Die Kleinen der Erde

Die Kleinen der Erde

Wer will heute noch klein sein? Wohl niemand! Im Gegenteil – das Motto lautet: „je größer – desto besser!“ Das hatten auch die Jünger einmal gedacht (vgl. Markus 9,33-37). Aber der Herr Jesus belehrt sie eines Besseren.

Also doch klein sein? Paulus erklärt den Korinthern, dass Gott nicht die Starken und die Klugen auserwählt hat, sondern die Schwachen und Verachteten – die Kleinen eben. Ist es also gar nicht so wichtig, zu den „Großen“ zu gehören? Nein – eben nicht. Im Gegenteil: Je „größer“, desto schwieriger ist es, zu dem Herrn Jesus zu kommen (vgl. Lukas 18,24). Und der Wunsch nach Größe auf der Erde ist überhaupt nicht förderlich für die Nachfolge hinter dem Herrn Jesus her (z.B. 3. Joh 9).

Groß sein! – oder klein?

Sicher – manchmal ist es schwer, belächelt und „nicht für voll genommen“ zu werden, nur weil man sich auf die Seite des Herrn Jesus gestellt hat. Es ist nicht einfach, zu den „Kleinen“ gezählt zu werden. Aber – die Kleinen auf der Erde sind die Großen im Himmel. Sie sind für Gott sehr wertvoll!

Die Kleinen der Erde

Agur beschreibt in Sprüche 30 vier Vertreter der „Kleinen der Erde“ – die Ameisen, die Klippdachse, die Heuschrecken und die Eidechsen. Diese Kleinen, die oft gar nicht beachtet werden, haben alle eine Besonderheit. Beim ersten Hinsehen hält man sie für unbedeutend. Aber dann stellt man fest, dass da doch eine gewisse „Größe“ ist, die uns staunen lässt. Sie sind vom Schöpfer mit „Weisheit wohl versehen“ worden. Von diesen vier Tieren können wir Christen viel lernen. Wenn man uns manchmal für klein und verächtlich hält – entdeckt man bei genauerem Hinsehen auch etwas von der Weisheit, die unser himmlischer Vater uns geschenkt hat?

Die Ameisen

Die Ameisen sind zwar ein kleines Volk, aber sie sammeln im Sommer Nahrung für den Winter. Dazu gehört Fleiß: Im Sommer muss mehr gesammelt werden, als gerade nötig ist. Und es gehört Selbstdisziplin dazu: Die Vorräte müssen richtig verwaltet werden.

Wie ist es mit uns? Erkennt man bei genauerem Hinsehen, dass wir auch Nahrung sammeln – Nahrung für den inneren Menschen, das neue Leben in uns? Diese Nahrung muss mit Fleiß gesammelt werden. Und wenn die guten Tage – der Sommer – fleißig ausgenutzt werden zum Sammeln der Nahrung, dann ist Vorrat da auch für schwierige Tage – für den kalten Winter.

Und was ist die Nahrung für den inneren Menschen? Es ist der Herr Jesus, der sich selbst in Johannes 6 als das Brot vom Himmel vorstellt. Wenn wir von Ihm lesen und über Ihn nachdenken, sammeln wir Nahrung für unser neues Leben!

Die Klippdachse

Obwohl sie klein und nicht kräftig sind, bauen die Klippdachse ihr Haus auf den Felsen. Worauf baust du dein Lebenshaus? Der Herr Jesus selbst ist der Fels und Er vergleicht den, der seine Worte hört und tut, mit einem Mann, der sein Haus auf den Felsen baut (Mt 7,24).

Die Ameisen haben uns vorgemacht, Nahrung zu sammeln. Das tun wir im übertragenen Sinn, indem wir die Bibel – das Wort Gottes – lesen. Wenn wir dieses Wort dann auch in unserem praktischen Leben umsetzen und es tun, haben wir die Lektion von den Klippdachsen verstanden. Wir bauen dann unser Lebenshaus auf den Felsen! Das gibt uns Halt bei manchem Sturm und Regen.

Die Heuschrecken

Auch die Heuschrecken sind nur klein – aber sie können gewaltige Dinge bewirken. Bei den Plagen über Ägypten haben die Heuschrecken auf das Wort Gottes hin alles Kraut des Landes abgefressen – nichts Grünes blieb übrig. Gehorsam der Stimme des Schöpfers taten sie das, wozu Er sie gerufen hatte. Agur berichtet uns, dass diese Heuschrecken – obwohl sie keinen König haben – in geordneten Scharen ausziehen. Wie ist es bei uns? Auch wir haben scheinbar keinen „König“ – keinen Führer. Jedenfalls ist unser Führer nicht direkt sichtbar für unsere Umgebung. Aber der Heilige Geist, der in uns wohnt, möchte die Führung in unserem Leben übernehmen. Wenn wir seiner Führung und Leitung folgen, werden es geordnete Wege sein, auf denen wir gehen. Das wird auch unsere Umgebung bemerken! Ehrlichkeit im Umgang mit den Mitschülern, Lehrern und Kollegen gehört genauso dazu wie das Fernbleiben von Partys, die die Kennzeichen aus 1. Petrus 4,3 tragen. Vielleicht ist das ein Anlass für Verachtung – aber es macht uns glücklich, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören und so dem Herrn Jesus nachzufolgen.

Die Heuschrecken zeigen uns noch eine weitere wichtige Sache. Sie ziehen geordnet aus – Heuschrecke neben Heuschrecke. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass der Heilige Geist auch bewirken möchte, dass du mit anderen Christen Seite an Seite einen geordneten Weg gehst? Streit unter Christen passt gar nicht zu diesem Bild von den Heuschrecken. Auf dem Weg, den Gott die Heuschrecken schickte, ziehen sie geordnet aus. So dürfen auch wir – auf dem Weg, den Gott uns in der Bibel zeigt – in Ordnung und gegenseitiger Liebe als Christen miteinander gehen. Was wäre das für ein Zeugnis von der Weisheit Gottes in unserer Umgebung!

Die Eidechsen

Obwohl man sie mit der Hand fangen kann, bewegen sich die Eidechsen doch in den Palästen der Könige. So klein und schwach die Christen auch für die Menschen dieser Welt scheinen – sie dürfen sich doch im Palast des größten Königs aufhalten. Sie dürfen zu Gott kommen – mit ihren Bitten und Problemen, aber auch einfach, um mit Ihm Gemeinschaft zu haben. Und um im „Palast des Königs“ immer wieder neue schöne Dinge zu entdecken.

Hast du schon einmal so in der Bibel gelesen? Hast du Gott schon einmal gebeten, dir in der Bibel etwas von dem Herrn Jesus zu zeigen, was dich froh und glücklich macht? Wenn du das erlebst, wird es dich immer weniger stören, hier auf der Erde zu den Kleinen zu gehören!