Sonnenblumen

Wer kennt nicht das erfrischende Bild, wenn man aus dem fahrenden Zug oder vom Auto aus ein Sonnenblumenfeld sieht, auf dem die Pflanzen gerade in voller Blüte stehen? Hell leuchtendes Gelb mit schwarzem Zentrum, und das tausendfach. Es ist einfach ein toller Anblick. Dabei ist mir aufgefallen, daß die Sonnenblumen ihre Köpfe immer gegen die Sonne halten. Daher auch ihr Name.

Ich liebe diese Pflanzen, weil sie so einen guten Vergleich mit lebendigen Christen abgeben:

  • Auch diese sind himmlisch ausgerichtet: „Unser Bürgertum ist in den Himmeln" (Phil 3,20).
  • Wir empfangen von unserem himmlischen Herrn Wärme und Licht - „Denn der HERR, Gott, ist Sonne und Schild" (Ps 84,11).
  • Ein ganzes Feld voller Sonnenblumen zeigt eindrücklich, welches Bild Menschen um uns her vom Volk Gottes haben können, wenn wir eine funktionierende Beziehung zum Herrn haben!

Bestimmt gibt es noch andere Parallelen, aber jetzt laß mich von einem anderen Feld erzählen: In der Nähe von Heidelberg gibt es auf einem Höhenzug auch verschiedene Äcker. Einer davon ist bepflanzt mit Son-nenblumen. Doch was mußte man eines Tages sehen? Alle Blumen waren schwarz geworden und ließen ihre Köpfe hängen - was machte das für einen trostlosen Eindruck! Jeden Tag beim Vorbeifahren wurde ich traurig wegen dieses deprimierenden Anblicks. Der Vergleich ergibt sich von selbst. Nach Zeiten der christlichen Lebensfreude, der Ausstrahlung auf unsere Umgebung können Zeiten kommen, wo nach außen hin gar nichts mehr von unserer Hauptaufgabe zu sehen ist. Du und ich, wir müssen uns wieder neu fragen, woran das liegt. Hängt es damit zusammen, daß unsere Blickrichtung nicht mehr nach oben geht?

Nun wäre es unfair, dieses Bild so negativ zu beenden. Vor einigen Jahren sah ich in der Nähe von Gransee auch so ein Feld voller schwarzer Sonnenblumen. Aber halt, mittendrin leuchtete eine einzelne ganz gelb heraus. Natürlich hielt ich an, um dieses Bild zu fotografieren, denn es hatte für mich eine deutliche Botschaft: Wenn es auch ringsumher dunkel aussieht, wenn es Probleme und kraftlose Zeiten gibt, wenn Mitchristen scheinbar versagen (Aber Vorsicht bei der Beurteilung anderer, denn Du weißt ja: Wenn ein Finger auf den anderen zeigt, dann zeigen drei Finger auf mich selbst!), dann bleibt immer noch die Botschaft des Herrn mit dem „Du aber..." (und jetzt ergänze ich mal): leuchte, strahle, zeuge, lebe mit Gott, bete, hilf, lerne, gib weiter... - und das unabhängig vom Verhalten anderer.

Christentum ist immer auch eine ganz persönliche Angelegenheit. Wir alle wollen doch von den Sonnenblumen lernen, ja?!

P.S.: Ich freue mich immer über einen Gruß unter den Briefen eines schottischen Bruders:

Keep looking up! Keep going on!