, wußte etwas davon, was die Leitung Gottes in seinem Leben bewirkte, so daß er den ganzen Tag auf Ihn harrte. In Psalm 4, 8 spricht er auch von der Nacht: „In Frieden werde ich sowohl mich niederlegen als auch schlafen; denn du, HERR, allein lässest mich in Sicherheit wohnen.

Vielleicht erinnern uns die vier Himmelsrichtungen auf dem Kompaß künftig auch daran, daß wir den ganzen Tag auf Ihn harren dürfen.