Editorial

Kulturschock für Athen

Das Evangelium im 21. Jahrhundert zu verbreiten ist eine Herausforderung, für die jeder von uns geistliche Kraft und zugleich geistliches Geschick benötigt. Zwei Zitate aus der vorzüglichen Auslegungsreihe von Christian Briem über die Apostelgeschichte fielen mir dazu ins Auge.

„Wie demütigend muss es für die stolzen Athener sein – die sich seit Jahrhunderten ihrer Kultur und Bildung rühmten –, nun zu erfahren, dass es in den Augen Gottes „Zeiten der Unwissenheit“ waren!“

Im Vergleich zur Bibel und der dort offenbarten Wahrheit verblassen alle noch so klug durchdachte Denkgebäude. So ist auch heute die Botschaft der Bibel zuweilen eine Art Kulturschock für unsere Zeitgenossen – manche (viele?) reagieren ähnlich herablassend wie damals die Athener.

Vielleicht reibt sich auch daher der eine oder andere von euch etwas verwundert die Augen, dass die aktuelle Ausgabe von Folge mir nach sich mit dem Philosophen Kant und dem Thema „Kultur“ beschäftigt?

Zur Beruhigung: Auch diese Artikel sind bibelorientiert und sollen helfen, Geistesströmungen richtig einzuordnen und ein bewusstes Leben mit dem Herrn zu führen – in einer Umgebung, die bestimmte Kennzeichen hat, die zu beachten sind.

 

Weltliche Literatur im evangelistischen Einsatz nutzen?

„Paulus scheute sich nicht, griechische Philosophen zu zitieren, um Griechen zu gewinnen“.

Zur Sensibilisierung: Um Menschen für den Herrn zu gewinnen, ist es wichtig zu sehen, wie unsere Mitmenschen denken, handeln, fühlen. Manches ist z.B. „typisch deutsch“ oder „echt bayrisch“, damit kann man leben und darauf kann man eingehen. Wie Paulus damals wollen wir unsere Mitmenschen dort abholen, wo sie sich befinden. „Ein festes Herz“ ist dabei eine Top-Voraussetzung, um in der rechten inneren Verfassung dann das „Evangelium in der Nussschale“ weiterzugeben (siehe S. 16).  Lies daher am besten alle Artikel in diesem Heft :-).

Viel Freude und Segen beim Lesen des Heftes – und eine gute Sommerzeit