Fragen und Antworten

Frage: Prediger 2,2: „Ich sprach zum Lachen: Du bist toll! und zur Freude: Was schaffst du?" Ich verstehe diesen Vers nicht, denn Gott wird doch nichts dagegen haben, daß wir uns mal kaputtlachen und an den schönen Dingen Freude finden?!

Chr. Geier, Leipzig

Antwort: Der Prediger beschreibt die Dinge, wie sie auf der Erde sind. Das geht schon deutlich aus Kapitel 1,3 hervor: ,...unter der Sonne" (27 x kommt dieser Ausdruck in diesem kleinen Buch vor). Der Prediger, ohne Zweifel der König Salomo selbst, war ein überaus weiser Mann. Er ist den Dingen, wie er sie vorfand in der Schöpfung, auf den Grund gegangen. In Kapitel 2 beschreibt er, wie er sich den irdischen Freuden völlig zugewandt hat, und seine letzte Schlußfolgerung ist: Freude an irdischen Dingen gibt letztlich keine bleibende Befriedigung. Auf diesem Hintergrund verstehen wir dann, warum Salomo sich in diesem Vers negativ über das Lachen äußert. Lachen ist letztlich toll, d.h. unsinnig, weil es keine bleibende Befriedigung gibt. Die Freude an irdischen Dingen schafft keine bleibenden Werte. Das Besondere an diesem Buch ist natürlich, daß der Prediger Freude sucht ohne Gott.

Natürlich gibt es viele Stellen in Gottes Wort, wo der hohe Wert wahrer Freude zum Ausdruck kommt. Dazu wieder einige Stellen aus dem Alten und dem Neuen Testament: „Und betrübet euch nicht, denn die Freude an dem HERRN ist cure Stärke" (Nehemia 8,10) und: „Freuet euch in dem Herrn allezeit! wiederum will ich sagen: Freuet euch!" (Philipper 4,4). Man hat den Philipperbrief übrigens den Brief der Freude genannt, weil das Wort Freude 14 x in diesem Brief vorkommt. Und der Herr Jesus hat an dem letzten Abend, bevor Er gekreuzigt wurde, zweimal über „meine Freude" (Joh 15,11; 17,13) und dreimal über „eure Freude" (Joh 15,11; 16, 22.24) gesprochen. In Galater 5,22 wird die Freude sogar als ein Teil der Frucht des Geistes gesehen. Ein Gläubiger, in dem der Geist Gottes wirken kann, wird daher auch immer eine tiefe innere Freude haben.

Wohlgemerkt: Der Unterschied liegt darin, daß man sich freuen kann ohne Gott, doch diese Freude gibt keine wirkliche Befriedigung. Und es gibt Freude mit Gott. Diese Freude wirkt mit zur Ehre unseres Herrn.