Schöpfung
Die Botschaft der Sternbilder
Schon seit Jahrtausenden sind Menschen von den Sternen fasziniert, die nachts am Himmel zu sehen sind. Einige Sterne sind so angeordnet, dass man darin ein Bild erkennen kann. Vier Sternbilder werden auch in der Bibel erwähnt – sie geben uns Impulse zum Glauben an den großen Schöpfer!
Sternbilder sind dadurch entstanden, dass einzelne Sterne gedanklich mit Linien verbunden wurden. In der Bibel werden folgende Sternbilder1 erwähnt:
- Der Orion (Hiob 9,9, 38,31; Amos 5,8). Dieses Sternbild soll einen Jäger darstellen. Dazu gehören drei auffällige Sterne, die den Gürtel bilden, sowie zwei Schultersterne und zwei Fußsterne. Einige lichtschwächere Himmelskörper runden das Sternbild ab.
- Das Siebengestirn (Hiob 9,9, 38,31; Amos 5,8). Das Siebengestirn (Plejaden) ist ein Sternhaufen, der eine riesige Anzahl von Sternen umfasst. Davon sind meistens sieben Sterne mit bloßem Auge gut zu erkennen.
- Der Große Bär (Hiob 9,9; 38,32). Die hellsten Sterne dieses riesigen Sternbilds machen den bekannten Großen Wagen aus. Der Große Bär wird von kleineren Sternbildern umschlossen, die in Hiob 38 als seine „Kinder“ bezeichnet werden.
- Die Sternbilder des Tierkreises (Hiob 38,32). Darunter versteht man heute folgende Sternbilder: Steinbock, Wassermann, Fische, Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze.
Sehen wir uns die Bibelstellen näher an, in denen Sternbilder genannt werden – wir werden sicher etwas davon lernen.
Sich nicht gegen Gott auflehnen
„Er ist weisen Herzens und stark an Kraft: Wer hat sich gegen ihn verhärtet und ist unversehrt geblieben? … der den Großen Bären gemacht hat, den Orion und das Siebengestirn und die Kammern des Südens [den südlichen Sternenhimmel]; der Großes tut, dass es nicht zu erforschen ist, und Wundertaten, dass sie nicht zu zählen sind“
Hiob 9,4.9.10
Diese Worte Hiobs machen klar, dass niemand ungestraft gegen Gott aufsässig werden kann. Wer wird es wagen, diesem weisen und starken Gott die Stirn zu bieten? Was vermag ein Staubgeborener gegen den ewigen Gott auszurichten, der das Sternbild des Großen Bären gemacht hat, in dem sich Sterne befinden, die größer als die Sonne sind? Der Apostel Paulus fragt „Wer bist du denn, o Mensch, der du das Wort nimmst gegen Gott?“ (Röm 9,20). Darum wollen wir vorsichtig sein, wie wir über und zu Gott reden.
Obwohl Hiob sehr wahre Worte über die Größe Gottes ausspricht, zeigt er in der hitzigen Debatte mit seinen Freunden, dass er doch nicht völlig von der Gerechtigkeit und Weisheit Gottes überzeugt ist – er hadert immer wieder mit Gott. Der Allmächtige erteilt ihm darum noch einige wichtige Lektionen über sich selbst (Hiob 38-40).
Sich von Gott belehren lassen
„Kannst du das Gebinde des Siebengestirns knüpfen oder die Fesseln des Orion lösen? Kannst du die Bilder des Tierkreises hervortreten lassen und den Großen Bären leiten samt seinen Kindern?“
Hiob 38,31.322
Als Gott im Sturm zu Hiob redet, stellt Er ihm über siebzig Fragen. Durch diese Fragen macht Gott deutlich, dass Er dem selbstbewussten Hiob an Macht und Weisheit weit überlegen ist. So kann Hiob zwar Sterne beobachten, aber Er kann nichts tun, was diese Lichtjahre3 entfernten Himmelskörper irgendwie beeinflussen könnte. Gott dagegen hat die vollkommene Kontrolle darüber.
Das ganze Universum ist das Werk der Finger Gottes (Ps 8,4.5). Das sollte uns klein in unseren Augen werden lassen. Wir schwingen uns nicht auf, um die Wege Gottes zu kritisieren, sondern wir wollen uns von Ihm belehren lassen. Hiob reagiert auf die Fragen und Appelle Gottes beeindruckt: „Hiob antwortete dem Herrn und sprach: Siehe, zu gering bin ich, was soll ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe ich geredet, und ich will nicht mehr antworten, und zweimal, und ich will es nicht mehr tun (Hiob 40,3-5).“ Und: „Hiob antwortete dem Herrn und sprach: Ich weiß, dass du alles vermagst und kein Vorhaben dir verwehrt werden kann ... Höre doch, und ich will reden; ich will dich fragen, und du belehre mich!“ (Hiob 42,1.2.4).
Den großen Gott suchen
„Sucht den, der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat und den Todesschatten in Morgen verwandelt und den Tag zur Nacht verfinstert, der die Wasser des Meeres ruft und sie über die Fläche der Erde ausgießt“
Amos 5,8
In Amos 5 finden wir eine Ansprache an das Haus Israel. Dreimal werden die Zuhörer in diesem bemerkenswerten Kapitel dazu aufgefordert, Gott zu suchen. Ihn zu suchen bedeutet Leben und bewahrt vor Gericht und Tod (V. 4.6). Während die Götter nichts können, verfügt Gott über große Macht: Er kontrolliert den Sonnenauf- und -untergang, Er beherrscht den Wasserkreislauf und Er ist der Schöpfer des Siebengestirns und des Orion. Es lohnt sich, diesen großen Gott zu suchen (V. 8)!
Machen wir es uns genug bewusst, dass wir Gott 24/7 kontaktieren können und dass Er willig und fähig ist, sich um Alltagsprobleme zu kümmern? Der Gott, der den Stern Beteigeuze im Sternbild Orion gemacht und ihm die zehntausendfache Strahlkraft der Sonne gegeben hat – sollte für diesen Gott irgendetwas in unserem Leben zu schwierig sein? Das ist undenkbar. Deswegen wollen wir auf seine Aufforderung „Sucht mein Angesicht“ dankbar und erwartungsvoll antworten: „Dein Angesicht, Herr, suche ich“ (Ps 27,8).
Glaube – nicht Aberglaube
Das Volk Israel wurde im Gesetz Moses gewarnt, Himmelskörper zu verehren (5. Mo 4,19). Aber die Israeliten hielten sich nicht daran und beteten, wie viele aus den Nationen, zu den Sternen und schrieben ihnen schicksalsgebende Macht zu (Jer 8,2; Jes 47,13). Obwohl unsere Mitmenschen heute kaum zu Sternen beten werden, ist der Aberglaube rund um die Sternzeichen erstaunlich weit verbreitet. Nicht wenige lassen sich in ihren Entscheidungen davon beeinflussen, welches Sternbild des Tierkreises am Tag ihrer Geburt am Firmament besonders gut zu sehen war.
Doch die Sterne und die Sternbilder sollen nicht zum Aberglauben führen, sondern unseren Glauben an den großen Gott stärken und uns dahin bringen, Ihn staunend anzubeten. „Alle Götter der Völker sind Nichtigkeiten, aber der Herr hat die Himmel gemacht. Majestät und Pracht sind vor seinem Angesicht, Stärke und Herrlichkeit in seinem Heiligtum. Gebt dem Herrn, ihr Völkerstämme, gebt dem Herrn Herrlichkeit und Stärke!“ (Ps 96,5-7).
[1] Da im Lauf der Zeit immer wieder neue Sternbilder ersonnen wurden, legte im Jahr 1922 die Internationale Astronomische Union die Anzahl der Sternbilder fest: Es sind 88 Sternbilder, die von der Erde aus zu sehen sind.
[2] Es ist bemerkenswert, dass das Siebengestirn als etwas bezeichnet wird, das geknüpft wurde. Tatsächlich hängen die Sterne dieses Sternbilds von der Gravitation her zusammen. Der Orion hingegen wird mit einer gelösten Fessel in Verbindung gebracht – die Sterne dieses Sternbildes driften auseinander. Gottes Wort ist auch an dieser Stelle absolut präzise!
[3] Ein Lichtjahr sind 9,46 Billionen Kilometer, also 9.460.000.000.000 km.
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